In der Bundresrepublik Deutschland waren die Säkularen keine wesentliche Säule des nach dem letzten Weltkrieg neu aufgebauten Staates, der als Staat des Kapitals im Grunde genommen keine Katholiken kennt und genau so wenig andere Gläubige gleich welcher Couleur. Das führte dazu, dass dieser Staat von Mohammads Muselmanen weder angefeindet noch angriffen wird und sich sonst auch wenig einmischt, wenn andere die Straße aufmischen.
Doch demnächst werden auch in Deutschland stärker denn je provozierende Presse, Lästermäuler und Spötter von Polizisten und Richtern verteidigt werden müssen.
Doch "wir alle müssen die Kunst der Satire verteidigen, die immer eine Kraft für Freiheit, gegen Tyrannei, Verlogenheit und Dummheit sein wird", sagt der Schriftsteller Salman Rushdie, der wegen seiner "Satanischen Verse" einst Ziel einer Fatwa wurde. "Religionen verdienen“, so Rushdie, „wie alle anderen Ideen Kritik, Satire und auch furchtlose Respektlosigkeit." Richtig.
In der Tat ist der Glaube des sunnitischen und schiitischen Islamisten die einfältigste Religion unter den entfalteten und verwalteten Glaubensggruppen, zu denen neben den katholischen, orthodoxen und protestantischen Christen noch Hinduisten und Theravada-, Mahayana- und Vajrayana-Bhuddisten gehören. Zudem sind Juden und andere Gruppen von Gläubigen wie die Daoisten oder Bahai nicht zu unterschätzen. Allerdings ist das Verhältnis der Juden mit 15 Millionen Gläubigen zu den Christen mit über 2,2 Milliarden Gläubigen und selbst zu den Islamisten mit über 1,5 Milliarden Gläubigen bei aller Geneigtheit gering. Selbst die Buddhisten sind mit annähernd einer halben Milliarde Gläubigen eine weit größere Gruppe oder die Daoisten mit rund 80 Millionen mehr als die Juden. Freie statt gläubige Geister wie wir: weltweit Mangelware.
Die Christen dominieren in der Masse auf der Welt, vor allem in Amerika, in Europa und im Norden Asiens und also von Lissabon am Atlantik bis Wladiwostok am Pazifik. Wie aller Glaubensgedöns wurde auch der Islam gewöhnlich mit Geld und Gewalt verbreitet und im Namen des Glaubens mehr Menschen in der Geschichte der Gläubigen ermordet als für den Glauben Gläubige gezählt wurden. Christen, Islamisten – auf Blut gebaut. Keine Frage: Reichtum und Religion gehen einen barbarischen Weg durch die Weltgeschichte. Dagegen sind Faschisten nur ein Furz.
Die Islamisten offenbaren im Unterschied zu den Christen nur ihren besondere aktuelle Form des Ausdruck des gesellschaftlichen Elends und hinterlassen immer auch Eindruck des Protests gegen dieses gesellschaftliche Elend, den Kapitalisten auch in den Orient trugen. Während die einen den Profit anbeten, beten die anderen zu Gott (oder Allah und also auch Gott). Die Religion bleibt bei der Gottesanbeterei beide Gruppen von Gläubigen Opium. Nur der Geschmack ist ein anderer. Auf diesen sind wir nie gekommen. Wir wissen das aus Erkenntnis, zu viele aus Erfahrung.
Wer sich jetzt als Wissender solidarisch mit den das heutige Attentat überlebenden Kollegen der provozierenden Presse der politischen Satire, gegossen ins Gewand der Zeitschrift Charlie Hebdo, in Paris zeigen will, wo Mohammed und Muselmanen mehrfach köstlich karikiert präsentiert wurden, der muss wissen, dass Solidarität für die einen immer auch Solidarität gegen die anderen bedeutet. Die anderen, dass sind alle Gläubigen, vor allem die Gläubigen, die meinen, nicht nur mit kapitaler sondern auch mit körperlicher, tödlicher Gewalt die Frage zu beantworten, was Presse, was Satire darf.
Schreiben wir Geschichte und wählen wir Worte als Waffe der Kritik, wohlwissend, das sie nicht die Kritik der Waffen ersetzen können, bis „das Jenseits der Wahrheit verschwunden ist“ und „die Wahrheit des Diesseits“ sich etabliert, die da lautet: Satire darf (fast) alles.
Wir beim Weltexpress sagen nicht nur „Je suis Charlie“ (Ich bin Charlie), wir verspotten auch Mohammed und über eine Milliarde Muselmanen. Keine Angst! Satire darf das.