Gut aufgestellt sich am Freitagabend in Berlin sämtliche Eisbären-Spieler, die eine Viertelstunde vor Spielbeginn auf dem Eis antraten und zum ersten Mal Geduld bewiesen. Zudem kamen 14.200 zahlende Zuschauer. Ausverkauftes Haus zur Ehrung von Steve Walker. Der fand sich neben Stefan Ustorf und Peter John Lee auf dem Eis ein und wurde stimmungsvoll gefeiert.
Ein Film mit Walker und einigen Höhepunkten seiner langen Eisbären-Karriere wurde auf dem Videowürfel gezeigt, lobende Worte gesprochen und unter das Dach der hohen Halle am Berliner Ostbahnhof neben dem von Mark Beaufait und Sven Felski ein drittes dunkelblaues Plakat gehisst. Das neue „Trikot“ trägt die Nummer 27 und den Namen Walker. Ustorf, Lee und Sportkameraden aus alten Zeiten wie Felski, Rob Zepp, Don Jackson, Frank Hördler und Florian Busch erinnerten sich an ruhmreichen Jahre von 2000 bis 20011, als Walker das Trikot der Berliner trug, in 593 Spielen für die Eisbären 592 Scorerpunkte holte und fünf Deutsche Meisterschaften sowie einen Pokalsieg gewann. Walker war von den guten Worten und der wunderbaren Stimmung sichtlich ergriffen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag weinten viele Fans mit ihm vor Freude über das Wiedersehen und die schönen Erinnerungen.
Mit Beginn der Partie der Berliner gegen die Gäste aus Wolfsburg zeigten sich die Mühen der Ebene und die Hausherren unter Cheftrainer Uwe Krupp mussten erneut Geduld beweisen gegen einen ebenbürtige Gegner. Tore fielen keine im ersten Drittel, obwohl auf beiden Seiten die eine oder andere Möglichkeit herausgespielt wurde, und nur eine Strafzeit gegen Casey Borer wurde vergeben. Daher schienen zum zweiten Drittel die Grizzlys ihre Chance zu wittern und wurden angriffsfreudiger. Allerdings waren die Eisbären von Beginn des zweiten Drittels auch aggressiver, so dass erst Henry Haase und dann Mark Bell auf der Strafbank Platz nahmen.
Obwohl Christoph Höhenleitner zum 1:0 (31.) Petri Vehanen im Tor der Berliner überwandt, spielten die Eisbären geduldig weiter und wurden belohnt. André Rankel reichte die Scheibe toll auf Alex Trivellato weiter und der traf zum viel umjubelten 1:1-Ausgleich (38.). Zu Beginn des letzten Drittels rauften sich Björn Krupp, der mittlerweile für Wolfsburg spielt, und Matt Foy. Über den Kampf kamen die Eisbären dann besser ins Spiel. Jens Baxmann brachte Berlin mit seinem Tor auf die Siegerstraße (58.). Barry Tallackson krönte das Spiel mit seinem Treffer ins leere Tor (59), zuvor nahm Gästetrainer Pavel Gross Torhüter Felix Brückmann zugunsten eines weiteren Angreifers vom Eis.
Dieses Mal brauchten alle Beteiligten und also auch die Besucher der Begegnung viel Geduld. Nachdem seit Wochen endlich alle Leistungsträger wieder voll einsatzfähig sind, zeigen die Berliner aufsteigende Form. Durch den siebte Sieg in Folge klettert der Rekordmeister in der Tabelle weiter nach oben und steht nun auf dem fünften Platz. Wohlgemerkt: Die Siegesserie nach dem Ende der Verletztenserie begann unter dem alten Trainer Jeff Tomlinson und nicht, wie einige Journalisten in Berliner Blättern falsch behaupten, erst unter Uwe Krupp.