Das Knietrauma sporttauglich auskurieren
Dank ihrer Popularität, ihrer Spielkunst und ihres Willen fand sie trotz Operationen immer wieder Anschluss an den Trainingsbetrieb und als Testimonial an die Events ihres Managers. Daher gehört sie zu den wenigen Bundesliga Spielerinnen, die durch ihre Arbeit als Vollprofi angemessen leben können. Die Europameisterin von 2009 befindet sich derzeit in einer weiteren intensiven Rehabilitationsphase und ist auf einem guten Weg, das Knietrauma sporttauglich auszukurieren, so vermeldete der Verein in einer Presseerklärung. Zuletzt wurde der 23-Jährigen zu Beginn des Jahres eine Kreuzbandplastik eingesetzt, nachdem Komplikationen am betroffenen Knie bereits im Juni 2013 einen Eingriff erforderlich machten und die Teilnahme an der EM 2013 abgesagt werden musste.
Das persönliche Management
Ihre Karriere startete Kim Kulig vor 10 Jahren beim Zweitligisten VfL Sindelfingen, der Talenteschmiede in Baden-Württemberg. Zur Saison 2008/09 wechselte sie zum Hamburger SV und avancierte dort in den folgenden drei Jahren zur hoffnungsvollen Leistungsträgerin. Schon während der Zeit beim HSV übernahm der Investor und FFC-Manager Siegfried Dietrich ihr persönliches Management. Dietrich forcierte vor der Weltmeisterschaft die Werbeeinahmen. Ihr Konterfei fand sich auf weltweit verteilten Broschüren der FIFA zum Frauenfußball. Auch ihre heutige Frankfurter Mannschaftsgefährtin Lira Alushi, vormals Bajramaj, nutzte mit ihrem Manager Dietmar Ness die Gunst der Stunde, noch vor der Weltmeisterschaft 2011 zum Abschluss eines lukrativen Testimonial Vertrag mit dem adidas Konkurrenten Nike.
Die Rückkehr in den Kader der Nationalmannschaft
Lira Bajramaj wechselte zum selben Zeitpunkt von Turbine Potsdam zum 1. FFC Frankfurt wie Kim Kulig, die zur Saison 2011/12 vom Hamburger SV zum 1. FFC Frankfurt wechselte. Nach dem Kreuzbandriss während der WM 2011 stand Kim Kulig für den Frankfurter Verein erst in 19 Bundesliga-Spielen auf dem Platz. Zu ihren größten Erfolgen zählt neben dem EM-Titel 2009 der Gewinn der U20-Weltmeisterschaft 2010, als sie von der FIFA mit dem Bronzenen Ball als drittbeste Spielerin des Turniers geehrt wurde. Dank ihrer international anerkannten Leistungsspitze stand sie trotz des tragischen Verletzungsverlaufs immer im Fokus von Bundestrainerin Silvia Neid und dem Kader der Nationalmannschaft. Zuletzt hatte sie eine sehr gute Performance im Freundschaftsspiel gegen die USA am 5. April 2013 auf dem Bieberer Berg in Offenbach am Main. Sie schoss in der 63. Minute den wichtigen Anschlusstreffer zum 2:1. Das Match der beiden Fußball Großmächte endete 3:3 Unentschieden.
Die Hoffnungen auf den Wiedereintritt in den Leistungssport
Mittlerweile hat sie an der Fachhochschule in Darmstadt ein Studium der Innenarchitektur begonnen, um während der Reha-Zeit die Zeit zu nutzen, ein berufliches Ziel zu entwickeln. Kim Kulig: „Ich fühle mich sehr wohl beim 1. FFC Frankfurt und sehe hier das beste Umfeld, um nach meiner schweren Knieverletzung wieder voll anzugreifen und baldmöglichst auf den Platz zurückzukehren. Ich spüre das absolute Vertrauen und die Rückendeckung aller FFC-Verantwortlichen, was in meiner jetzigen Reha-Phase sehr wichtig ist. Während meiner langen Verletzungszeit war es mir ein Anliegen, so gut wie möglich dem Team beizustehen, genauso wie meine Mitspielerinnen mir geholfen haben, mit der schwierigen Situation umzugehen. Mein Ziel ist es, nun wieder ein ’richtiger` Teil der Mannschaft zu werden, um ihr auch wieder aktiv beim Erreichen ihrer Ziele helfen zu können.“
Die letzte Chance als fußballerische Lichtgestalt
Manager Siegfried Dietrich: „Wir freuen uns sehr, dass Kim Kulig nach der enorm harten Zeit weiterhin einen riesigen Willen und große Motivation besitzt, ihre Fußballkarriere fortzusetzen, und ihr Comeback beim 1. FFC Frankfurt anstrebt. Wir unterstützen mit allen unseren Möglichkeiten sehr gerne ihr Vorhaben und schätzen Kim als starke Persönlichkeit, die mit ihrer souveränen und realistischen Art alles dafür tun wird, um auf den Rasen zurückzukehren.“ Genau genommen sind das schöne Worte. Die Vertragsverlängerung um ein Jahr bedeutet die letzte Chance für Kulig als fußballerische Lichtgestalt neben Bajramaj und Marozsan weiter wahrgenommen zu werden. Noch zählt sie zu den Topverdienern der Liga, die Bundestrainerin erwartet ihre Rückkehr.