94. Minute – Die Nachspielzeit ist um. Fleischer pfeift noch nicht ab. Diego wird böse gefoult. Fleischer verliert die Übersicht. An der Außenlinie liegt Rosenberg.
92. Minute – Vier Minuten Nachspielzeit. Frings foult taktisch klug. Dafür sieht er Gelb. Der Freistoß wird verlängert, doch der Ball fliegt übers Tor. Abschlag Wiese. Für Spielverzögerung (auch klever) sieht der Bremer Torwart die gelbe Karte.
90. Minute – Taktischer Wechsel. Zum driten Mal holt Schaaf einen Spieler vom Feld. Almeida geht. Markus Rosenberg kommt.
88. Minute – Wieder fliegt Kießling durch den Strafraum. Um Haaresbreite verfehlt er eine Hereingabe. Das hätte der Ausgleich sein können. Werder scheint sich aufs Konterspiel zu verlegen, will die Führung über die Runden bringen, überläßt Leverkusen unverständlicherweise den Raum.
87. Minute – Auch Schaaf wechselt. Torschütze Mesüt Özil darf sich feiern lassen. Für ihn kommt ein weiterer Grieche: Tziolis, der das defensive Mittelfeld stärken soll.
85. Minute – Labbadia setze jetzt alles auf Angriff. Alles oder nichts. Auswechslung bei Bayer: Vidal raus und Toni Kroos kommt (spät). Auch der ehemalige Bremer Stürmer Charisteas soll es jetzt richten.
85. Minute – Die in Schwarz-Rot gehaltene Ostkurve im Berliner Olympiastadion peitsch ihre Elf nach vorne. Sie wollen den Ausgleich. Die Bremer verteidigen geschickt. 40 000 Werder-Fans feiern und freuen sich. Nur noch fünf Minuten. In letzter Sekunde rettet der aus seinem Kasten herauseilende Adler vor dem heranstürmenden Özil. Glück gehabt (84.).
79. Minute – Erneuter Vorstoß von Kießling über die rechte Seite. Und erneut kommt keiner im Strafraum an das Spielgerät (77.), das quer zum Toraus an Wiese vorbeifliegt. Wenig später steht Kießling im Abseits. Der mag das nicht einsehen und holt sich Gelb.
75. Minute – Almeida, der wie Diego und Per Mertesacker beim UEFA-Cup-Finale in Istanbul fehlte, kämpft großartig. Auch hinten hilft und erobert er den Ball. Entweder grätschen die Bremer richtig (73.) oder sie laufen den Ball ab (74.). Dann doch ein Fernschuß (75.) aufs Bremer Tor.
71. Minute – Wieder eine unübersichtliche Aktion im Bremer Strafraum. Doch sie bleibt auch für Bayer unübersichtlich. Zu ungenau ist das Zuspiel. Nun schleichen sich Frustfouls bei Bayer ein, denen auch im Spielaufbau immer wieder Zuspielfehler passieren (Pizarro hat aufgepaßt 69.). Clemens Fritz jagd seinem Gegenspieler den Ball ab. Im direkten Gegenzug der Seitenwechsel von rechts nach links zu Almeida. Der ballert aus 25 Metern drauf. Adler faustet das Leder ins Spielfeld. Unterdessen liegen zwei Bremer auf dem Boden. Pizarro und Diego.
67. Minute – Werder will nachlegen. Leverkusen antwortet mit wütenden Angriffen. Doch das Spiel von Bayer 04 ist zu unstrukturiert, zu viele Bälle landen nicht beim Mitspieler. "Diego" und immer wieder "Diego". Werders Anhängern feiern ihren Superstar. Pizarro und die Bremer Bank fordern einen Elfmeter. Fleischer verweigert den Strafstoß (66.).
64. Minute – Das Salz ist in der Suppe! Tausende feuern den brasilianischen Ballzauberer an. Diego-Rufe schallen durchs Rund. Immer wieder DIEGO. Nun fehlt nur noch ein Tor des Künstlers. Zehntausende Werder-Fans stehen und feiern. Derweil hat Bayer wieder eine Einschußmöglichkeit, doch die Hereingabe rollte an allen vorbei ins Aus.
