Nach monatlichen Prozeduren über ein paar Jahre hinweg muss aber mehr kommen als eine frische Frisur. Dann muss die Art und Weise, wie die Haare getragen werden, geändert werden. Eine neue Haartracht muss her. Das gilt auch fürs Auto. Will man seinem Fahrzeug treu bleiben, dann muss mehr als ein Facelift her, dann reicht der Gang zum Frisör nicht mehr, dann stehen die Zeichen der Zeit auf: einen Generationenwechsel.
Der japanische Autobauer Nissan präsentierte vor internationaler Presse in London nun die neue Qashqai-Generation. Thomas Geiger schreibt dazu in der „Welt“: Noch immer ist der Qashqai ein Bestseller. Damit er das bleibt, hat ihn Nissan neu frisiert.“ Im „Stern“ hingegen heißt es zur Pressepräsentation: „Für Nissan ist der Qashqai in etwa das, was der Golf für VW ist: das Brot-und-Butter-Auto.“ Damit der Qashqai als „Bestseller“ weiter das SUV-Segment „vor BMW X1 und dem Skoda Yeti“ anführt, präsentierte Nissan also eine „neue Qashqai-Generation“, wie Jürgen Wolff vom Redaktionsbüro Press-Inform für den „Stern“ titelt.
Die zweite Generation wurde am 7. November 2013 in den geschichtsträchtigen 3 Mills Studios vorgestellt. Für viele Touristen ist The Three Mill Island in Bromley-by-Bow im Osten Londons nahe beim neuen Olympiastadion ein Must See, denn Musikvideos von Robbie Williams wurden hier genau so produziert wie der zweite Teil des Kinofilmerfolgs Sherlock Holmes. Weil die 3 Mills Studios mehr Atmosphäre haben als mancher Film ist der Ort gut gewählt für den neuen Qashqai. „Mit frischem Design, neuen Features und einem variablen Innenraum das C-Segment (Golf-Klasse) erneut aufmischen“, schreibt Peter Schwerdtmann vom Auto-Medienportal. Er meint, dass Nissan „auch die Käufer ansprechen“ wolle, „die sich für ein kleineres Fahrzeug interessieren“, und notiert: „Downseizing-Kunden wollen heute nicht nur bessere Kraftstoffeffizienz. Sie wollen in ihrem kleineren Fahrzeug die höheren Standards bei Design, technischer Ausstattung und Komfort erleben, wie sie es bei größeren Fahrzeugklassen gewohnt waren.“ oder wie es im „Stern“ steht: „viele Verbesserungen – aber keine tief greifenden Veränderungen. Es sei denn, man sieht sie nicht.“
Technisches teilt Nissan mit und auch der „Focus“. Dass der Nachfolger zwei cm breiter, 4,9 cm länger und 1,5 cm flacher als der Vorgänger, sieht man nämlich nicht auf den ersten Blick. Oder wie es im „Focus“ mit Bezug auf Fakten nachzulesen wäre: „Die Länge bleibt damit bei kompakten 4,38 Metern, die Breite bei 1,80 Metern, die Höhe bei 1,59 Metern.“ Tja. Wir setzten uns in diesen Raum – ganz in Weiß – für einen Moment hinein und lauschen den informativen Worten netter Nissan-Mitarbeiterinnen neben und hinter uns, während wir hoch auf des Fahrers Sitz lässig lümmeln: „Die Kopffreiheit auf Vorder- und Rücksitzen hat um jeweils einen Zentimeter zugenommen.“ Aha. Der Kofferraum soll um 20 Liter auf 439 Liter vergrößert worden sein. Dass der Ladeboden „zweigeschossig“ ist und es „ein eigenes Verstaufach für das Gepäckraumrollo“ gibt, das sehen wir wieder, nachdem wir ausgestiegen sind. Alles in allem: ein Traum in Weiss oder Außen wie innen ist der neue Nissan Qashqai sehr ansehnlich.
Nissan bietet den Qashqai mit Frontantrieb und mit Allrad-Antrieb an. Die Motoren sind Turboauflader mit Downseizing. Dadurch können im günstigsten Fall nach Herstellerangaben Kohlendioxidemissionen von 99 Gramm pro Kilometer erreicht werden. Zwischen zwei Benzinern mit Leistungen zwischen 85 kW / 115 PS und 110 kW / 150 PS sowie zwei Diesel mit 81 kW / 110 PS bzw. 96 kW / 130 PS kann gewählt werden.
Wie teuer der Qashqai zum Marktstart im Februar 2014 werden wird, verriet Nissan noch nicht. Die billigste Lösung sollte jedoch ab 20.000 Euro zu haben sein.
Mehr über den Nissan Qashqai in Wikipedia unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Nissan_Qashqai
Anmerkung:
Die Reise zur Präsentation des Qashqai nach London wurde unterstützt von Nissan.