Am Sonntag geriet eine NATO-Kolonne im Kreis Nauzad, Provinz Helmand, in einen Hinterhalt der Taliban. Nach einem Schusswechsel forderten die Nato-Soldaten Fliegerkräfte zur Feuerunterstützung an, die den Kischlak (Dorf), von wo aus sie beschossen wurden, fast vollständig vernichteten. Dabei kamen 16 Zivilisten, darunter zwölf Kinder und vier Frauen, ums Leben. Vier weitere Menschen erlitten Verletzungen.
„Die Koalition nimmt den Tod beziehungsweise die Verletzung von friedlichen Bürgern äußerst ernsthaft auf. Das Verhindern von Verlusten unter der Zivilbevölkerung ist unsere Hauptpriorität“, heißt es in einer Erklärung des Befehlshabers der Koalitionstruppen in Südwestafghanistan, General John Toolan.
Nach seinen Worten war ein Komplex von Gebäuden, wo sich fünf Extremisten versteckt hatten, das Ziel des NATO-Luftangriffs. Wie sich jedoch später herausstellte, befanden sich in den Gebäuden auch friedliche Einwohner.
Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat bald nach dem Eintreffen der Informationen über den Tod der Zivilbevölkerung die Handlungen der NATO-Fliegerkräfte als einen „großen Fehler und Tötung“ bezeichnet und die US-Truppen aufgerufen, die „einseitigen“ Operationen einzustellen.
RIA Novosti