59. Minute – Schaaf wechselt. Abschlußapplaus für Frank Baumann in seinem Abschiedsspiel. Für Baumann spielt jetzt Peter Niemeyer.
58. Minute – Toooor für Bremen. Tor für Werder. Diego paßt nach links auf den mitgelaufenen Özil. Der dringt in den Strafraum und trifft zum hochverdienten 1:0.
56. Minute – Die Spannung steigt. Nur noch eine Frage der Zeit, bis bei diesem Krimi das erste Tor fällt.
55. Minute – Einfach unglaublich wie sich Özil im Strafraum von Bayer durchsetzt. Sein Ball in den Rücken der Leverkusener Abwehr findet jedoch keinen Abnehmer. Im direkten Gegenzug muß Wiese zur Ecke retten. Zu Beginn der zweiten Spielhälfte geht es hin und her.
53. Minute – Einen Freistoß fälscht Fritz ab. Der Ball zischt über Wiese und die Latte ins Aus. Die anschließende Ecke bringt nichts ein (52.). Im Gegenzug Werder. Manchmal steil, manchmal – wie jetzt – mit hohen Bällen suchen die Bremer Spielmacher, vor allem Diego und Özil … und immer wieder Almeida, der von der Leverkusener Hintermannschaft nicht zu stoppen ist, sicht ständig anspielbereit anbietet.
50. Minute – Der Regen hat aufgehört. Der Himmel klart auf. Das Drama auf dem Rasen geht weiter. Freistoß aus 30 Metern. Almeida drischt die Kugel in die Mauer.
47. Minute – In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Werder will das Tor und spielt mit Bayer Katz und Maus. Baumann mit einem Fernschuß schraubt die Quote der Torschüsse weiter nach oben.
45. Minute – Möglichkeiten im Minutentakt. Diego mit einem Freistoß auf Naldo. Glanzparade von Adler, der die Fäuste hochreckt und das Leder über die Latte lenkt. Wiese im Werder-Tor hat wenig zu tun. Das war die erste Halbzeit. Fleischer bittet pünktlich zum Pausentee. Wir sahen eine temporeiche Partie zweier lauffreudiger und spielstarker Mannschaften. Werder mit klarem Chancenplus konnte seine Feldvorteile nicht in Tore ummünzen. Leverkusen war mit schnellen Vorstößen, wenn sie nicht ins Abseits rannten, brandgefährlich, vor allem über die Außen.
44. Minute – Und Almeida bleibt Bremens gefährlichster Angreifer bis dato in dieser Begegnung. Knapp streicht sein Kopfball übers Tor.
43. Minute – Schnell spielen die Bremer ab durch die Mitte nach vorne. Kurzpaßspiel. Almeida, der bullige Bremer Angreifer mit einem Hackentrick. Das technisch versierte Bremer Spiel bringt noch nichts ein. Bremen ist besser, doch Bayer bleibt gefährlich.
37. Minute – Prödl sieht die erste gelbe Karte des Spiels. Fleischer sah ein Foul an Kießling. Viele Zuschauer sehen das anders. Schaaf auch, der an der Seitenlinie schimpft.
35. Minute – Tja, was soll man schreiben. Schiri Fleischer hatte schon ein paar Fehlpfiffe bei seinen Abseitsentscheidungen und so weiter. Kießling legt Almeida. Statt Gelb gegen den Abwehrhühnen gibt er Freistoß für Leverkusen. Die Bremer Viererkette stellt die beiden Bayer-Stürmer immer wieder ins Abseits.
30. Minute – Schon nach einer halben Stunde wird Rudi Völler durch beide Mannschaften bestätigt. Dieses Spitzenspiel bietet Fußball in Reinkultur. "Hier regiert der SVW", skandieren Werder-Fans. Der Bayer-Anhang hält dagegen aber nicht mehr so (vor-)laut wie zu Beginn der Begegnung.
Wieder eine Werder-Ecke. An Freund und Feind segelt das Runde vorbei. Beim Nachsetzen der Bremer holt sich Adler den Ball.
