Grausige Überraschungen erwarten nicht nur das Publikum, wenn es am 13. März in München losgeht. Manche Päckchen bleiben besser ungeöffnet. Der Inhalt könnte so unerfreulich sein, wie jener der Box, welche „The Collector“ in Marcus Dunstans Horrorfilm im Haus eines nichtsahnenden Pärchens hinterlässt. Der in den USA bereits auf DVD erschienen Film ist nicht der einzige Beitrag, welcher in Deutschland voraussichtlich nur auf den Fantasy Filmfest Nights auf der großen Leinwand zu sehen sein wird. Bevor sie am 15. April als DVD-Box erscheinen wird, kann auf den langen Horrornächten der Auftakt zu der düsteren englischen Thriller-Reihe um einen der berüchtigtesten Serienkiller Großbritanniens im Kino genossen werden. Im Berliner CinemaXX am Potsdamer Platz eröffnet Julian Jarrolds „Red Riding: 1974“ die mit dem hochgelobten Hauptdarsteller von „Boy A“, Andrew Garfield, besetzte „Red Riding“-Trilogie. Die Titel der jeweils von einem anderen Regisseur gedrehten Teile „1974“, „1980“ und „1983“ beziehen sich auf die Jahreszahlen, in welchen die Handlung spielt. Die Trilogie basiert auf einem Roman-Quartett, in welchem Autor David Peace den authentischen Kriminalfall des „Yorkshire Rippers“ verarbeitete.
Mamoru Hosodas in der Sektion „Generations“ auf der diesjährigen Berlinale aufgeführter Animé „Summer Wars“ und Takashi Shimizu, Regisseur von „The Grudge“, beweisen, dass das Böse vor Kindern nicht Halt macht. Wer nicht bis zum Kinostart warten will, kann Shimizus „Shock Labyrinth: Extreme 3D“ mit den jungen Charakteren vorab erkunden. Ungekrönter König der 8. Fantasy Filmfest Nights ist wohl George A. Romero, der mit seinem im Frühjahr anlaufenden „Survival of the Dead“ dem Zombie-Genre treu bleibt. Jaume Balageureo und Paco Plaza stehen noch am Anfang ihrer Zombie-Filmreihe. Ein Prequel sowie ein vierter Teil des Zomie-Grusels „REC 2“, mit dem das spanische Regie-Duo seinen Überraschungserfolg fortsetzt, sind bereits in Planung. Untote treiben in Yannick Dahans Splatterfilm „La Horde“ auch in Frankreich ihr Unwesen und die australischen Vampire in „Daybreakers“ haben gar mitten unter dem Ozonloch die Weltherrschaft an sich gerissen. „Heartless“ vom britischen Thriller-Regisseur Philip Ridley verspricht hingegen psychologisches Grauen. Vincenzo Nali komplettiert das abwechslungsreiche Kinoprogramm mit seinem Science-Fiction-Horror „Splice“. Oscar-Preisträger Adrien Brody und Sarah Polley wandern auf den Spuren Frankensteins als Genetiker-Pärchen, welches mit fatalen Konsequenzen eine menschenähnliche Chimäre erschafft.
Bei Eintrittspreisen von acht und zehn Euro dürfte Cineasten das Grauen allerdings schon vor dem Betreten des Kinosaals überfallen. Für mehr als den schnellen Schrecken empfiehlt sich eine Dauerkarte für die 8. Fantasy Filmfest Nights. Umsonst ist eben nicht einmal der Tod.
8. Fantasy Filmfest Nights
Orte:
München: 13. & 14. März/ Cinema
Stuttgart: 13. & 14. März/ Metropol
Berlin: 20. & 21. März/ CinemaXX Potsdamer Platz
Hamburg: 20. & 21. März/ CinemaXX Dammtor
Nürnberg: 26. & 28. März/ Cinecitta
Köln: 26. & 27. März/ Cinedom
Frankfurt: 27. & 28. März/ Cinestar Metropolis
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