Der Kunstpreis „Artisti per Frescobaldi“ wurde unter der Leitung von Tiziana Frescobaldi 2013 ins Leben gerufen. Jedes Jahr wird der Preis verliehen an Produzenten von Werken, "die“, wie es in einer Pressemitteilung der Segara Kommunikation GmbH aus München heisst, „auf einprägsame und symbolische Art die fünf wichtigsten Weingüter der Frescobaldis darstellen mit Hilfe neuer Ausdrucksmittel wie Fotografie, Zeichenkunst und Videos". Tiziana Frescobaldi ist jedoch nicht nur künstlerische Leiterin des Kunstpreises Artisti per Frescobaldi sondern sitzt als Mitglied im Verwaltungsrat von Marchesi dè Frescobaldi.
So sorgt auch sie an dieser Stelle dafür, dass die Lohnarbeiter und Geschäfte laufen, während der Wein wächst und gedeiht. Das geht seit Jahren gut, Geld genug zum Geben, das auch noch seeliger denn Nehmen sein soll, glaubt man den Hütern im Weinberg des Herrn – was wir vom WELTEXPRESS nicht tun. Doch wir nehmen es wie die Kirchenkopferten von den Lebenden und erstens die Einladung an und diesen Termin wahr und zweitens dort den guten Wein, der sicherlich reichlich fließt, sowie Pane e Formaggio (also Brot und Käse) entgegen.
Zurück zu den Frescobaldis. Nicht nur der Name sondern auch die Handlungen mit ihren Auswirkungen reichen lange zurück. 700 Jahre zählt die Frescobaldi-Dynastie, die vor allem auf Landwirtschaft und insbesondere Weinanbau basierte. Der Wein der Frescobaldis für die Höfe der Herrscher in vielen europäischen Staaten, “darunter auch der Hof von König Heinrich VIII. von England”, stammt in der Regel aus der Toskana. Heute erstrecken sich die Ländereien über eine Gesamtfläche von 5 000 Hektar, wovon 1 200 Hektar Weinberge sein sollen. Die wichtigsten und zugleich prestigeträchtigsten Weingüter sind Castello di Nipozzano, Castello di Pomino, Tentua di Castiglioni (Florenz), Castel Giocondo (Siena) und Tenuta dell` Ammiraglia. Die Weine von dort sollen “die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit des Terroir” widerspiegeln”. Wir sind gespannt und freuen uns darauf.
Tiziana Frescobaldi freut sich über “Artisti per Frescobaldi” und Berlin. Sie lässt vor dem festlichen Abend mitteilen: “Bereits in der Renaissance pflegten die Frescobaldis ihre Leidenschaft für die Kunst indem sie gute Beziehungen zu zeitgenössischen Künstlern unterhielt. So wurde Filipp Bruelleschi von Stoldo Frescobaldi mit dem Entwurf der Basilica Santo Spirito auf einem Grundstück der Familie Frescobaldi beauftragt. Icheozzo und Donateo standen in enger Verbindung zu vielen Angehörigen der Familie und später waren die Barockmaler Artemisia Gentieschi und der Porträtist Lorenzo Lippi häufige Gäste im Hause ihrer Auftraggeber aus der Familie.”
Das Projekt "Artisti per Frescobaldi" liegt also ganz auf einer Linie mit der Familientradition des Mäzenatentums. Tiziana Frescobaldi: “In diesem Jahr haben wir für das Debüt des Preises auf internationalem Parkett Deutschland ausgewäht ein Land das seit jeher Italien in vielfacher Hinsicht wie die nahesteht vor allem natürlich in kultureller. Berlin stellt außerdem eine ausgezeichnete Plattform dar eine schon immer pulsierende Stadt die der zeitgenössischen Kunst viel Aufmerksamkeit schenkte.” Nicht nur Berlinerinnen und Berliner wissen, dass das über Jahre auch eine böse, eine barbarische “Aufmerksamkeit” war. Doch lassen wir Faschismus und Absolutismus in Deutschland und Italien hier und heute beiseite.
Widmen wir uns wohlwollend kurz den Künstlern. Tiziana Frescobaldi: “In das Projekt eingebunden werden heuer zwei deutsche Künstler, Michael Sailstorfer und Jorinde Voigt, und ein italienischer Künstler, Yuri Ancarani. Es ist die Aufgabe der Künstler das Weingut Nipozzano mit klarem und bewusstem Blick durch eindringliche und poetische Bilder auf ihre ganz eigene Art zu interpretieren.” Dieses Weingut liegt in der Nähe von Florenz im Herzen des Weingebiets Chianti Rufina. Von dort werden 999 Magnumflaschen – mit einer spezielle Selektion des Cru Montesodi des Jahrgangs 2011 abgefüllt und mit den von den Künstlern entworfenen Etiketten versehen – in die Welt des Weines verschickt.
Im Herbst 2014 werden wir wissen, wie die Jury aus drei Museumsdirektoren, die gemeinsam den Preisträger wählen, entschieden haben, denn dann wird “dessen Name im Rahmen einer Abschlussveranstaltung mit Preisübergabe bekanntgegeben” werden. Tiziana Frescobaldi wünscht den drei Künstlern “viel Glück” und erklärt: “Sie ermöglichen es uns, auf dem Weg fortzuschreiten, den letztes Jahr Rä di Martino, Elisa Sighicelli und Giovanni Ozzola als Erste mit Erfolg begonnen haben.”
Mehr dazu im Herbst im WELTEXPRESS und schon jetzt auf www.artistiperfrescobaldi.it.