Mercedes-Benz Citan oder Mercedes will dem Citan die Städte erobern – Ein Allzweckfahrzeug wahlweise für Gewerbe, Handwerk und Familien – Ein bisschen schick, viel Raum, Sicherheit, Qualität und beste Fahreigenschaften

Die Website über den Merdeces-Benz Citan (Screenshot vom 07.09.2012). © WELTEXPRESS

Der Citan stammt aus der Kooperation mit Renault und baut auf dem Kangoo auf. Doch außer den Abmessungen, den Motoren und den Karosserievarianten – Kastenwagen und den beiden Fünfsitzern Mixto und Kombi – hat der neue Mercedes wenig gemeinsam mit dem Franzosen, mit dem er im nordfranzösischen Renault-Werk Maubeuge vom Band läuft. Der Stuttgarter Hersteller hat drei Jahre lang intensiv daran gearbeitet, um aus dem Citan einen echten Mercedes zu machen. Und das ist den Ingenieuren und Designern hervorragend gelungen. So ist mit dem neuen Stadtlieferwagen einerseits Mercedes’ Transporter-Kleeblatt aus Sprinter, Viano und nun Citan komplettiert, andererseits hat Mercedes mit den beiden Citan-Varianten Mixto (für das Gewerbe) und Kombi (Privat und Gewerbe) zwei neue, kleine Fünfsitzer im Programm.

Auch optisch passt der kleine Transporter mit seiner typischen Mercedes-Front zu den größeren Brüdern. Den Designern ist es gelungen, dem Äußeren des Citan etwas Schickes zu verpassen. Schließlich hat Mercedes nach eigenen Angaben Werbe- und Medienagenturen sowie andere Unternehmen, die Wert aufs Image legen, als Neukunden im Blick. Trägt der Citan auch noch eine modische Lackfarbe, ist er unzweifelhaft ein Hingucker.

Groß ist die Vielfalt: drei Karosserievarianten (Kastenwagen, Mixto, Kombi) und drei Längen: Kompakt (3,94 Meter), Lang (4,32 Meter) und Extralang (4,71 Meter). Mit den vier Motoren (drei Diesel, ein Benziner) sind Insgesamt rund tausend Kombinationen möglich. Der Kastenwagen mit einer oder zwei seitlichen Schiebetüren und Trennwand zum Laderaum ist ein „Raumriese“, sagt Mercedes. Der je nach Variante 1,36, 1,75 oder 2,13 Meter lange Laderaum ist mit Zurrösen versehen und weist ausreichend Platz für eine Europalette auf, dabei können bis zu 500, 650 oder 800 Kilogramm Fracht geladen werden. Die Hecktüren (auf Wunsch verglast) sind asymmetrisch; wer will, bekommt an ihrer Stelle auch eine verglaste, mit Heckscheibenwischer bestückte Klappe.

Für Handwerker ist der Citan Mixto – immer mit extralangem Radstand (4,71 Meter) – konzipiert. Seine Schiebetüren sind verglast, und die geteilte Dreier-Rücksitzbank (optional mit integriertem Trenngitter) kann so umgeklappt werden, dass wahlweise ein, zwei, drei oder vier Personen mitfahren können. Sind alle Sitze besetzt, stehen trotzdem noch 2,4 Quadratmeter für Arbeitsmaterialien zur Verfügung. Auch beim Mixto sind Zurrösen im Laderaumboden verankert, zudem kann er – wie der Kastenwagen – eine Europalette aufnehmen.

Das dritte Citan-Modell ist für den Personentransport eingerichtet, kann jedoch sowohl als Pkw mit Komfort- und Sicherheitsausstattung (sechs Airbags und Dachverkleidung) zugelassen werden wie auch als Nutzfahrzeug. Der fünfsitzige Kombi basiert auf der mittellangen Version (4,32 Meter). Er besitzt ebenfalls eine geteilte, umklappbare Rücksitzbank, die wie beim Mixto flexible Anordnungen zulässt. Der Kombi hat nur eine seitliche Schiebetüre, die zweite kostet extra. Zur Serienausstattung gehört die Heckklappe mit Fenster und Wischwaschanlage, eine unterschiedlich zu arretierende Laderaumabdeckung und Zurrösen, um das Gepäck zu sichern. Drei Dieselmotoren und ein Benziner (wahlweise mit Doppelkupplungsgetriebe) stehen für die Pkw-Version zur Verfügung. Für die Nutzfahrzeugvariante sind nur die drei Dieselmotoren vorgesehen.

Türe auf, einsteigen und sich überraschen lassen: Die von Mercedes ausgesuchten Sitze sind außerordentlich bequem, bieten guten Seitenhalt, viel Ein- und Aussteigekomfort. Die erhöhte Sitzposition wird von allen Fahrern – ganz gleich, ob sie privat oder beruflich unterwegs sind – geschätzt werden, erhält man doch eine gute Übersicht über das Verkehrsgeschehen – im Stadtverkehr ein nicht zu verachtender Vorteil. Und Kurierfahrer schätzen die erhöhten Sitze, müssen sie doch auf ihren Touren x-mal das Fahrzeug verlassen.

