Hongong, Volksrepublik China (Weltexpress). Es sind keine Prügelperser wie 1967 in Berlin, aber Chinesen, die in Hongkong nach einer weiteren großen Demonstration zuschlugen. In vielen Medien wird darüber berichtet, dass sie am Bahnhof Yuen Long, der nahe der Grenze zwischen der Metropole am Perlflussdelta und und dem Festland-China liegt, auf regierungskritische Demonstranten einprügelten.
In „Kleine Zeitung“ (22.7.2019) heißt es unter der Überschrift „Kritik an Hongkongs Polizei nach Attacke auf Demonstranten“, dass die Angreifer „mit Metallstangen und Holzstöcken bewaffnet waren. Dabei wurden 45 Menschen verletzt. Sechs Menschen erlitten schwere Verletzungen, einer von ihnen schwebte in Lebensgefahr.“ Weiter heißt es: „Kritiker werfen der Polizei vor, trotz dramatischer Hilferufe der angegriffenen Demonstranten erst nach mehr als einer Stunde eingetroffen zu sein. Die Beamten nahmen die in weiße T-Shirts gekleideten Angreifer dann auch nicht fest, obwohl diese sich weiterhin in den Straßen nahe des Bahnhofs aufhielten. Später wurden Männer gesehen, die den Ort in Autos mit Kennzeichen von Festland-China verließen.“
Im „Deutschlandfunk“ (22.7.2019) wird darauf hingewiesen, dass die Sicherheitskräfte zuvor „mit Tränengas gegen Menschen“ vorgingen, „die Straßen blockierten“. Es scheint in Hongkong also nicht anders als in Macron-Frankreich, das gegen die Gelbwesten zum Teil unverhältnismäßig hart vorgeht, zu sein.
Unter dem Titel „Zusammenstöße nach Großkundgebung“ heißt es zudem, dass „einige Aktivisten … das Verbindungsbüro der kommunistischen Führung Chinas mit Eiern und schwarzer Farbe beworfen haben“ sollen.
Darauf, dass sich „Aufnahmen der gewalttätigen Szenen … derzeit in den Sozialen Netzwerken“ verbreiten würden, wird im „Focus“ (22.7.2019) hingewiesen. Ferner wird im „Focus“ unter der Überschrift „Bei Protesten in Hongkong: Plötzlich gehen Vermummte auf die Demonstranten los“ mitgeteilt: „Gegen das mittlerweile auf Eis gelegte Auslieferungsgesetz von Regierungschefin Lam finden mittlerweile seit sieben Wochen Protestmärsche statt. Es soll den Behörden erlauben, von China verdächtigte Personen direkt an das Land auszuliefern. Die Demonstranten kritisieren die Justiz Chinas jedoch als nicht unabhängig.“
Wenn die Hongkong-Chinesen so zäh sind wie die Franzosen, die sich gelbe Westen überziehen, dann wird das uns und die Beteiligten noch lange beschäftigen. Dass die von Unterdrückung aus Peking am Perlfuss Bewegten auch ein Manifest haben, darauf wird in der „Zeit“ (22.7.2019) hingewiesen. Aus diesem „Manifest, das bei der Erstürmung des Hongkonger Parlaments am 1. Juli erstmals präsentiert worden war“, … zitierten Teilnehmer des Protestzugs und proklamierten fünf Forderungen: Allen Bewohnern Hongkongs solle ein direktes Wahlrecht gewährt, alle Vorwürfe gegen die bei den Protesten festgenommenen Demonstranten sollten fallengelassen werden, eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstranten dürfe nicht mehr als „Unruhen“ bezeichnet und der Legislativrat Hongkongs müsse aufgelöst werden.“
Was die Demonstranten wünschen, das ist offensichtlich: mehr Basisdemokratie. Darauf reagiert Rotchina mit Härte.