Löwinnen zeigten ihre Krallen – FC Bayern München Frauen verliert trotz Heimvorteil gegen FCR 2001 Duisburg durch Tor von Jennifer Oster – Meisterschaftsträume ade
In der 65. Minute verwandelte FCR-Kapitänin Jennifer Oster nach einem Traumpass der gerade eingewechselten Sofia Nati (57.) zum überraschender Auswärtssieg im Grünwalder Stadion. Der FCR Duisburg hat am neunten Spieltag der Frauen-Bundesliga 1:0 (0:0) beim FC Bayern München gewonnen. Die vom Abstieg bedrohte Mannschaft von FCR-Trainer Sven Kahlert errang den zweiten Saisonsieg. Die Bayern verpassten es durch die Niederlage, mit Tabellenführer 1. FFC Frankfurt gleichzuziehen und blieben Dritter in der Tabelle, morgen spielen erst Wolfsburg, Potsdam und Frankfurt.
Hilfe des Innenpfosten
Die Löwinnen spielten über die gesamte Spielzeit munter mit und kamen nach einem schönen Spielzug zum Tor des Tages: Kapitänin Jennifer Oster (65.) traf mit Hilfe des Innenpfostens. Sofia Nati (74.) vergab nach einem sehenswerten Konter die Vorentscheidung zugunsten der Gäste. Ihr erstes Bundesligaspiel bestritt Nati im Team der SGS Essen schon 15-jährig im Jahr 2008 beim 4:0-Auswärtssieg gegen den Herforder SV. Sie ist damit die zweitjüngste Bundesligaspielerin aller Zeiten. Im Juli 2013 wechselte Nati vom Absteiger SC 07 Bad Neuenahr zurück ins Ruhrgebiet zum FCR 2001 Duisburg. Die Gesamttorbilanz aller Münchner Begegnungen gegen Duisburg wurde mit der Bayern Schlappe um ein Minus-Tor verschlechtert. In bislang 27 durchgeführten Bundesligaspielen zwischen den beiden Teams gelangen dem FC Bayern damit erst 5 Siege und 4 Unentschieden, bei 18 Duisburger Erfolgen und einem Torverhältnis von 36:65.
Mit Blitzsieg nach oben
Die Erwartungshaltung des FC Bayern München Frauen wurde durch putzmunter verteidigende Duisburgerinnen mit einer genialen Konter im Keime erstickt, eine echte klare Torchance erspielten die favorisierten Münchnerinnen nicht. Daher geht der überraschende Sieg der abstiegsbedrohten Löwinnen voll in Ordnung. Während der FC Bayern als Dritter daheim bis dato verlustpunktfrei war, gelang den Duisburgern mit dem Blitzsieg nun der Sprung vom vorletzten Tabellenplatz nach oben. Die Löwinnen waren trotz hohem Einsatz durch unglücklich verlaufende knappe Niederlagen in Freiburg (0:1) und bei Vizemeister Potsdam (1:2) in den Tabellenkeller geraten. Der in die Insolvenz geratene Duisburger Verein kann sich erfreulicherweise sportlich auf seine zu Saisonbeginn durch Spielerinnenweggang arg dezimierten Löwinnen verlassen, die Nachwuchsarbeit des renomierten Frauenfußballvereins zeigt mit diesem Sieg in Richtung klar nach oben.
Rein rechnerisch
Die bedenklich Ladehemmung des FC Bayern München in den letzten Wochen wurde fortgesetzt, den Anschluss an die Tabellenspitze ist nunmehr rein rechnerisch abgerissen, obwohl auf Grund von 2 Spielen mehr der dritte Tabellenplatz gehalten wurde. Die Verletztenliste der Münchnerinnen war ungewöhnlich groß, sollte aber nicht als Entschuldigung herhalten. Es fehlten auf Münchner Seite: Lena Lotzen (Mittelfußfraktur), Gina Lewandowski (Muskelfaserriss), Katja Schroffenegger (Kreuzbandriss), Franziska Jaser (Reha nach Kreuzbandriss) und Ivana Rudelic (Meniskus). Valeria Kleiner konnte am letzten Wochenende nach einem halben Jahr Verletzung erstmals wieder ein Spiel mit der Reserve bestreiten.
Für die Müncherinnen war das Ergebnis eine weitere Enttäuschung – bereits am achten Spieltag waren die Süddeutschen nur einem Remis bei Tabellenschlusslicht VfL Sindelfingen gekommen, zuvor im DFB-Pokal an Zweitligist 1. FC Köln gescheitert.