Für die israelischen Angriffe auf Syrien gab es offensichtlich das Go der US-Amerikaner. Zwar will Washington us-amerikanische Stiefel nicht auch noch auf syrischem Boden sehen, doch ein Regimewechsel ist nach Irak, Afghanistan, Tunesien, Libyen und Ägypten auch in Syrien gewollt. Die "Rebellen" alleine mühen sich mit Söldnern und Waffen- sowie Ausbildungshilfe aus dem Westen redlich, marschieren jedoch nicht voran.
Um den Stellungskrieg aufzubrechen dürfen Syrien nicht nur Söldner sondern auch andere angreifen. Im Norden schießen die Türken während die Deutschen verhindern mögen, daß beim Zurückschießen die Syrier nichts wirklich Wichtiges treffen. Im Süden fliegen die Israelis Luftangriffe. Washington goutiert die Begründungen, weil es aus Ankara lapidar heißt, daß zurückgeschossen werde, während Jerusalem iranische Waffenlieferungen an die libanesische Hisbollah zu verhindern suche.
Was Damaskus sagt, hört sich anders an: Der Angriff habe einem militärischen Forschungszentrum gegolten. Aber das sei Agitation und Propaganda des Assad-Regimes, sagen Regierende in Washington, Paris, London, Berlin, Ankara und Jerusalem. Assad sei schlecht und was er sagt sei falsch.
Das mag sein oder in dubio pro reo gelten. Sicher ist, die Unterstützung der salafistischen Banden und ihrer wahhabitischen Helfershelfern, die "Rebellen" werden vor allem von den mittelalterlichen Feudalherren der arabischen Welt bezahlt und bewaffnet, ist nicht besser, im Gegenteil: schlimmer noch. Vollends vollidiotisch wird es, wenn die syrischen "Rebellen" sowohl von Hamas- wie auch von IDF-Soldaten ausgebildet werden würden. Von der Hand zu weisen ist diese Absurdität nicht, denn der Feind meines Feindes kann vorübergehend Freund sein, auch wenn ich ihn bekämpfe, denn die Prioritäten zählen.
Auf die zahlreicher werdenden Angriffe der Türken und Israelis will Syrien reagieren und Abwehrwaffen kaufen. Gegen den Kauf des russischen Raketenabwehrsystems S-300 wiederum wettert der Westen. Aktuell verhandelt David Cameron mit Wladimir Putin in Sotschi.
Die Positionen Russlands und Großbritanniens zu Syrien unterscheiden sich zwar, beide Seiten teilen aber das gemeinsame fundamentale Ziel – Herstellung des Friedens in der Region, behauptete der britische Premier David Cameron am Freitag nach seinen Verhandlungen, wie RIA Novosti mitteilt.
„Es ist kein Geheimnis, dass sich unsere Standpunkte unterscheiden“, sagte Cameron. „Wir teilen aber das fundamentale Ziel: Eine Ende des Konflikts durchzusetzen und dem Volk Syriens die Möglichkeit zu geben, ihre Regierung zu wählen und eine Zunahme von Extremismus zu verhindern.“
Cameron unterstütze die Idee von Verhandlungen zwischen den offiziellen Behörden Syriens, der Opposition und den internationalen Vermittlern, teilt RIA Novosti weiter mit.
„Großbritannien, Russland und die USA müssen bei der Bildung einer Übergangsregierung in Syrien helfen“, sagte der britische Premier. Der Bildung der Übergangsregierung müsse ein Einvernehmen des syrischen Volkes zu Grunde liegen. Zugleich versuchte er die Lieferung der Abwehrwaffen an Syrien zu unterbinden.
Auch US-Außenminister John Kerry mühte sich redlich und machte sich die Argumente aus Israel zu eigen. Damit wiederum sabotiert Kerry die us-amerikanisch-russischen Bemühungen für eine Syrien-Konferenz, zu der auch die Iraner eingeladen werden wollen. Außerdem schloß Kerry eine Konferenz mit Baschar Al-Assad aus. Was aber soll eine Konferenz bringen, ohne Vertreter der Regierung in Damaskus? Richtig, Krieg bis zum Regimewechsel. Und dann kommen die Syrer wie die Afghanen und Iraker vom Regen in die Traufe.