Berlin, Deutschland (Weltexpress). Eine Boeing 777 der Malaysian Airlines stürzte über der Ukraine ab und die Wellen der Empörung brandeten hoch. Der mediale Westwind treibt sie an die Mauern des Kreml in Moskau. Jeder Berichterstatter aus dem Westen scheint alles zu wissen und doch nichts. Die wenigen Fakten werden verstreut wie die Trümmerteile der Maschine (die in einem Umkreis von 15 Kilometern gefunden worden sein sollen). Das einzige, was noch Aufklärung böte, wäre eine wirklich unabhängige, internationale Untersuchungskommission.
Der Flug MH17 war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord. Der Absturz ist bestätigt. Die Ursache des Absturzes wird in einem Abschuß vermutet.
Der Russe Alexander Borodai als Premierminister der Volksrepublik Donezk, so sieht er sich selbst und so wird er von vielen in Donezk und im Donbass gesehen, zumindest bei allen, welche die Unabhängigkeit von der unter den Kiewer Nationalisten und Faschisten stehenden Ukraine wollen, erklärte: „Wir trauern mit allen Angehörigen.“ Die seine Freiheitskämpfer sondern die Angreifer unter Kiewer Kommando hätte das Flugzeug abgeschossen. Der Schokoladenkönig und Milliardär auf dem Präsidentenstuhl in Kiew erklärte: „Das war kein Unfall, keine Katatastrophe, sondern ein Terrorakt.“ Für Petro Proschenko sind die Freiheitskämper im Donbass Terroristen.
Denjenigen, die behaupten, Russland habe das Flugzeug abgeschossen, entgegnete das russische Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur „Interfax“ mit dem Wort „absurd“.
Benjamin Bidder schreibt in „Spiegel-Online“ (www.spiegel.de): „Es gibt Widersprüche in den Angaben der Separatisten: Mal ist die Rede von einem Abschuss über der Ortschaft Tores, mal von Hrabove, dann wieder von Rassypnoje. Die Dörfer liegen jeweils keine zehn Kilometer voneinander entfernt. Viel spricht dafür, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Abschuss, den die Separatisten melden, und dem Ende von MH17. Beides fällt auch zeitlich zusammen. Möglich, dass die Separatisten die Boeing fälschlicherweise für eine Militärmaschine hielten. Vielleicht haben sie auch wirklich auf eine AN-26 gezielt und ein verirrtes Geschoss traf das Passagierflugzeug.“
Möglich ist manches. Auch das, was heute auf der Website der „Deutschen Wirtschaftsachrichten“ (http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de) steht: „Die Unglücks-Maschine ist, kurz bevor sie abgeschossen wurde, von der üblichen Route nach Norden über das Gebiet von Donezk abgewichen, wie die Flugdaten von FightAware zeigen. Die zehn Maschinen, welche vor Flug MH17 dieselbe Strecke flogen, waren weiter südlich unterwegs.
Die Boeing 777 ist von der üblichen Flugroute abgewichen in ein Gebiet, wo der Luftraum bis zu einer Höhe von 10.000 Metern gesperrt war. Zudem flog die Unglücks-Maschine laut Wall Street Journal deutlich tiefer als üblich. Warum Flug MH17 vom Flugplan abwich, ist noch unklar.“ Vermutlich wegen schlechten Wetters. Vermutlich.
Unklar ist vieles. Vermutet werden darf daher auch ein fahrlässiger Abschuß, ein Abschuß eines Zivilflugzeuges aus Versehen. Fahrlässig war es bereits, mit Verkehrsflugzeugen über das Kriegsgebiet zu fliegen. Dass der Luftraum über der Ukraine endlich geschlossen wurde, diese Maßnahme kommt für die 298 Menschen an Bord der Maschine zu spät. Ein Überflug eines Kriegsgebiets in dem Boden-Luftraketen verwendet werden ist grob fahrlässig. Das Überfliegen von Krisen- und Kriegsgebieten sollte generell verboten werden und das weiträumige Umfliegen gebote sein. Vorsorgliche Fluggesellschaften vermeiden übrigens diesen Luftraum schon länger.
Eines ist sicher: Der Umsturz in der Ukraine mit den Folgen der Teilung des Landes, der Separation der Krim und des Donbass, dem Krieg im Osten der Ukraine mit Hunderten Toten und Tausenden teils schwer Verletzten sowie Zehntausenden Flüchtlingen – wurde und wird mit Milliarden Dollar und Euro vom „Westen“ seit Monaten finanziert. Jetzt sind erstmals Menschen aus dem Westen in medialer Zahl ums Leben gekomme. Ob es zu einem Umdenken in der Geopolitik der USA und seiner Vasallen aus Europa kommt? Wahrscheinlich nicht.
Die Mächtigen der Ökonomie werden weiter Vorgaben machen, die Politiker das nachbeten und die Lohnschreiber der Medien das nachplappern. Kurz: Die internationale Kontaktgruppe im Ukraine-Konflikt, bestehend aus der Ukraine, Russland und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), tritt am heutigen Freitag in Kiew zusammen, um weitere Schritte nach dem Absturz des Flugzeuges der Malaysia-Airlines zu planen.
„Im Namen der (Leiterin der OSZE- Sondermission) Botschafterin Heidi Tagliavini kann ich bestätigen, dass die Kontaktgruppe heute zusammentrifft, um weitere Schritte zu besprechen“, teilte Roland Bless von der OSZE RIA Novosti mit.
Anmerkungen:
Mit Material von Deutsche Wirtschaftsnachrichten, Interfax, RIA Novosti und Spiegel-Online.
Siehe auch die Beiträge
- Endlich Antworten zum Malaysia-Airlines-Absturz? – 30 Millionen Dollar Kopfgeld ausgesetzt von Horst-Udo Schneyder
- Zwischenbericht zum Flug MH17: Malaysische Boeing in Ukraine zerbrach durch äußere Einwirkung in der Luft von Horst-Udo Schneyder
im WELTEXPRESS.
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