Rochester, VSA; Berlin, Deutschland (Weltexpress). In der BRD ist die Gewalt, die von Polizisten ausgeht, groß, wovon sich nicht nur Hunderte und Tausende rund um den 29.8.2020 in Berlin ein Bild machen konnten, sondern Zehntausende und Hunderttausende. Millionen sind es im Weltnetz, die sich Bilder und Videos dieser Staatsgewalt ansehen.
Noch viel mehr sind es in den VSA. Dort starb jüngst in Rochester, einer Stadt im Nordwesten des VS-Bundesstaates New York und County Seat des Monroe County ein Schwarzer. Unter der Überschrift „Polizeigewalt in den USA – Schwarzer stirbt nach Einsatz von Spuckhaube“ wird in der „Tagesschau“ des ARD-Staatssenders (3.9.2020) darüber informiert, dass „der Tod des Schwarzen Daniel Prude im März … in der Öffentlichkeit nicht viel Aufmerksamkeit erregt“ habe. März 2020 ist gemeint, aber „nun, nachdem „Aufnahmen der Bodycams von Polizisten veröffentlicht“ worden seien, „die erschütternde Details der Festnahme zeigen“, ist auch dieser Fall ein Mordfall zu dem es in der „Tagessschau“ heißt: „Als Prude verlangt, dass ihm die Haube abgenommen werden solle, knallen die Polizisten seinen Schädel auf die Straße. Einer der Beamten hält seinen Kopf mit beiden Händen auf dem Boden fest und sagt ‚Hör auf zu spucken‘, während Prudes Schreie zu Wimmern und Grunzen werden.
Die Polizisten scheinen besorgt zu werden, als Wasser aus Prudes Mund kommt. ‚Kotzt du?‘ fragt einer. Dann hört Prude auf sich zu bewegen und wird still. Einer der Beamten merkt an, dass Prude bereits seit einiger Zeit nackt draußen ist. ‚Er fühlt sich ziemlich kalt an‘, sagt einer.
Ein Gerichtsmediziner kam zu dem Schluss, dass Prudes Tod ein Tötungsdelikt war, ausgelöst durch ‚Komplikationen des Erstickens im Rahmen physischer Einschränkungen‘. Der Bericht nannte als beitragende Faktoren ein Delirium und akute Vergiftung durch die Droge Phencyclidin, auch als PCP bekannt.“
Mühsam von der Familie besorgtes Beweismaterial zeigt, dass bei der Verhaftung von Daniel Prude diesem „eine sogenannte Spuckschutzhaube über den Kopf“ gezogen wurde und Polizisten „sein Gesicht für zwei Minuten auf den Boden“ drückten.
Prude war im Grunde genommen tot, wurde aber wiederbelebt und mit lebenserhaltenden Maßnahmen noch eine Woche am Leben gehalten. Dann wurde die Maschine abgestellt.
Und die Polizisten? Laut „Reuters“ (4.9.2020) seiten „sieben Polizisten vom Dienst suspendiert“ worden. Unter der Überschrift „Polizisten in den USA nach Tod von Schwarzem suspendiert“ wird darüber informiert, dass Lovely Warren als Bürgermeisterin der Stadt Rochester am Donnerstag dies bekannt gegeben habe. „Einen Tag zuvor war von Familienmitgliedern ein Video von dem Polizeieinsatz Ende März veröffentlicht worden.“
Dass es am Mittwoch und Donnerstag in Rochester zu Protesten kam, das wird auch mitgeteilt. „Auch am Times Square in New York City demonstrierten mehrere Dutzend Personen. Sie verlangten Gerechtigkeit für Prude und eine Polizeireform.“
Wichtig ist auch dieser „Reuters“-Hinweis darauf, dass „die Familie des 41-jährigen“ Daniel Prude“ erklärte, dass dieser „psychische Probleme gehabt“ habe. Sein Bruder „habe sich Sorgen gemacht und deshalb die Polizei gerufen. Der Bruder des Ermordeten wird mit den Worten „Ich habe angerufen, um Hilfe zu holen, nicht um ihn zu lynchen“ zitiert.