Krim-Parlamentschef Konstantinow: Austritt der Schwarzmeer-Halbinsel aus der Ukraine bei Umsturz in Kiew möglich

„Der einzige Weg für uns ist ein Außerkraftsetzen des Beschlusses des Präsidiums des ZK der KPdSU über die Übergabe der Halbinsel Krim von der Russischen Föderation an die ukrainische Unionsrepublik“, sagte er in einer Sitzung der Fraktion der Liberaldemokratischen Partei Russlands in der russischen Staatsduma.

Für einen solchen Beschluss „wird in der ersten Etappe kein Referendum erforderlich sein“, fügte er an.

Momentan sei aber dieser Beschluss nicht aktuell. „Heute ist die Krim eine der Stützen der zentralen Macht. Sollten wir uns jetzt mit dem Austritt befassen, werden wir das Land zugrunde richten, denn heute wird der Kampf nicht um die Krim, sondern um die Stadt Kiew geführt. Die Stadt darf auf keinen Fall verloren werden.“

Der Beschluss über die Übergabe der Halbinsel Krim aus dem Bestand der Russischen Föderation an die Unionsrepublik Ukraine war 1954 von dem damaligen KPdSU-Chef Nikita Chruschtschow  initiiert worden. Nach dem UdSSR-Zerfall ging die Krim dementsprechend an die Ukraine.

Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Krim, 2014-02-21) soll die Übergabe "unter Verstoß gegen die Verfassung der RSFSR an die Ukraine" erfolgt sein. Unter RSFSR versteht man die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik.

Beachtenswert ist die aktuelle Zusammensetzung der Bevölkerung auf der Halbinsel Krim, die im Westen und Süden vom Schwarzen Meer und im Osten vom Asowschen Meer umgeben wird. Auf der Krim leben rund 2 Mio. Menschen. Wikipedia informiert: "Neben der Mehrheitsbevölkerung von Russen (58,5 %) und Ukrainern (24,4 %) leben auf der Krim auch 243.400 zurückgekehrte Krimtataren (12,1 %) und in den Städten je etwa 1.000 Krimtschaken und Karaim, welche jüdischen Glaubens sind. Dazu kommen Armenier, Weißrussen, Kasan-Tataren, Polen, Moldauer, Aserbaidschaner, Usbeken, Koreaner, Griechen, Italiener und Deutsche (Krimdeutsche).

Zwischen den Sprachgruppen gibt es diverse Konflikte, insbesondere zwischen Russen und Krimtataren. Gemäß einer Umfrage im Rahmen der Volkszählung im Jahr 2001 bezeichnen etwa 10 % aller Bewohner der Krim die ukrainische Sprache als ihre Muttersprache, 77 % die russische, und 11 % die krimtatarische. Eine alternative Umfrage aus dem Jahr 2005 ergab, dass etwa 97 % der Bevölkerung auf der Krim die russische Sprache bevorzugt.

Gestützt auf die Tataren ist die Krim ein Zentrum des Islams in der Ukraine."

Sollte es zu einer Implosion und zu einem Zerfall der Ukraine kommen, muß auch unter Berücksichtung der Situation der mit 379.000 Einwohnern größten Stadt der Krim, Sewastopol, das unter der russischer Besetzung der Krim 1783 gegründet wurde und nicht nur der Hafen der ukrainischen Marine sondern der "Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte ist, davon ausgegangen werden, dass die Krim in welcher Form auch immer, vermutlich als Autonome Region, an Russland geht und hoffentlich ohne erneuten Krimkrieg.

Der Krimkrieg (1853 bis 1856) war als Vorkrieg vor dem 1. Weltkrieg ein europäischer Krieg und ein Vorgeschmack auf verlustreiche Stellungskriege, obwohl sich anfangs nur Russland und das zerfallende osmanische Reich gegenüberstanden, doch dann vor allem Frankreig und Großbritannien und sogar das damals eigenständige Sardinien dem "kranken Mann am Bosporus" zu Hilfe kamen, während sich Österreich, das eng mit Russland verbunden war, zwischen die Stühle setzte. Preußen als fünfte europäische Großmacht hielt sich weitestgehend raus. Dadurch gewann Preußen innerhalb Deutschlands bzw. der Deutschen Bundes, während Österreich militärisch und finanziell geschwächt war, und baute seine Beziehungen zu Russland aus.

Mit Material von RIA Novosti und Wikipedia.

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