25. Minute – Naldo holt den Hammer raus. Seinen Freistoß aus gut und gerne 30 Metern kann Adler nur abklatschen … vor die Beine von Diego. Dessen Drehschuß landet bei Adler. Im direkten Gegenzug kann Wiese in höchster Not klären.
24. Minute – Werder agiert mit mehr Übersicht als Bayer. Almeida setzt sich erneut auf der linken Seite durch. Doch er wird zu weit nach außen gedrängt und so ist schein Schuß keine Herausforderung für Adler.
23. Minute – Ein souverän vorgetragener Angriff von Bayer über die rechte Seite. Bis zur Eckfahne wird der Ball nach vorne getragen. Die Hereingabe in den Rücken der Abwehr landet bei einem Leverkusener, doch der Ball nicht im Tor.
20. Minute – Dauerdruck der Küstenkicker. Das 1:0 liegt in der Luft. Wir sehen bisher einen waschechten Pokalkampf beider Bundesligisten, die in der Liga zwischen Baum und Borke kickten. Davon ist jetzt nichts zu sehen. Schnell stürmen die Bremer vor. Und immer wieder ist es Adler, der den Ball sichern muß. "Adler ist nervös", singen einige Bremer. Kann man ja singen, aber das stimmt nicht. Ohne Adler würde Werder schon führen.
17. Minute – Die Bremer sind Herren im Mittelfeld und auch im Angriff sind ihre Aktionen gefährlicher. Ein Schuß von Frings wird zur Ecke geklärt. Özil gibt rein. Bayer kann klären. Leverkusen schwimmt hinten. Liegt das am nasen Rasen?
15. Minute – Adler klärt einen Schuß von Almeida zur Ecke (13.). Diego führt aus. Zu weit. Bayer versucht schnell nach vorne zu spielen, ihre zwei Stürme in Szene zu setzen. Doch noch paßt die Bremer Abwehr, die hoch gefordert scheint, auf. Frei vor Adler stürmt Özil aufs gegnersiche Tor. Er wird gehalten. Fleischer pfeift nicht.
11. Minute – Diego macht das Spiel. Werder erkämpft sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Die Bayer-Fans wippen. Die Werder-Fans stehen auf, weil sie "Bremer" sind. Diego leitet einen Angriff im linken Halbfeld ein. Özil schießt freistehend aus 20 Metern übers Tor.
6. Minute – Leverkusen hatte in der dritten Minute den ersten Eckball. Barnetta auf Rolfes, dessen Kopfball Gefahr bringt, aber nicht im Tor landet. Auf der Gegenseite hält Adler einen gefährlichen Kopfball von Prödl. Die Flanke kam von Diego.
1. Minute – Der Ball rollt. "Diego, Diego", skandieren die Bremer. Labbadia bringt Sinkiewicz und Augusto statt Haggui und Schwegler. "Auf geht`s, Bremen schieß ein Tor", singen die Schlachtenbummler aus dem hohen Norden. Ein flotter Start. Das könnte gelingen.
Noch 1 Minute – Die Mannschaften betreten den Rasen. Gleich wird die Nationalhymne gespielt werden. Danach wird Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer anpfeifen. Es regnet schon wieder. Bremer Schmuddelwetter in Berlin.
Noch 2 Minuten – Eine stimmungsvolle Choreographie beider Fangruppen begeistert die Besucher. Die Schlachtenbummler von der Weser sind klar in Überzahl. Da paßt die Fahne mit der Zahl Zwölf wie die Faust aufs Auge. Schätzungsweise 40 000 Werder-Fans sind im Olympiastadion. Ihnen sitzen und stehen gut und gerne 20 000 Leverkusen-Anhänger gegenüber. Wird der 12. Mann heute den Ausschlag geben oder doch der brasilianische Ballzauberer Diego? Über ein Dutzend große Scheinwerfer leuchten in den Himmel über Berlin. Pünktlich zum Anpfiff hat es aufgehört, zu regnen. Die Spannung steigt!
