Caracas, Venezuela; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Warum soll der Präsident in Caracas tun, was die Vertriebsbeauftragten der Kapitalisten an der Wall Street oder die Bourgeoisie in Washington wollen? Richtig, wenn er von ihnen nicht abhängig ist oder sein will, dann besteht sein Handeln diesbezüglich im Unterlassen jeglicher Unterwürfigkeit. Das gilt erst recht für die Vasallenstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA). Warum also sollte Nicolás Maduro als gewählte und amtierende Präsident der Bundesrepublik Venezuela auf die jeweiligen Regierungen in London, Paris, Madrid und Berlin hören?
Für einen frei gewählten Präsidenten eines freien Staates gibt es dafür keinen Grund. Deswegen weigerte sich Maduro selbstverständlich, den Forderungen der Vasallen der VSA, die eine erneute Kolonialisierung in Venezuela anstreben und damit drohen, einen neuen Ölkrieg zu führen, nachzukommen. In toto lehnte Maduro die Anmerkungen der Aftergänger aus einigen EU-Staaten mit den Worten „Ich weigere mich, Wahlen auszurufen“ ab, wie er in einem Interview, das am Sonntag im TV-Sender „Antena 3“ ausgestrahlt wurde, sagte.
Die nächste dem Reglement entsprechende Präsidentenwahl wird 2024 stattfinden. Daran wird Präsident Maduro nichts ändern. Warum auch? „Uns interessiert nicht, was Europa sagt“, so Maduro wörtlich. Und Europa, zu dem auch die Russische Föderation gehört, spricht nicht mit einer Stimme, noch nicht einmal die Europäische Union (EU) tut das. Die Italiener wollen offensichtlich keine Vasallen der VSA sein, der Bürokraten in Brüssel anscheinend auch nicht. Die Italiener haben ihren eigenen Kopf und sagen, was sie denken. Sie wünschen Maduro viel Glück und geben sich solidarisch mit dem von einem Putsch nach Plan der VSA bedrohten Präsidenten, dem EU-Staaten seine Legitimation absprechen.
„Ich bedauere, dass Präsident Maduro der Aufforderung der EU, freie und faire Präsidentschaftswahlen einzuleiten, nicht nachgekommen ist,“ sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) heute. Davon, dass er bedaure, dass in den VSA keine freien und fairen Präsidentschaftswahlen stattfinden, hörte und las ich noch nicht.
Nicht nur Merkels Minister, nein, die ganze Regierung von Kanzlerin Angela Merkel und die also auch die sie tragenden Altparteien CDU, CSU und SPD wollen den geplanten Putsch und nicht den gewählten Präsidenten.
Die Merkel-Regierung hat heute den sich am 23.1.2019 auf einer Straße in Caracas selbsternannten Gegenpräsidenten von Gottesgnadentum mit Namen Juan Guaidó allen Ernstes anerkannt. Wie die Bundesrepublik Deutschland wird auch die Republik Österreich „Juan, den Jüngling“, der mit 35 Jahren in gewisser Weise ein Polit-Novize ist. Wenn Guaidó beispielsweise Mitglied der 10-plus-x-Partei SPD wäre, dann wäre er Jungsozialist. Immerhin, er ist Jungputschist.
Neben Deutschland und Österreich erkannten auch Frankreich, Spanien, das Vereinigte Königkreich von Großbritannien und Nordirland sowie Schweden und Österreich den Jungputschisten an. Damit zündeln die Regierungen dieser Staaten an einem Pulverfass in Lateinamerika.