Marine Le Pen will bei Wahlsieg mit Frankreich raus aus dem Euro noch vor dem großen Crash

Derzeit wird die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion aufgebläht wie ein Chewing Gum, der Euro wird hemmungslos vermehrt. Ein Ende dieser Geldpolitik der Europäische Zentralbank (EZB) ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Zentralbanken fluten die Finanzmärkte mit immer mehr Geld und werfen Billionen Dollar, Pfund, Renminbi, Yen und Euro den Geschäftsbanken vor die Füße, die am Tropf der Zentralbanken hängen wir ein Junkie an der Nadel. Die immer schnelleren Injektionen in immer größerer Menge. Mit einer ungewollten Überdosis an Geld gleich einem Goldenen Schuß scheint nicht nur die Bürgerliche Le Pen zu rechnen, und will rechtzeitig raus, sondern auch ein Baron.

In einem Brief an seine Investoren hat mit Baron Jacob Rothschild, Chef des milliardenschweren Rothschild Investment Trust (RIT Capital Partners), ein Mitglied des alten europäischen Geldadels dem US-Investmentportal zerohedge.com vom vergangenen Freitag, den 06.03.2015, zufolge vor den höchst irrationalen Entwicklungen auf den Geld- und Finanzmärkten gewarnt, worauf Rainer Rupp in seinem Beitrag mit dem Titel „Irrwitz im Kasino“ in der linken Tageszeitung junge Welt (07.03.2015) hinweist.

Bei der FN ist die Warnung angekommen. „Ein Verzicht auf den Euro ist der einzige Weg, um alle unsere Wirtschaftsprobleme zu lösen“, sagte Marine Le Pen laut Sputnik in einem Interview der Zeitung Financial Times. Sputnik notiert unter der Überschrift „Marine Le Pen verspricht bei Wahlsieg Ausstieg Frankreichs aus Eurozone" (08.03.2015) ferner: „Weil fast alle Staatsschulden in den Franc umgewandelt werden würden, gäbe es keine Veränderung bei der Gesamtbelastung des Haushalts. ‚Wir müssen aus diesem morschen System raus. Wir müssen alles mit einem neuen frischen Blick betrachten‘, so die Politikerin. Die räumte ein, dass ein Ausstieg Frankreichs aus dem Euro ein Ende der Eurozone bedeuten würde.

Bei der jüngsten Wahl ins Europaparlament 2014 erhielt der FN 25,4 Prozent der Wählerstimmen. Die Parteichefin Marine Le Pen ”¦ liegt laut Umfragen bei der französischen Präsidentschaftswahl 2017 mit Abstand in Führung.“ Wenn die Fete auf dem Geld speienden Vulkan bis dahin gut geht, der Casino-Kapitalismus ist in der realten Wirtschaft ohne wirkliches Wachstum, extrem hohen Staatsverschuldungen, verheerende Handelsbilanzen und zarten Zinsentwicklungen, dann könnte Frankreich in absehbarer Zeit die Tanzfläche verlassen, um ihnen beim Erhalt des Eigentums bei „extremen Börsenbewertungen“ wegen massiven Geldmengenzuwächsen und trotz weiteren Wirtschaftswachstum nahe Null zuvorzukommen.

Le Pen und die FN scheinen die völlig Fremden und ganz Großen unter den „Gesellen Raufebold, Habebald und Haltefest“ außer Landes jagen zu wollen und mit weniger Geldschöpfung und weniger Wachstum aber auch weniger Risiko für den nationalen Wohlstand und mehr Souveränität und somit Stabilität für den Erhalt des Bestehenden zu streben.

Offenbar meinen immer mehr wahlberechtigte und zur Wahl gehen wollenden Franzosen, darunter auch diejenigen, die weit weniger als Marine Le Pen oder nichts haben, das weniger Casino-Kapitalismus mehr Freiheit sei.

Vorheriger ArtikelKnechtschaft als Freiheit – Randbemerkungen über die seltsame Verkehrung des Sozialismus in eine kapitalistische Heilslehre – bei einer linken Linken
Nächster ArtikelEin Hort des Entzückens – Ein deutscher Kolumnist schreibt den Fußball in die hohe Literatur