Wien, Österreich (Weltexpress). Vor 20 Jahren erschien das Buch „Ami go home“ von Wilhelm Langthaler und Werner Pirker im Promedia-Verlag. Damals wurden ein Dutzend gute Gründe für einen Antiamerikanismus vorgetragen. Die sind nicht weniger geworden, sondern mehr. Das gilt auch für die Bewohner der zerkleinerten Kleindeutschen Lösung, die sein Invasion, Besatzung und Umbenennung von Deutsches Reich in Bundesrepublik Deutschland ein Vasallenstaat der VSA mit dem VK im Beiboot ist und lange schon ein Vielvölkerstaat, der nicht erst seit Jahren umgevolkt wird, sondern seit Jahrzehnten, und obendrein ein Apartheidstaat und ein Kriegsstaat.
Vielleicht dieskutierten das Hannes Hofbauer (Verleger) mit Wilhelm Langthaler (Co-Autor) auch einmal. Werner Pirker kann nicht mitdiskutieren. Der Mann der 1947 in Feldkirchen in Kärnten geborgen wurde und von 1975 bis 1991 Redakteur der „Volksstimme“ war, jahrelanger Korrespondent in Moskau, ab 1994 bei der Tageszeitung „junge Welt“, zwischen 1997 und 2000 sogar deren stellvertretender Chefredakteur und die letzten Jahre freier Journalist in Wien starb am 13. Jänner 2014 in Berlin.
Beim Promedia-Verlag wird über das Buch „Ami go home“ dies mitgeteilt: „Die gegenwärtigen internationalen Verhältnisse sind von einer doppelten Ordnung geprägt. Zwar ist das nach 1945 auf der formalen Gleichberechtigung der Nationen beruhende System noch in Kraft, es wird jedoch zunehmend von jenem neuen Prinzip zurückgedrängt, das allein Kraft der militärischen Übermacht und bar jeder völkerrechtlichen Legitimation die Völker seinem Reglement unterwirft. Dabei handelt es sich nicht um einen ‚kollektiven Imperialismus‘, wie das bei der Neuordnung des Balkan noch den Anschein hatte. Die Neue Weltordnung ist die Pax Americana. So wurde sie von Bush senior konzipiert, von Clinton als Gemeinschaftsprojekt der westlichen Wertegemeinschaft moderiert und von Bush junior zum unverhüllten Unilateralismus entwickelt. Das Imperium Americanum verkörpert einen monopolistischen Universalismus.
Amerikanische Nationalstaatlichkeit und Universalität in eins setzend, wird die internationale Staatengemeinschaft mehr und mehr zum Interventionsfeld amerikanischer Strafjustiz. Wo sich amerikanisches Rechtsempfinden verletzt fühlt, darf eingegriffen werden.
Die Nötigung internationalen Rechts ist aus der Sicht der Verfasser des Buches einer der zentralen Punkte, die für den Antiamerikanismus sprechen. Dabei soll auch aufgezeigt werden, dass dieser Rechtsnihilismus nicht unwesentlich aus der sozialdarwinistischen Verfasstheit der amerikanischen Gesellschaft herrührt. Das erklärt sowohl den hohen Grad an Gewaltbereitschaft unter US-Bürgern, das brutale Gefängnissystem sowie den ausgeprägten Hang zur Klassen- und (staatlichen) Lynchjustiz. Am Beispiel Guatanamo-Bucht, dieses zur Tierhaltung von Menschen eingerichteten US-Stützpunktes auf Kuba, soll ferner gezeigt werden, wie dem US-System immer noch Züge einer Sklavenhaltergesellschaft eigen sind.
Sozialdarwinismus ist es auch, der das Verhalten der Vereinigten Staaten in der internationalen Arena bestimmt. Die Autoren stellen das an den Beispielen Afghanistan, Philippinen, Palästina und Irak, dem entscheidenden Stein des Anstoßes für den neuen Antiamerikanismus, dar. Es gehört zu den Standardargumenten des Amerikanismus, die Vereinigten Staaten nach wie vor als den Inbegriff einer „liberalen Demokratie“ darzustellen. Doch der Liberalismus dieses in der Realität oligarchischen Regimes äußert sich in einer globalen Diktatur, in deren Folge die Souveränität von Staaten drastisch abnimmt. Eine Auseinandersetzung mit der Ideologie des Amerikanismus, die auf einen politisch korrekten „Antifaschismus“ rekurriert, bildet das abschließende Kapitel dieses Buches.“
Genug der Verlagshinweise. Lies noch einmal: „Ami go home“ von Wilhelm Langthaler und Werner Pirker.
Bibliographische Angaben
Wilhelm Langthaler, Werner Pirker, Ami go home, Zwölf gute Gründe für einen Antiamerikanismus, 160 Seiten, Bindung: Broschur, Verlag: Promedia, Wien, 1. Auflage 2003, ISBN: 978-3-85371-204-7, 14,90 EUR (Österreich)