Aber der Reihe nach. Der Schlag des Tages gelang der Norwegerin Marianne Skarpnord mit einem Eagle am dritten Loch, einem Par 5. Sie zeigte von allen Spitzenspielerinnen bislang die größte Konstanz. Die 16. der europäischen Rangliste strotzt voller Selbstvertrauen. „Ich habe gar nichts besonders auf dem Platz gemacht!“. Den Grundstein für ihre starke 66er Runde legte die 23-Jährige bereits auf den ersten sechs Löchern, die sie mit 5 unter Par beendete. Nach ihrer Galavorstellung standen am Ende ein Eagle und 5 Birdies auf dem Par 73-Platz zu Buche. „Ich habe versucht, nichts zu erzwingen und immer die Ruhe bewahrt“, so Skarpnord (206, -13).
Die bisherige Überraschungsleaderin Jenni Kuosa zeigte Nerven. Mit einer 75er-Runde verlor sie wertvollen Boden. 212 Schläge (-7) bedeuteten Rang 9 für die Nummer 131 der europäischen Rangliste 2008.
Wieder waren es die Außenseiterinnen, die von sich reden machten: Mit der Britin Melissa Reid (207, -12) auf dem zweiten und der Österreicherin Nicole Gergely auf dem geteilten vierten Platz (211, -8) haben sich zwei Spielerinnen bravourös geschlagen, die vorher kaum ein Experte so weit vorne erwartet hatte. Vor allem Gergely spielt bislang eines der besten Turniere ihrer Karriere. Etwas nervös sei sie gewesen. Aber: „Das ist menschlich, ich bin keine Maschine!“
Auf drei gleichgute Runden kann Routinier Lisa Hall (ENG) zurückblicken. Der Lohn dafür: Die 41-Jährige hat sich mit 213 Schlägen (-6) in der Spitzengruppe festgesetzt. Vielleicht kann Europas ehemalige Nummer 1 im Rennen um die begehrte Swarovski Trophäe doch noch ein Wörtchen mitreden.
Zu den (fast schon) Geschlagenen gehörten dagegen mit Gwalyds Nocera (FRA) und Lotta Wahlin (SWE) zwei im Vorwege als Turniersiegerinnen gehandelte Spielerinnen. Dabei hatte sich vor allem die Französin, Turniersiegerin von 2006, viel vorgenommen. 214 Schläge (-5), eine Reihe vergebener Birdie-Chancen und Platz 12 konnten ihren Ansprüchen nicht genügen. Wahlin wäre damit schon zufrieden gewesen, denn mit Platz 42 (219, Par) blieb sie weit unter ihren spielerischen Möglichkeiten.
Und was machten die deutschen Spielerinnen? Beste ist nach drei Runden Bettina Hauert. Die DBLSO Siegerin von 2007 hat sich nach einer kleinen Aufholjagd mit einer 70er Runde ins vordere Klassement arbeiten können. Vielleicht bedeutet Platz 28 (217, -2) nach der mässigen Saison 2008 endlich einen Aufwärtstrend. Mehr hätte man von der Ranglisten Dritten 2008 Martina Eberl bislang auch erwartet. Platz 36 (218, -1) sind für die fröhliche Münchnerin eine Enttäuschung. Die Bonnerin Denise-Charlotte Becker ist mit einer verpatzten 78er Runde auf den 56. Rang abgerutscht (221, +3)
Auch am dritten Turniertag blieben für die letzten im Turnier verbliebenen Schweizerinnen nur die hinteren Plätze im Teilnehmerfeld reserviert. Caroline Rominger (221, +2) als 51. und Florence Lüscher (223, +4) als 60. konnten sich nach dem Ritt auf der Gefühlswelle am gestrigen Abend, als sich erst spät entschied, dass beide den Cut gerade so eben noch schaffen sollten, nicht verbessern. Beide haben mit dem Einzug in die Hauptrunde ihr Soll bereits erfüllt, was vor allem für Rominger in ihrem ersten Profiturnier ein Erfolg ist.