Mühlausen, Frankreich (Weltexpress). In deutschen Landen kennt König Autofahrer vor allem Personenkraftwagen, dessen Motorleistung er mit PS angibt. Ein PS steht bekanntlich für eine Pferdestärke.
Diese Maßeinheit geht auf den schottischen Tüftler und Techniker, Mechaniker und Instrumentenbauer James Watt zurück, der zwar in armen Verhältnissen aufwuchs, aber reichlich gebildet wurde, besonders von seinen Eltern.
Nun, die Maßeinheit PS sollte angeben, wie viele Pferde eine Dampfmaschine ersetzen können. Mit solchen Maschinen kannte sich Watt einigermaßen aus, entwickelte er doch eine mit Fliehkraftreglern, wie sie beim Bau von Windmühlen benutzt wurden, zur Konstanthaltung der Drehzahl bei Belastungsschwankungen und heimste Lob und Lohn ein.
Wie dem auch sei, PS ist eigentlich seit Ende der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts nicht mehr gang und gäbe beziehungsweise eine gesetzliche Einheit im Messwesen, aber bei Verbrennungskraftmaschinen, speziell bei Kraftfahrzeugen, wird sie immer noch verwendet, um eine Leistung zu verdeutlichen.
Und 150 PS, das ist eine Leistung vor allem im Kleinwagensegment, die sich sehen lassen kann und schon lange nicht mehr selten ist. Anders gesagt: Der Vierzylinder-Turbobenziner mit 1,4 Liter Hubraum bringt 110 kW und die Nadel auf über 200 km/h, genauer: 207 km/h Spitze. Hier und heute brettern bestimmt zwei Dutzend Kleinwagentypen mit mehr als 150 PS über den Asphalt. Tendenz bei Tacho und Totalverkauf: steigend.
Das wurde offenbar auch bei der Opel Automobile GmbH mit Sitz in Rüsselsheim verstanden. Die Macher legten los und präsentiere nur das magische GSi, das für Grand Sport injection steht.
2018 zeigte Opel mit seinem Flaggschiff Insignia eindrucksvoller, was die Verantwortlichen unter einer zeitgemäßen Neuinterpretation dieser traditionsreichen Buchstabenkombination verstehen. Auf den Insignia GSi folgt nun der Corsa GSi. Dieser neue Corsa GSi fährt sich auf einer Teststrecke vom Flughafen Mühlhausen in der oberrheinischen Tiefebene durchs Elsaß hoch in die Vogesen, die Wasgauen oder auch den Wasgenwald. Dort zeigte sich der Opel Corsa GSi durchaus und nicht zuletzt dank seines Fahrers als dynamisch ausgelegter Hot Hatch.
Mit dem schließt Opel in gewisser Weise auch die Lücke, die zwischen den 90-PS-Gurken und dem Geschoss Corsa OPC mit 192 PS klaffte. Beim 150-PS-Corsa wird das Fahrwerk straff, die Karosserie strotzend vor Kraft, die Lenkung ist durchaus direkt und die Bremsen geben sich bergab beachtlich bissfest. Das ist kein Wunder, sollen doch Fahrwerk und Bremsen auf der „Nordschleife“, dem ältesten Abschnitt der Nürburgring genannten Rennstrecke in der Eifel, abgestimmt worden sein.
Ob der Opel Corsa GSI in Eifel und Elsaß wirklich in 9,9 Sekunden im fünften von sechs Gängen von 80 auf 120 km/h anzieht? Gefühlt kommt das hin und gesagt sowie geschrieben sollte gelten.
Die Rüsselsheimer weisen nebenbei bemerkt darauf hin, dass der Roadrunner selbstverständlich tauglich für die Abgasnorm Euro 6d-Temp sei. Super!
Der Kraftstoffverbrauch wird vom Hersteller mit innerorts 7,0-7,7 l/100 km, außerorts 5,5-5,1 l/100 km und kombiniert 6,4-6,1 l/100 km bei 147-139 g/km CO2 angeben. Bei mir war es wohl mehr und mindestens 8,0 im Schnitt. Was hinter rauskam? Keine Ahnung, ich saß vorne.
Wer nicht viel Wert auf Schnick und Schnack legt, der bekommt den nüchternen Einstieg in did GSi-Welt von Opel beim Corsa für 19.960 Euro. Der Preise verstehe sich als einerseits unverbindlich und andererseits inklusive Mehrwertsteuer in der Bundesrepublik Deutschland. Nicht nur der Preis wäre etwas für einen Schotten, sondern auch der Wagen mit 150 Pferdestärken, an dem Watt wohl seine Freude gehabt hätte. Wetten?!