Stralsund, Deutschland (Weltexpress). Mein Traum, Seemann zu werden, war nach einer „lustigen“ Ostsee-Fahrt mit kräftigen „Neptun“-Opfern erst einmal ausgeträumt. Oder etwa doch nicht?!
Daran hatte unser seebefahrener Kunstlehrer jedenfalls einen gehörigen Anteil. Vor den Sommerferien ging´s ins Ferienheim. Auf zwei Ruderkuttern sollten wir „Spackos“ die ersten See-Erfahrungen sammeln. Unsere dünnen Ärmchen zogen die schweren Ruderblätter keuchend durchs Wasser, aber der Ex-Mariner brüllte wie im Film „Moby Dick“ nur: „Pullt, Jungs, pullt!“ Wir legten uns ins Zeug wie Galeerensklaven, kamen aber kaum voran. Das ausgemusterte Holzboot stammte übrigens von einem verschrotteten Frachter.
„Moritz“ dämmert nun als erbärmliches Wrack vor sich hin. Der Hafenmeister bot es mir nun großzügig als „Geschenk“ an. Ich konnte nicht anders, als mich wieder zu „Moritz“ aufzumachen – auch in memoriam der „guten, alten Zeiten“. Seemann bin ich trotzdem geworden, später aber mehr, um darüber zu schreiben. Nicht nur Seemannsgarn für Landratten…