Kabul, Afghanistan; Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Ausländer raus!“ Diese und ähnlich Rufe werden auch in Kabul immer lauter. Erst explodierte in Kabul eine Autobombe, dann die Stimmung in der afghanischen Stadt, die von Unkundigen gerne als „afghanische Hauptstadt“ ausgegeben wird.
Auch Ashraf Ghani wird gerne als Präsident von Afghanistan ausgegeben, doch auch er ist wie sein Vorgänger mehr ein Bürgermeister von Kabul als ein afghanischer Präsident.
Dort sei laut „ORF“ (2.9.2019) „gestern Abend nach offiziellen Angaben eine Autobombe in der Nähe des ‚Green Village‘ für Ausländer detoniert“. Unter der Überschrift „Autobombenangriff nahe Ausländerviertel in Kabul“ heißt es weiter: „Dem Sprecher des Innenministeriums zufolge wurden mindestens fünf Menschen getötet. Weitere mindestens 50 Menschen seien verletzt worden.“
Im „Tagesspiegel“ (3.9.2019) wird unter dem Titel „Nach Bombenanschlag mit 16 Toten – Gewaltsame Proteste gegen Ausländer-Wohnanlage in Kabul“ nicht nur die Zahl der Toten nach oben korrigiert, sondern auch, dass „rund um die angegriffene Wohn- und Büroanlage für Ausländer Proteste ausgebrochen“ seien. „Hunderte Menschen hätten erst gefordert, dass Einrichtungen für Ausländer in Gebiete verlegt würden, die von Wohngegenden weit entfernt seien, berichtete der lokale TV-Sender ToloNews am Dienstag. Wenig später seien sie in die stark geschützte Anlage vorgedrungen und hätten Teile in Brand gesetzt.“
In sozialen Medien ist auf Videos zu sehen, dass mehrere Rauchsäulen über der Stadt standen, und zu hören, dass geschossen wurde. Nach Freudenfeuern und Freudenschüssen sah und hörte sich das nicht an.
In der „Tagesschau“ der ARD (3.9.2019) heißt es dazu unter dem Titel „Tote nach Taliban-Angriff in Kabul“, dass nach dem ersten Angriff „Schüsse zu hören“ gewesen waren, „eine Tankstelle … in Brand“ und es … eine weitere Explosion“ gegeben habe. Zudem ist von 119 verletzten Zivilisten die Rede.