Klüngel und Korruption, Privilegien, Penunzen und Possen in Merkel-Deutschland

Gerd Müller (CSU), seit 2013 Boss im BMZ. Quelle: Wikimedia, CC BY-SA 3.0, Foto: Conrad Nutschan

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Christ Gerd Müller (CSU) ist einer von Merkels Ministern aus den Altparteien und das seit 2013, vermutlich noch bis Ende des Legislaturperiode 2021. Über seinen Rückzug informierte Müller bereits im September mit den Worten, er wolle für Jüngere Platz machen und „einen Generationenwechsel einleiten“.

Pech, dass nun bekannt wurde, der er laut „Augsburger Allgemeine“ (16.11.2020) „vor wenigen Tagen“ von der Merkel-Regierung „für die Leitung der Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung (Unido)“ nominiert wurde. Siehe dazu auch die Pressemitteilung „Bundeskabinett benennt Bundesminister Gerd Müller als Kandidaten für UNIDO“ vom 13.11.2020 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Einen Generationswechsel soll es bei der Unido offensichtlich nicht geben, sondern Müller.

In „Bild“ (16.11.2020) wird der Gernegroß und Christ, der auch schon mal die Todesstrafe forderte und mit einer auch Tippse und Sekretärin genannten angeblich „gelernten Rechtsanwaltsfachfrau“, so steht`s im „Tagesspiegel“ (15.11.2020) unter dem Titel „Entwicklungsminister in der Kritik – Müller soll Ehefrau auf Dienstflügen bevorzugt haben“, die offensichtlich gerne reist, verheiratet ist, von Angelika Hellemann „Luxusminister“ genannt.

Unter der Überschrift „Große Wut in der Belegschaft – ‚Luxusminister‘ Müller versorgt Getreue mit Posten – Beförderungen auf mehr als 8600 Euro Monatsgehalt“ informiert sie darüber, dass die „Beförderungswelle für besonders treue Mitstreiter“ unter der Bezeichnung „Aktion Abendsonne“ laufe.

Merkel-Deutschland 2020.

Ein nicht näher genannter „Mitarbeiter“ des BMZ solle „Bild“ mitgeteilt haben: „Es gibt den Verdacht, dass der Minister seine persönlichen Buddys und Parteifreunde nach oben befördert. Statt um Leistung geht es ums richtige Parteibuch und einen guten Draht zum Minister.“

Lukas Rogalla geht unter dem Titel „5-Sterne-Hotels und mit der Ehefrau auf Dienstreise: Gerd Müller (CSU) soll Privilegien ausgenutzt haben“ in „Frankfurter Rundschau“ (16.11.2020) auf weitere Vorwürfe gegen Müller ein, die in „Bild am Sonntag“ (BamS, 15.11.2020) erhoben wurden. Rogalla hält fest: „Fünfmal hat Gertie Müller-Hoorens ihren Ehemann Gerd Müller bei seinen Dienstreisen in dieser Legislaturperiode begleitet. Das bestätigte das Bundesentwicklungsministerium. Im Bericht der ‚BamS‘ war im gleichen Zeitraum unter „Der Schamlos-Minister“ von sieben Flugreisen in Regierungsmaschinen die Rede.“

In der „Augsburger Allgemeine“ (16.11.2020) wird Müller unter der Überschrift „Begleitung der Ehefrau auf Staatskosten? Müller weist Vorwürfe zurück“ von Bernhard Junginger wie folgt zitiert. „Die Vorwürfe sind völlig absurd. Ich habe in dieser Legislaturperiode 24 Auslandsreisen unternommen. Meine Frau hat mich fünfmal in einem Regierungsflugzeug und viermal per Linienmaschine begleitet. Alle Kosten, die dadurch entstanden sind, wurden zu hundert Prozent privat bezahlt.“

Ist das alles nur eine Posse oder ist Geld – pardon – Gerd Müller ein Schamlos- und Luxusminister?

Von Christen und Sozen wird er in Schutz genommen. Doch das wundert wenig.

Vorheriger ArtikelGrüner Parteitag am Wochenende und „Operation Barbarossa“ gegen Verfassung und UN-Charta
Nächster ArtikelMatthias Platzeck (SPD), ein ganz klüngeliger und korrupter Soze?