In dieser Saison stehen die Adler aus der Hauptstadt nach sechs Spielen ohne Niederlage in der Gruppe Nord der GFL auf dem ersten Platz. 172 Punkte haben die Berliner bisher gesammelt. Die Abwehr der Adler hat nur 52 Punkte erlaubt. Das ist Spitze, würde Hans Rosenthal sagen und wie die Cheerleader in die Höhe hüpfen.
Heute zu Gast sind die 1983 gegründeten Assindia Cardinals aus Essen, die zuletzt ihre Interconference-egegnung gegen die Plattling Black Hawks mit 35:25 gewinnen konnten. Dadurch schraubten sie ihre bisherige Bilanz auf drei Siege bei drei Niederlagen. Für den Neuling der Liga, der anfangs nur knapp gegen Braunschweig Lions und Kiel Baltic Hurricanes unterlag, ist der dritte Rang richtig gut und noch besteht Hoffnung, an den Play Offs teilzunehmen. Neuling? Die Assindia Cardinals waren schon zu seeligen Bundesliga-Zeiten dabei und auch nach dem Aufstieg zur Jahrtausendwende blieben sie drei Spielzeiten oben. Absteigen werden die Essener auch nicht, denn die Hamburg Blue Devils stiegen freiwillig aus.
Tauchdown (TD) im ersten Viertel. Zu den 6 Punkten durch Runningback David McCants kommt der Kick, so daß es nach fünf Minuten Spielzeit 7:0 für die Heimmannschaft steht. Wenig später legt McCants, der Neuzugang der Adler, erneut los. Von der 50 Yard-Line rennt er 25 Yards, dem nächsten TD entgegen.
Sebastian Judis fängt den Paß von Jonathan Grant. First Down für die Adler an der 12 Yrd-Linie. Die I-Formation bringt den nächsten Erfolg. Paß von Quaterback Grant auf den Wide Receivers Hemaseh Heidary zum zweiten TD an diesem Samstagabend. Den Extrapunkt läßt sich Benjamin Scharweit, der Kicker und Punter, nicht entgehen. 14:0 lautet das Resultat nach dem ersten Viertel.
Die nächsten 12 Minuten des zweiten Viertels bringen das erste Timeout und uns die Möglichkeit, etwas über die „Ambrosius Festspiele“ zu schreiben. Wenn am Sonntag, den 23. August, das letzte reguläre Spiel des Hauptstadtteam gegen die Braunschweig Lions stattfindet, wird auf dem Gelände des Sportparks nicht nur American Football sondern auch Fußball, Dart und Sponsorenspiele – was immer das auch sein wird – geboten. Los geht’s zur Mittagszeit.
Ronald Curley, der Quaterback der Cardinals kann einen neuen First Down 10 Yards vor der Endzone erzielen. Erneut macht er ein paar Yards gut zum zweiten Versuch „go to go“. Martin Falkowski tanks sich zwei, drei Yards durch und beim dritten Versuch haben die Gäste nur noch drei Yards zu überbrücken. Curley paßt auf Brandon Emeott, der an der Berliner Defense scheitert. Vierter Versuch. Sascha Jungblut tirtt an und erzielt ein Feldtor. Das bringt drei Punkte eine Minute vor Schluß des zweiten Viertels. Wenige Sekunden vor Schluß haben die Adler First Down an der 12 Yards-Linie. Der Paßt gelingt. Nur noch wenige Zentimeter zur Endzone. TD und Scharweit schießt hoch in den Himmel über Berlin und dennoch zwischen die Stangen. Der Zwischenstand von 21:3 leuchtet auf der Tafel und die Schweinwerfer fangen an, künstliches Licht aufs Grün zu zaubern.
Auf zum dritten Viertel. „Defense go“, ruft der Anhang der Adler. Dieser Paß war „incomplete“ skandieren die Berliner. Richtig, Lennart Gödde, ein Wide Receivers der Cardinals, kann das rutschige Spielgerät nicht fangen. Seit geraumer Zeit nieselt es. Auch der Rasen ist rutschig und macht den Gästen offensichtlich mehr zu schaffen als der Heimmannschaft. Heidary rennt wie ein Wiesel. Trotzdem nur vierter Versuch, den Scharweit sicher verwandelt. Das Feldtor, gerne auch Field Goal genannt, bringt drei Punkte.
Kick Off durch Scharweit. Der Football fliegt bis zur Endzone. An der 20 Yard Linie wird der Vogel „getackelt“. Viel mehr passiert nicht bis zum Ende des dritten Viertels und so gehen wir ohne Umwege in das letzte Viertel. Mal sehen, wie lange diese 12 Minuten dauern. Heidary wieder. Er läuft und läuft. 30 Yards. „First Down Berlin“, freut sich nicht nur der Stadionsprecher. Da rutscht Jonathan Grant aus. Ein paar Yards Raumverlust und weiter mit dem dritten Versuch auf Raumgewinn.
Die Cardinals liegen drei Touchdowns zurück und rennen nur. So wird das nichts. Wie wäre es mit gepflegtem Paßspiel? Na endlich. Ein „beautiful pass“. Der Runde schwirrt durch die Luft. Brandon Emeott rennt in die richtige Richtung fängt und fällt in der Endzone: Touchdown. Sascha Junglbut holt den Extrapunkt zum 24:10. Eigentlicht war das ein normaler Spielzug. On Side Kick. Die Gäste hätten eigentlich zum Zug kommen müssen. Doch der Schiedsrichter entscheidet auf „unerlaubten Spielzug“. Die Adler dürfen doch wieder und zwar der zweite Anzug. Ob der sitzt? First Down an der 30 Yard Linie. Der erste Paß ist noch „incomplete“, der zweite ist besser. Heidary fängt ihn an der 6 Yard Linie. First Down Berlin Adler. Running Back Rene Csonka kann keinen Raumgewinn erzielen. Zweiter Versuch. Quaterback Daniel Kiffner paßt auf Wide Receivers Sebastian Judis und das heißt … leider nicht Touchdown. Lag`s am Schiedsrichter? Egal. Doch auch der dritte Versuch bringt Kiffner der Endzone nicht näher. Also Vierter und letzter Versuch. Scharweit schießt. Toooor. Das Field Goal ist gut. Neuer Spielstand: 27:10. Dabei bleibt es.