Massenproteste in ganz Griechenland – Aufstand in Athen

Die Luft ist voller Gas. Tränengas. Die Tränengas- und Blendgranaten der Polizisten knallen durch die Straßen der Stadt rund um den Syntagmaplatz. "Bäume unter denen am Montag noch die Demonstranten ihre Vollversammlung abhielten, sind abgebrannt", schreibt Manuela Pfohl für den Stern.

Wie dapd mitteilt, sind bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen vermummten Jugendlichen und Bereitschaftspolizisten in Athen bereits 18 Personen festgenommen worden. Die deutsche Nachrichtenagentur informiert: "Vier Polizisten wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht… Die Jugendlichen schleuderten Steine und Brandsätze, die Polizei reagierte mit Tränengas und Blendgranaten."

Während die Abgeordneten in Athen über das 78 Milliarden schwere Sparprogramm debattieren, wollen die Demonstranten die neue Sparrunde – dabei kam es bereits zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Ein auf zwei Tage angesetzter Generalstreik bringt Verkehr und institutionelles Leben im ganzen Land zum erliegen.

Der starke Arm des "kleinen Mannes" bringt Griechenlands Wirtschaft zum Lahmen. 48 Stunden stehen alle Räder still. Nichts geht mehr. Aber die Arbeiter, die noch Arbeit haben und Lohn bekommen, geben keine Ruhe.

In der "Süddeutschen Zeitung" steht zu den Protesten gegen das neuerliche Sparpaket: "Die konservative ND bleibt bei ihrem kategorischen Nein zu dem Sparpaket, obwohl Parteifreunde aus der Europäischen Volkspartei – unter ihnen Kanzlerin Angela Merkel und sogar die sonst stets solidarischen Konservativen aus Zypern – mit aller Kraft versucht hatten, die ND zu einem gemeinsamen Vorgehen mit der Regierung zu bewegen. ND-Chef Antonis Samaras sagte lediglich zu, seine Partei werde einzelnen Gesetzen zustimmen, lehne das Paket als Ganzes aber vor allem wegen der Steuererhöhungen ab, weil diese die griechische Wirtschaft strangulierten."

Die Bild-Zeitung berichtet unter der Überschrift "Syntagma-Platz wird zur Kampf-Zone" über die "Schlacht" die dort tobt. Derzeit beruhigte sich die Lage auf dem Syntagma-Platz, auf dem "überall Steine, kaputte Flaschen – Überreste des gewaltsamen Protests " – zu sehen seien.

Im Parlament debattieren hitzig und "hoch emotional" Politiker über weitere Einschnitte.

Mit Material von dapd, RIA Novosti, Stern, Süddeutsche Zeitung

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