Dem Fahrer wird auch durch die kompakt und klar angeordneten Instrumente und Bedienungs-elemente die Arbeit am Steuer erleichtert. Praktisch: Das Handschuhfach ist enorm groß, in die Türfächer passt eine 1,5-Liter-Flasche, und für den Beifahrer gibt es eine bequeme Fußstütze. Zur angenehmen Innenatmosphäre tragen sowohl die höherwertigen Kunststoffmaterialien, das hübsche Design der unempfindlichen Sitzbezüge sowie die reinigungsfreundlichen Verkleidungen bei.

Zur Serienausstattung gehören das höhenverstellbare Lenkrad, Zentralverriegelung mit Funk-fernbedienung, reichlich Ablagen (zum Teil verschließbar), von innen verstellbare Außenspiegel und Radiovorrüstung. Für Sicherheit sorgen ABS, das adaptive ESP, das sich auf den Bela-dungszustand einstellt und der Bremsassistent. Für alle drei Citan-Modelle sind zahlreiche Extras im Angebot, insgesamt rund 150 unterschiedliche Sonderausstattungen, wie das Baustellenpaket, das Lackpaket oder einzelne Extras für mehr Komfort und Sicherheit.

Für das kleinste Nutzfahrzeug hat Mercedes drei 1,5-Liter-Vierzylinderdiesel und ein 1,2-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung ausgesucht. Die beiden kleineren Dieselaggregate mit 75 PS/55 kW und 90 PS/66 kW und Fünfganggetriebe kommen mit der Markteinführung des Citan Mitte September auf den Markt, die größere Ausführung mit 110 PS/81 kW folgt im Sommer 2013. Flüsterleise sind die agilen Selbstzünder zwar nicht, doch die Arbeitsgeräusche nerven nicht, man hat sich schnell daran gewöhnt. Dafür geizen die Motoren mit dem Kraftstoff. Die kleineren Diesel verbrauchen je nach Aufbau- und Motorvariante, mit oder ohne Start-Stopp-System laut Norm zwischen 4,3 und 5,0 Liter (112 bis 130 g/km CO2). „Das ist der günstigste Wert seiner Klasse“, betont Mercedes. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt zwischen 147 und 160 km/h.

Für die fünfsitzigen Citan-Ausführungen steht als Alternative ein leistungsstarker 1,2-Liter-Vier-zylinderbenziner mit Direkteinspritzung zur Verfügung. Er leistet 114 PS/84 PS und ist mit der kraftstoffsparenden Blue-Efficiency-Technik (optional für die Diesel) inklusive Start-Stopp-Auto-matik und rollwiderstandsoptimierten Reifen ausgestattet. Der große Diesel und der Benziner sind mit einem Sechsgangschaltgetriebe gekoppelt, wobei der sechste als Spargang ausgelegt ist. Die technischen Daten liegen für sie noch nicht vor.

Geradezu spektakulär gutmütig und sicher ist das Fahrverhalten des Citan, der gegenüber dem Kangoo etwas tiefergelegt ist. Die Fahrt über mittelalterliches Kopfsteinpflaster mildert er souverän, und auch den Elchtest besteht er mit Bravour, bleibt fest auf der Straße und schiebt nur minimal über die Vorderräder. Hier haben die Ingenieure unter der Leitung von Volker Mornhinweg, Chef von Mercedes-Benz Vans, ihr Können einmal mehr unter Beweis gestellt. Viel Lob gebührt der präzisen Lenkung und dem effektiven Bremssystem, das den Citan in Notsituationen schnell und sicher zum Stehen bringt, wie unsere Bremsversuche auf dem Testgelände zeigten.

Die Preisliste für den Citan beginnt bei 14.660 Euro (ohne Mehrwertsteuer; mit Steuer sind es 17.445 Euro). Dafür erhält man den Kastenwagen mit kurzem Radstand und dem kleinen Diesel. Mit langem Radstand ist er 735 Euro teurer. Beim 90-PS-/66-kW-Modell beginnt der Einstieg bei 15.290 Euro, der lange Typ ist 750 Euro, der extralange 2.250 Euro (Nettopreise) teurer. Der Mixto startet bei 18.110 Euro (netto), der Kombi mit Nutzfahrzeugzulassung bei 16.510 Euro (netto). Mit Pkw-Zulassung ist der Kombi ab 20.646.50 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) zu haben. In den Preisen inbegriffen ist jeweils die neue Mobilitätsgarantie Mobilo-Van. „Sie gewährleistet Mobilität vom Pannenservice bis zum Ersatzfahrzeug über den gesamten Lebenszyklus“, verspricht Mercedes. Das gilt jedoch nur, wenn der Citan regelmäßig in einer autorisierten Partnerwerkstatt gewartet wird.

Mercedes hat viel getan, um dem Citan eine steile Karriere bei den Kunden zu verschaffen.

kb

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