Noch 7 Minuten – Vor dem Spiel meinte der Manager von Bayer Leverkusen, Rudi Völler, der jahrelang tolle Tore für Werder Bremen schoß, daß wir hier und heute "fußballerisch das Beste" erleben werden, "was die Liga zu bieten hat". 75 000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion und Millionen Menschen vor den Bildschrimen in der ganzen Welt warten darauf.
Noch 10 Minuten – Gleich geht`s los! Vorweg der Weg von Werder ins Finale um den DFB-Pokal 2009. Mit 9:3 (4:1) ballerten die Bremer auswärte die Eintracht aus Nordhorn aus dem Weg. Weiter führte die siegreiche Reise durch die Stadion der Berliner Republik. In Aue bei "Erzgebirge" gewann man mit 2:1 (1:1). Das Achtelfinale fand in Dortmund statt. Gegen die Borussia schaffte die Schaaf-Elf ein 2:1 (1:0). Zum Viertelfinale fuhren die Grün-Weißen nach Wolfsburg. Mit Sturm und Drang besiegte Werder den späteren neuen Deutschen Meister mit 5:2 (2:2). Das Halbfinale bracht den Klassiker. Wieder auswärts! Beim Nordrivalen in Hamburg dann ein fulminantes Fußballspiel, das in die Geschichtsbücher eingehen wird. Nach Verlängerung und der Nacht von Torwart Tim Wiese zog Werder Bremen mit 4:2 (1:1, 1:1, 0:1) ins Finale ein.
Noch 20 Minuten – Bayers Weg ins Finale: In der ersten Hauptrunde siegte Bayer 04 bei Rot Weiß Oberhausen mit 3:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung. Danach ging es nach Augsburg, wo Leverkusen mit 2:0 (1:0) als Sieger vom Platz ging. Im Achtelfinale reiste Energie aus Cottbus an den Rhein. Der 3:1 (3:0)-Heimsieg brachte die Schwarz-Roten nach München. Beim Pokalverteidiger und Rekordmeister siegte Leverkusen 4:2 (0:0). Das Halbfinale brachte die Paarung gegen den FSV Mainz 05. Nach Verlängerung gewann die Mannschaft mit 4:1 (1:1, 0:0).
Noch 25 Minuten – Bayer 04-Trainer Bruno Labbadia schickt folgende Werkself aufs Feld: Im Tor: René Adler. Vor dem Nationaltorwart kicken Manuel Friedrich, Simon Rolfes (Mannschaftskapitän), Tranquillo Barnetta, Renato Augusto, Patrick Helmes, Stefan Kiessling, Lukas Sinkiewicz, Arturo Vidal, Michal Kadlec und Gonzalo Castro. Auf der Bank nehmen Gabor Király (Ersatztorwart) sowie Karim Haggui, Henrique, Pirmin Schwegler, Bernd Schneider, Angelos Charisteas und Toni Kroos Platz.
Noch 30 Minuten – Die Aufstellung des SVW: Im Tor: Tim Wiese. In der Abwehr: Sebastian Boenisch, Naldo, Frank Baumann (Kapitän) und Clemens Fritz. Im Mittelfeld: Sebastian Prödl, Torsten Frings, Mesut Özil und Diego. Im Angriff: Hugo Almeida und Claudio Pizarro. Die Ersatzspieler sind: Christian Vander (ETW), Petri Pasanen, Markus Rosenberg, Aaron Hunt, Alexandros Tziolis, Peter Niemeyer und Martin Harnik.
Noch 40 Minuten – Das Stadion füllt sich. Tausende Anhänger beider Bundesligisten strömen ins Stadion. Und es regnet in Bindfäden. Die Leverkusener Spieler sind schon auf dem Grün und wärmen sich auf. Jubel kommt auf: Werders Spieler laufen auf den Platz.
Noch 50 Minuten – Der Topstar der Bremer spielt ein letzten Mal für Werder. Diego will die Krönung seiner erfolgreichen Jahre in Deutschland. "Dieses Spiel ist mein bisher wichtigstes, nicht nur bei Werder, sondern in meinem ganzen Leben", sagt Diego, "Ich will etwas von der Zuneigung zurückgeben. Ich bin glücklich, dass ich diese Chance bekomme."