Rüsselsheim, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Beinahe 100.000 Fahrzeuge von Opel, die mit Dieselmotoren laufen, sollen die Rüsselsheimer Autobauer in die Werkstätten rufen, weil die Autos angebeblich mit illegalen Abschalteinrichtungen verkauft wurden. Die Opel Automobile GmbH, die zum PSA-Konzern gehört, steht im Verdacht, die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen mit umstrittenen Software-Funktionen manipuliert zu haben.
Aus dem von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) geleiteten Ministerium heißt es, dass das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Anfang 2018 bei bestimmten Opel-Modellen eine weitere Abschalteinrichtung der Abgasreinigung entdeckt habe. Die Anhörung zum Thema habe Opel wie schon zuvor verschleppt, lautet ein weiterer Vorwurf aus Berlin.
„Opel verwahrt sich gegen den Vorwurf, unzulässige Abschalteinrichtungen zu verwenden“, heißt es in einer Pressemitteilung vom 15.10.2018 und weiter: „Opel-Fahrzeuge entsprechen den geltenden Vorschriften“, was „auch in dem laufenden Anhörungsverfahren“ dem KBA „dargelegt“ worden sei. Das noch nicht beendete Verfahren werden von Opel zudem „nicht verschleppt“.
Die Opel Automobile GmbH mit Sitz in Rüsselsheim am Main werde sich, „sollte eine Anordnung ergehen, … dagegen rechtlich zur Wehr setzen“.
Aus Rüsselsheim wird zudem mitgeteilt, dass man ein „freiwillige Service-Updates für die Diesel-Modelle Zafira Tourer (2.0l & 1.6l), Cascada (2.0l) und die Vorgängergeneration des Insignia (2.0l) der Baujahre 2013-2016 zwischen Februar 2017 und April 2018 gestartet“ habe und man „alles daran gesetzt“ habe, „die Implementierung zügig umzusetzen“. „Ein früherer Beginn war nicht möglich, weil die erforderliche Freigabe durch das KBA nicht früher erteilt worden war“, heißt es in der besagten Pressemitteilung weiter.
Auch über die Zahl der betroffenen Fahrzeuge scheinen Betroffen scheinen Ministerium und Unternehmen unterschiedlicher Meinung. Opel: „Betroffen waren ursprünglich rund 31.200 Fahrzeuge in Deutschland. Mehr als 22.000 wurden von Opel im Rahmen der freiwilligen Serviceaktion umgerüstet, so dass nur noch weniger als 9.200 Fahrzeuge von dem heute vom Ministerium angekündigten Rückruf betroffen wären.“
„Spiegel-Online“ teilt mit (15.10.2018): „Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will für den Autobauer einen Rückruf von rund 100.000 Dieselfahrzeugen anordnen.“