London, VK (Weltexpress). Das Wunder von Westminster ist ausgeblieben. Mit überwältigender Mehrheit von 432 zu 202 Stimmen lehnte das britische Parlament den Brexit-Deal von Premierministerin Theresa May von der Conservative and Unionist Party ab. Punkt.
Die gewählten Vertreter des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland (VK) zeigten nicht nur Theresa May deutlich die kalte Schulter, sondern der Europäischen Union (EU) nach Jahren der Bevorzugung durch Brüssel nicht nur mit Rabatt den finalen Mittelfinger. Viel mehr geht ohne Gewehrfeuer nicht.
Die Opposition gegen den dreckigen Deal will Neuwahlen im VK. Die wird sie womöglich bekommen. Oppositionsführer Jeremy Corbyn von der Labour Party sprach von einem „schädlichen Deal“ und forderte mit seinen Genossen einen Misstrauensantrag gegen May. Mays letztes Stündchen als Premierministerin scheint zu schlagen.
Das wars dann wohl mit ein, zwei Dutzend grausigen Monaten mit May in ten Downing Street. Bald wird man sich an die Frau, die weder auf der Bühne noch in Brüssel tanzen kann, genau so wenig erinnern wie an David Cameron, unter dem der Brexit Fahrt aufnahm.
Das Chaos jenseits des Kanals scheint komplett. Dort sollte es auch bleiben.
Wenn die Gernegroß-Engländer gehen, dann haben wir in der EU weniger Russen-Hasser. Wenn Westminster und die City of London die EU verlassen, dann ist eines der größten U-Boote der Kriegspartei an der Wall Street und in Washington, das nicht nur einer Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschen und Russen torpediert, sondern einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit nicht nur zwischen Berlin und Moskau und somit von Lissabon bis Wladiwostok im Wege steht, aus dem Verkehr gezogen. Und das ist gut so.