Vom 9. bis 15. Januar gaben fast vier Millionen Sudanesen ihre Stimmen beim Referendum über eine mögliche Abspaltung des Südsudan zu einem unabhängigen Staat ab. Nach Angaben der Wahlkommission vom Samstag hat die Teilnahme am Referendum in Südsudan 83 Prozent, im Nordteil des Landes 53 Prozent betragen.
Nach Margelows Worten soll das Abstimmungsergebnis bis Mitte Februar bekannt gegeben werden. Nach vorläufigen Angaben haben die meisten Einwohner von Südsudan für seine Unabhängigkeit gestimmt.
Nachdem die Bilanz des Referendums gezogen ist, beginnt im Land eine Übergangszeit, die bis Juli dauern wird, teilte der russische Experte mit.
„Prognosen der meisten Politiker und Experten zufolge ist nach dem Volksentscheid eine Teilung des Landes in Nord- und Südsudan höchst wahrscheinlich, es gibt jedoch Befürchtungen in Bezug auf das Teilungsverfahren“, sagte Margelow.
Es handele sich nämlich um mit Erdölvorräten verbundene Fragen, die in Sudans Geschichte oft mit bewaffneten Zusammenstößen einhergingen. „Ich schließe nicht aus, dass die Seiten einige Übergangsschemata einer Scheidung, eine Art milde Konföderation wählen“, stellte Margelow fest. Die Aufteilung der Vollmachten wird nach seinen Worten eine ernste Prüfung für das sudanesische Volk und für die Weltgemeinschaft bei der Regelung der dauerhaften Krise in Sudan darstellen.
Dem Experten zufolge ist das Referendum in Sudan in einer ruhigen Atmosphäre und „nach afrikanischen Maßstäben durchaus transparent“ verlaufen.
Auch das Internationale Carter-Zentrum stellte in seinem Kommuniqué fest, dass die Abstimmung den Weltstandards entsprochen habe und die Loslösung Südsudans von Nordsudan das wichtigste Ergebnis werde, zitiert die Agentur AFP das Kommuniqué am Montag.
Früher hatten EU-Beobachter das Referendum als „vertrauenswürdig“ bezeichnet und eine gute Organisation und den friedlichen Verlauf betont.
Die EU-Außenministerin Catherine Ashton bezeichnete am Samstag die Abstimmung in Sudan als „ein historisches Ereignis“.
Den Volksentscheid am 9. bis 15. Januar haben insgesamt 20 000 in- und ausländische Beobachter verfolgt. Die Wahlkommission hat das Referendum als zustande gekommen anerkannt.
Nach einem 20-jährigen Bürgerkrieg unterzeichneten die Regierung von Nordsudan und die Führung der Volksbefreiungsbewegung im Südsudan 2005 ein Friedensabkommen, das den Bürgerkrieg beendete. Das Abkommen sah unter anderem die Durchführung eines Referendums über die Selbstbestimmung des an Erdölvorräten reichen Südsudan vor.
RIA Novosti