Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zum letzten Mal werden in der laufenden Saison am Sonntag im „Fuchsbau“ Tore geworfen. Die Berliner Handball-Füchse empfangen zum letzten Punktspiel der Corona-Saison vor 1000 zugelassenen Zuschauern den Bergischen HC.
„Gegen den Tabellenelften wollen wir mit einem Sieg die komplizierte Saison abschließen und die Teilnahme an der Europa-League auf dem vierten Platz sichern“, blickt Berlins Trainer Jaron Siewert voraus. Nur mit einem Sieg bleiben die Füchse sicher auf dem vierten Rang, denn die Rhein-Neckar-Löwen sitzen ihnen mit einem Punkt Rückstand im Genick.
Die Füchse bissen sich mit wirklich tollen Spielen durch die Saison. Zuletzt freuten sie sich über neun Siege am Stück. Erst am vergangenen Mittwoch musste Melsungen durch eine 32:35-Niederlage in eigener Halle die Spielstärke der Hauptstädter anerkennen. Das war auch psychologisch ein wichtiger Erfolg, denn nur wenige Tage vorher hatte Füchse-Manager Bob Hanning in seiner Eigenschaft als DHB-Vizepräsident bei DPA scharf kritisiert: „Ich finde es erschreckend, dass Melsungen viele deutsche Nationalspieler für viel Geld gekauft hat, aber die Mentalität im Verein nicht mitgewachsen ist.“
Hanning stellt in Melsungen eine unheimliche Zufriedenheit der gut bezahlten Nationalspieler fest. Das wiederum könnte den Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen durchaus in Frage stellen. Immerhin stecken mit Torwart Silvio Heinevetter, Julius Kühn, Tim Lemke, Kai Häfner, Tobias Reichmann und Timo Kasting gleich sechs deutsche Nationalspieler im Trikot der Nordhessen.
Abschiedsschmerz dürfte sich am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle breitmachen, wenn Abwehr-Riese Jakov Gojun (2,02 m) tschüss sagt. Der 35-Jährige kehrt nach sechs Jahren an der Spree zurück in die Heimat zum RK Zagreb. Gegen Melsungen schoss Jakov aber noch sein Hundertes Tor als Fuchs.
Oldie Hans Lindberg wiederum ist scharf darauf, seinen 200. Saisontreffer zu erzielen. Im Moment kann er auf 194 Tore in der laufenden Saison verweisen.
„Wer die Tore schießt, ist mir egal, Hauptsache wir gewinnen“, sagt Berlins Kapitän Paul Drux ziemlich cool.