da nachweislich die, welche von der Klimaveränderung am stärksten betroffenen sein werden, die Ärmsten des Planeten sind, deren Häuser und Lebensgrundlagen zerstört werden und die zu Migration und Schutzsuche gezwungen sein werden;
bekräftigend, daß 75% der historischen Emissionen von Treibhausgasen in den auf irrationale Art industrialisierten Länder des Nordens verursacht wurden;
in dem Wissen, daß die Klimaveränderung von dem kapitalistischen System verursacht wird;
im Bedauern über das von den sogenannten „entwickelten“ Ländern verschuldete Scheitern der Konferenz von Kopenhagen, die ihre Klimaschuld gegenüber den sich entwickelnden Ländern, den künftigen Generationen und der Mutter Erde nicht anerkennen wollen;
überzeugt von der Notwendigkeit, die Rechte von Mutter Erde anzuerkennen und zu respektieren, um die volle Erfüllung der Menschenrechte im 21. Jahrhundert sicherzustellen;
beharrend auf der Notwendigkeit, für die Klimagerechtigkeit zu kämpfen;
in Erkenntnis der Notwendigkeit, mit dringlichen Maßnahmen zu beginnen, um noch größere Schäden und Leiden für die Menschheit und Mutter Erde zu vermeiden sowie die Harmonie mit der Natur wiederherzustellen;
in der Gewißheit, daß die Völker der Welt, geleitet von den Prinzipien der Solidarität, der Gerechtigkeit und des Respekts vor dem Leben, zur Rettung der Menschheit und von Mutter Erde fähig sein werden;
und willkommen heißend den Internationalen Tags der Mutter Erde,
ruft die Regierung des Plurinationalen Staates Bolivien die Völker, sozialen Bewegungen und Verteidiger von Mutter Erde aus aller Welt zusammen, und lädt die Wissenschaftler, Akademiker, Juristen und Regierungen, die mit ihren Völkern zusammenarbeiten wollen, zur Weltkonferenz der Völker über die Klimaveränderung und die Rechte von Mutter Erde ein, die vom 20. bis 22. April 2010 in der Stadt Cochabamba, Bolivien, stattfinden wird.
Die Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte von Mutter Erde hat folgende Ziele:
1) Analyse der strukturellen und systembedingten Ursachen der Klimaveränderung und Vorschläge für tiefgreifende Maßnahmen, die das Wohlbefinden der gesamten Menschheit in Harmonie mit der Natur ermöglichen.
2) Diskussion und Beschluß des Projekts der Universellen Erklärung der Rechte von Mutter Erde.
3) Einigung über Vorschläge zu neuen Verpflichtungen für das Kyoto-Protokoll sowie für Entscheidungsvorhaben der UN-Rahmenkonvention über Klimawandel als Leitlinien für das Verhalten der dem Leben verpflichteten Regierungen in den Verhandlungen über den Klimawandel und auf allen Ebenen der Vereinten Nationen in Bezug auf:
v Klimaschuld
v Migranten- Flüchtlinge infolge des Klimawandels
v Emissionsreduktionen
v Adaptierung
v Technologietransfer
v Finanzierung
v Wälder und Klimawandel
v gemeinsame Vision
v indigene Völker
v Sonstiges
4) Arbeit an der organisatorischen Vorbereitung des weltweiten Referendums über die Klimaveränderung.
5) Analyse und Festlegung eines Aktionsplans hin zur Einrichtung eines Tribunals für Klimagerechtigkeit näherzukommen.
6) Definition der Aktions- und Mobilisierungsstrategien zur Verteidigung des Lebens angesichts der Klimaveränderung und für die Rechte von Mutter Erde.
Bolivien, am 5. Januar 2010
Evo Morales Ayma
Präsident des Plurinationalen Staates Bolivien