Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Horst Seehofer (CSU) aus Bayern scheint es begriffen zu haben, jedenfalls deutet dieser Satz darauf hin: „Ich lasse mich nicht von einer Kanzlerin entlassen, die nur wegen mir Kanzlerin ist.“
Gesagt haben soll Seehofer ihn am Montagnachmittag gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Dieser Satz geht gerade durch das politische Deutschland.
Mehr noch sagte Seehofer. Er befinde sich in einer Situation, die für ihn „unvorstellbar“ sei: „Die Person, der ich in den Sattel verholfen habe, wirft mich raus.“ Punkt.
Wer sich diesen zweiten Satz auch auf der Zunge zergehen lässt, der begreift, wie Politik in der Berliner Republik geht. Über Personen, nicht über Positionen. Angela Merkel (CDU), die in der DDR lernte, nie andere zu haben als die von den zwei stärksten autoritären Systemen, das sind die Familie und der Staat, befohlenen Positionen, kann damit scheinbar am besten umgehenen. Seehofer wirkt dagegen wie ein Lehrling, der fühlen muss, wenn er nicht hört.
Wer diesen Satz zwei Mal liest, der versteht: Horst Seehofer hat fertig.
Seehofer scheint am Ende seiner Tage begriffen zu haben, wie Merkel es schaffen konnte, sich im Fahrwasser von Kanzler Helmut Kohl (CDU) nach oben spülen zu lassen und als Kanzlerin trotz zahlreicher Pannen und Pleiten zu halten. Pech für Seehofer, die Einsicht kommt zu spät.
Er ist nicht der einzige, der aus Erfahrung klug wird. Die Mitglieder des Pacto Andino Segundo der CDU können davon ein Lied singen.
Doch Seehofer ist und bleibt ein Feigling. Was Franz Josef Strauß 1976 nicht wagte, nämlich bundesweit mit der CSU gegen die Kohl-CDU anzutreten, das hätte Seehofer gegen die Merkel-CDU wagen müssen.
Jetzt ist es zu spät, jetzt sie sie da: die Alternative für Deutschland (AfD). Die AfD ist dabei, die Union zu zerlegen, weil die beiden Verliererparteien mit der anderen Verliererpartei noch einmal regieren wollten und weil Seehofer mit Söder und Söder mit Seehofer beschäftigt war.
So kommt, was kommen musste. Die Union, die Fraktionsgemeinschaft aus CDU und CSU ist am Ende. Ein Ende, das sich zäh zieht wie Schleim.
Seehofer ist am Ende, Söder ist am Ende und Merkel ist es auch. Längst sind sie so fertig, wie sie aussehen, die seelenlosen Untoten aus CDU und CSU.