Im südkoreanischen Verteidigungsministerium wurde bestätigt, dass die Geschosse unweit von der Küste der Insel Yeongpyeong im Meer landeten. Unklar ist noch, ob das Artilleriefeuer tatsächlich die südkoreanischen Hoheitsgewässer erreicht hat.
Das ist der zweite bewaffnete Zwischenfall um Yeongpyeong in letzter Zeit. Am 23. November 2010 hatte Nordkorea nach eigenen Angaben die Insel im Raum der entmilitarisierten Zone als Antwort auf eine südkoreanische Militärübung beschossen. Beim größten bewaffneten Zwischenfall in den letzen 50 Jahren auf der koreanischen Halbinsel waren vier Menschen ums Leben gekommen.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea hatten sich nach dem Untergang der südkoreanischen Korvette „Cheonan“ am 26. März 2010 im Gelben Meer zugespitzt. Seoul machte Pjöngjang für die Zerstörung des Schiffes und den Tod von 46 Matrosen verantwortlich, legte alle Wirtschaftskontakte mit dem kommunistischen Nachbarn auf Eis und sperrte seine Gewässer für nordkoreanische Schiffe.
Nordkorea wies die Vorwürfe zurück und kündigte als Protest den Nichtangriffspakt mit Südkorea auf. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il versetzte zudem sein Militär in erhöhte Gefechtsbereitschaft. Südkorea brachte den Streit vor den Weltsicherheitsrat.
RIA Novosti