Dortmund, Deutschland (Weltexpress). Beim Punktspiel zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen ging es vor 81.365 Zuschauern von Beginn an zur Sache, die sich als eine Kopfsache herausstellte, also um Tore und den Sieg.
Die Grün-Weißen gingen aufgrund eines satten Schusses vom stark aufspielenden Milot Rashica früh in Führung (7.). Die Schwarz-Gelben glichen jedoch schnell aus. Lukasz Piszczek flankte freistehnd. Mario Götze traf aus wenigen Metern vorm von Jiri Pavlenka gehüteten Werder-Tor zum 1:1-Ausgleich mit dem Kopf (9.). Alles sah nach einem Schützenfest im einstigen Westfalenstadion aus.
Doch die Dortmunder drückten gewaltig und Bremen kam kaum in Ballbesitz. Immerhin gingen die Hausherren dank eines Kopfballtreffers von Marco Reus noch vor der Pause in Führung (41.), die hoch verdient war. Den Ball auf Stürmerstar und Nationalspieler Reus servierte Thorgan Hazard mustergültig.
Die Bremer Hintermannschaft war sichtlich überfordert. Nach wie vor fehlen der ambitionierten und von Florian Kohfeldt trainierten Mannschaft gestandene Innenverteidiger und andere Stammspieler, sodass Kameraden wie Theodor Gebre Selassie, die sonst andere Aufgaben wahrnehmen, auf dieser Position aushelfen. Das sieht weder meisterlich aus, noch ist es dem Ziel, einen Rang zu erreichen, der zur Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb berechtigt, dienlich. Doch in der Not (teils waren fünf Abwehrspieler verletzt) dienen auch Regionalliga-Spieler wie Christian Groß Werders Defensive in der 1. Bundesliga. Sie ließ gegen einen selbsternannten Meisterschaftsanwärter auswärts nur zwei Treffer zu. Alle Achtung.
Abwehrspeiler Marco Friedl war bei einem Eckball, der von Josh Sargent per Kopf auf ihn verlängert wurde, ebenfalls mit dem Kopf zur Stelle und erzielte den Ausgleich zum 2:2 (56.). Das war bereits der Endstand, obwohl beide Mannschaften, vor allem die Dortmunder Borussia, die einen schnellen und über weite Strecken sehenswerten Kombinationsfußball bot, noch Torchancen kreierten.
Sargent (78. und 85.) hätte für Werder erhöhen können, Paco Alcácer für Borussia (74. und 92.).
Trainer, Spieler, Betreuer und Fans feierten den Punktgewinn des SV Werder Bremen wie einen Sieg, während man den Hausherren nach der Partie ansah, dass sie zwei Punkte verloren hatten.
Mats Hummels, Raphael Guerreiro und Thomas Delaney standen nicht in der Startelf der Borussia. Dafür schickte BVB-Trainer Lucien Favre Götze von Beginn an aufs Grün. Später wechselte er Guerreiro, Julian Brandt und Alcacer. Es half alles nichts.
Nach dem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt und dem 0:0 gegen den FC Barcelona reichte es nur zu einem 2:2 gegen Werder Bremen. Nach nur einem Sieg in den vergangenen fünf Pflichtspielen scheint das Dortmunder Problem auch eine Kopfsache zu sein.