RIA Novosti meldet, daß die Volksmilizen im umkämpften Slawjansk bei Gefechten am Donnerstag nach Augenzeugenberichten zwei Hubschrauber der ukrainischen Armee abgeschossen haben.
Die Hubschrauber hätten Stellungen der Volkswehr beschossen und seien durch Gegenfeuer aus einem Maschinengewehr zum Absturz gebracht worden, berichtete ein Ortsbewohner. Eine der Maschinen stürzte in der Ortschaft Tscherwonny Molotschar ab. Der zweite abgeschossene Hubschrauber stürzte im Raum Andrejewka ab. Ob die Piloten überlebt haben, ist nicht bekannt.
„Der Hubschrauber kreiste direkt über den Häusern. Es fielen Schüsse und er fing Feuer und stürzte ab“, erzählten Augenzeugen RIA Novosti. „Der Helikopter liegt auf dem Boden und brennt. „Wir können uns nicht nähern, denn es wird weiter geschossen.“
Spiegel-Online teilt unter Berufun auf Übergangspräsident Alexander Turtschynow am Donnerstag laut Medienberichten mit, daß dabei 14 Soldaten starben. "Unter den Opfern sei auch General Wladimir Kultschizki."
RIA Novosti informiert: „Ich habe gerade erst erfahren, dass unser Hubschrauber mit Soldaten abgeschossen wurde“, sagte Turtschinow, der auch Parlamentschef ist, am Donnerstag in einer Sitzung der Rada (Abgeordnetenhaus in Kiew). Alle 14 Armeeangehörigen, darunter Generalmajor Sergej Kultschizki, seien umgekommen. Die Soldaten sollten ihre Kameraden ablösen, die sich davor am Berg Karatschun festgesetzt hatten.
"Auf rund 1 200 bis 1 300 Mann hat der „Volksbürgermeister“ der ostukrainischen Stadt Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, die bisherigen Verluste der ukrainischen Armee bei den seit mehr als einem Monat andauernden Kämpfen um diese Stadt geschätzt", so die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti in einer weiteren deutschsprachigen Meldung vom heutigen Tage.
"Darüber hinaus verlor die reguläre Armee acht Hubschrauber, 15 Schützenpanzerwagen und drei Geschütze bei Slawjansk", sagte Ponomarjow in einem Interview für den lettischen Radiosender Baltkom.
„Hauptsächlich ist es Granatwerfer- und Artilleriebeschuss. Getroffen wurden unter anderem eine Schule und andere zivile Gebäude. Es gibt Tote unter den zivilen Einwohnern. Gestern hatten wir acht Verletzte, einer davon starb im Krankenhaus.“
Die Verluste der Bürgerwehr von Slawjansk gab er laut Baltkom mit „200 Toten und 300 Verletzten“ an.
Die Kämpfe zwischen der Regierungsarmee und den Volksmilizen in den ostukrainischen Kohlebergbau-Gebieten Donezk und Lugansk haben sich nach der ukrainischen Präsidentenwahl am Sonntag, bei dem der Milliardär, der Schokoladenkönig genannte Oligarch Pjotr Poroschenko, vor der Milliardärin, der wegen schwerer Korruption verurteilten und nach dem Maidan-Putsch befreiten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko, siegte, intensiviert. Auf beiden Seiten gibt es Opfer.
Am Mittwoch demonstrierten rund 3 000 Bergleute in der Kohlebergbau-Metropole Donezk gegen den Krieg. In mehrere Steinkohle-Bergwerke wird gestreikt. Die Lohnarbeiter folgten dem aufruf ihres Kapitalisten und mehrfachen Milliardärs Rinat Achmetow.
Mit Material von Baltkom RIA Novosti und Spiegel-Online.