Neue Modelle, vor allem aber auch andere Lebensumstände und -einstellungen werden auch künftig zu einer weiteren Belebung des Kleinwagen-Segmentes in Deutschland führen. Das hat zumindest das Prognose-Instituts B&D Forecast ermittelt. Doch der Kunde ist mittlerweile verwöhnt und will nicht irgendein kleines verbackenes Vehikel ohne nennenswerte Komfort- und Sicherheitselemente – er willauch in der kleinen Klasse etwas Chices, wenn möglich gar etwas Besonderes.
Das haben die Hersteller verstanden und kreieren seit einiger Zeit super durchgestylte Minis. Das ist nicht billig, doch die Kosten lassen sich auch geschickt reduzieren. Ein Beispiel dafür ist die franko-asiatische Gemeinschaftsproduktion, die jetzt den Peugeot 108, den neuen Citroen C1 und den neuen Toyota Aygo aufgelegt hat. Die als Stadtwagen konzipierten Drillinge sind nicht nur ökonomisch im Betrieb, sondern bereits sparsam in der Produktion: Sie rollen gemeinsam im tschechischen Kolin von den Bändern.
Dadurch und durch das Nutzen von Synergien liegt der Einstiegspreis für die gut ausgestatteten originellen Wägelchen unter 9000 Euro. So wird der Peugeot 108, der als Drei- oder Fünftürer sowie als Open-Air-Version mit Stofffaltdach erhältlich ist, ab 8890 Euro verkauft. Dafür hat man unter anderem das ABS, die elektronische Stabilitätskontrolle sowie sechs Airbags an Bord. Servolenkung und ein höhenverstellbares Lenkrad gibt es jedoch erst in der 9790 Euro teuren Ausstattung Access. Die Frischluftversion mitFaltdach kostet mindestens 12 300 Euro. Auf Wunsch sind Navi, Lederpolster, Sitzheizung sowie eine Rückfahrkamera lieferbar.
108, Aygo und C1 sind zwar weitgehend baugleich und als Verwandte durchaus erkennbar, doch setzt jeder der drei Kleinwagen vor allem im Außendesign eigene Akzente. Alles Geschmackssache – doch besonders chic wirkt wohl der kleine Löwe mit dem aktuellen Familiengesicht, lang geformten Frontscheinwerfern, kurzen Überhängen und geschickt ausgearbeiteten Radläufen, Stoßfängern und Seitenschwellern. Acht Karosseriefarben, drei Verdeckfarben, sieben unterschiedliche Dekore sowie drei verschiedene Interieur-Ausstattungen stehen zur Wahl und lassen eine individuelle Gestaltung des Fahrzeugs zu.
Die 450 Euro extra, die der Viertürer kostet, sind ihr Geld allemal wert – so kann man die Rückbank besser nutzen. Im Gepäckraum ist mit 196 Litern deutlich mehr Platz als im Vorgänger, der gerade mal 130 Liter fasste. Werden die Rücksitze umgeklappt, vergrößert sich das Stauvolumen auf 780 Liter. Die Sitzverhältnisse sind unterschiedlich gut: Vorn ist es bequem, hinten geht es natürlich deutlich beengter zu. Der Fahrkomfort hat sich unter anderem durch die Überarbeitung der Hinterachse weiter verbessert.
Als Antriebe stehen zwei Dreizylinder-Benziner zur Wahl. Der 51 kW/69 PS starke 1,0-Liter-Ottomotor, der wahlweise mit Fünfgang-Schaltung oder dem automatisierten „2-Tronic“-Getriebe lieferbar ist, verbraucht jetzt im Zusammenspiel mit einer Start-Stopp-Automatik durchschnittlich nur 3,8 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern. So konnte auch sein Kohlendioxidausstoß auf 88 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer gesenkt werden. Die Spitze wird bei 160 km/h erreicht. Der größere Benziner mit 1,2 Litern Hubraum, mit dem der Kleine 11 600 Euro kostet, leistet 60 kW/82 PS. Damit geht es zwar etwas flotter bis zur Spitze von 170 km/h voran, doch eigentlich reicht der Basismotor völlig aus.
„Peugeot hat 2013 eine gesunde Basis geschaffen, um 2014 in Deutschland wieder gestärkt zu starten“, erklärte Peugeot-Deutschland-Chef Marcel de Rycker neulich in einem Pressegespräch. Peugeot plane, so de Rycker, nach den 64 000 Pkw- und Nutzfahrzeug-Zulassungen des Jahres 2013 in diesem Jahr rund 76 000 neue Fahrzeuge auf dem deutschen Markt abzusetzen. Zum Erfolg wird ganz sicher auch der kleine Peugeot 108 beitragen.