Es gehe nicht nur darum, keine Schulden zu machen. «Es geht auch darum, dass man in Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal nicht früher in Rente gehen kann als in Deutschland, sondern dass alle sich auch ein wenig gleich anstrengen – das ist wichtig.»
Bislang sei der Euro sehr stabil, sagte Merkel in der Parteiveranstaltung. «Aber die Wahrheit ist auch: Wenn wir nicht aufpassen, wird das in der Zukunft anders und deshalb müssen sich alle Staaten daran halten, dass solides Wirtschaften die Grundlage unseres Handelns ist.», zitiert die Nachrichtenagentur dpa Merkel.
Einige Länder hätten sich nicht an die Regeln für den Euro gehalten. «Wir können nicht einfach solidarisch sein und sagen, diese Länder sollen mal einfach so weiter machen wie bisher, sondern alle müssen sich an die Regeln halten», sagte die Kanzlerin laut dpa. «Ja, Deutschland hilft, aber Deutschland hilft nur dann, wenn sich die anderen wirklich anstrengen, und das muss nachgewiesen werden», so dpa.
Portugal ächzt unter Schulden und Problemen im Banksystem. Anfang April hat das Land eine finanzielle Unterstützung bei der Europäischen Union sowie beim Internationalen Währungsfonds (IWF) beantragt. Am Vortag hat die EU ein Hilfspaket von 78 Milliarden Euro an Portugal gebilligt. Jetzt sollen der IWF und die Europäischen Zentralbank (EZB) dem Rettungspaket zustimmen, damit Portugal im Juni die erste Tranche erhalten kann.
Portugal ist nach Griechenland und Irland das dritte Euro-Land, das wegen seines Schuldenproblems von der Weltfinanzkrise stark betroffen war und das jetzt Milliardenhilfen erhält. Griechenland war vor einem Jahr das erste Euroland, das mit Milliardenkrediten vor der Pleite gerettet werden musste. Das Land hatte damals Notkredite über 110 Milliarden Euro zugesprochen bekommen. Aber die bisherigen Hilfen reichen nicht aus. Ein neues Hilfspaket ist zurzeit nicht ausgeschlossen. Auch Irland hat die EU offiziell um Hilfe gebeten.
RIA Novosti