Berlin, Deutschland (Weltexpress). Im zweiten Heimpunktspiel der jungen Saison bezwangen die Berliner Eisbären in der Mehrzweckshalle zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke die Kölner Haie dank Zeitzugabe mit 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 1:0) .
Der Sieg war einer mit Ach und Krach, denn für allerlei Ach sorgten die Berliner auf dem Eis mit vielen Fehlpässen, gelangweiltem Neben- und Hinterheflaufen sowie fehlendem Körpereinsatz. Für Krach sorgten Dutzende, oftmals Hunderte unter den 12.607 Zuschauern. Der war auch bitter nötig, denn die Kölner hielten nicht nur mit, sondern sorgten für Aufsehen vorm von Sebastian Dahm erneut gehüteten Eisbären-Tor.
In der „Berliner Morgenpost“ (19.9.2019) zitierte Marcel Stein unter der Überschrift „Dahm jetzt offiziell die Nummer eins im Eisbären-Tor“ den neuen Eisbären-Trainer Serge Aubin mit den Worten: „Sebastian Dahm ist jetzt unsere Nummer eins, wir glauben an ihn.“
Allerdings halten sich in der Halle die Gerüchte, dass das Budget für einen besseren Torhüter auch nicht gereicht hätte. Bei Maximilian Franzreb und Marvin Cüpper als Konkurrenten im Kampf um den Posten zwischen den Pfosten reichte das bisher dargebotenen Niveaus des kleinen Dänen Dahm offensichtlich, um Aubin zu überzeugen.
Immerhin kämpften sich die Berliner in die Begegnung. Nach einem schmeichelhaften 0:0 nach dem ersten Drittel, in denen die Kölner Präsenz zeigten – allerdings auch auf der Strafbank -, auch Abschlussschwäche, aber sehr wohl auch den Willen zum Sieg. Über Minuten schnürten sie die Gastgeber ein. Nur das Herausholen der Peitsche in der Partie fehlte. Gegen diese Berliner, die sich zuvor in Bremerhaven beim 5:0 der Küstenkufenkurver blamierten, hätte gewiss ein Gürtel gereicht.
Für ein Ausrufezeichen auf Berliner Seite sorgte nur ein Alleingang von Lukas Reichel. Der 17-Jährige vergab die gute Gelegenheit und scheiterte am großen Gustav Wesslau (16.).
Im zweiten Drittel prallte ein Schuss von Neuzugang Leonhard Pföderl, der mit Maxim Lapierre und Lukas Reichel in der zweiten Reihe spielte, an die Latte. Abwehr-Routinier Frank Hördler verwertete den Abpraller zur unerwarteten 1:0-Führung (25.). Die erste Reihe bildeten Seach Backmann, James Sheppard und Marcel Noebels und die dritte Reihe Austin Ortega, Marc-Louis Aubry und Sebastian Streu. In die vierte gesellte sich André Rankel zu Mark Olver und Pierre-Cedric Labrie – grob gesagt und dem Papier nach. Rankel kehrte wie Kai Wissmann in die Mannschaft zurück.
Der bereits im ersten Drittel auffallend ambitioniert spielende Frederik Tiffels, der neben Jonathan Matsumoto und Gustav Wesslau herausragte, war es, der für die Haie den 1:1-Ausgleich erzielte (29.). Die Kölner drängten auf die Führung und die Berliner verteidigten mit Ach bei Krach. Dass die Kölner nicht schon längst in Führung gegangen waren, das lag an der mangelhaften Effizienz.
Erst im letzten Drittel gelang Colby Genoway die bis dato verdiente 2:1-Führung für die Gäste vom Rhein in der hohen Halle an der Spree (49.).
Bei der Ineffizienz zeigten sich die Eisbären ähnlich schlecht. Sogar eine doppelte Überzahl im Mitteldrittel blieb ungenutzt. Immerhin gelang Backman in Überzahl der Ausgleich zum 2:2 (56.). Damit sicherte er den Berlinern einen Punkt. Für den Zusatzpunkt in der Zeitzugabe sorgte Marcel Noebels, der zum 3:2 traf (64.).
In der auch Overtime genannten Zeitzugabe beherrschten erstaunlicherweise die Berliner das Geschehen. Daher gehen Punkteteilung und Zusatzpunkt in Ordnung.