Geboren wurde sie als Tochter eines Yakuza, ihr Vater war Boss eines Verbrechersyndikats auf mittlerer Ebene. Leider erfahren wir sehr wenig über Struktur und Alltag der japanischen Mafia. Tendo verlegt sich auf ihre Geschichte, der kriminelle Vater ist nur Randfigur.
Tendo gerät im zarten Alter von zwölf Jahren auf Grund von elterlicher Vernachlässigung auf die schiefe Bahn. Sie schluckt Speed, schnüffelt Lösungsmittler und vertut ihre Zeit auf der Straße.
Da Drogen auch in Japan nicht umsonst sind, verdient sie bald ihr Geld als Animierdame. Die wird die Geliebte viel älterer zwielichtiger Gangster und braver Familienväter, die sie wie eine Sklavin halten. Sie wird vergewaltigt, schrecklich verprügelt und kehrt doch immer wieder zu ihren Herren zurück. Zu stark ist der Drang nach Drogen, zu leer ist die Dame im Inneren.
Mitleid und Trauer sind die Gefühle des Lesers. Yakuza kommen am Rand vor, letztlich ist das Buch eine Parabel auf die Leere.
Gen Ende wird die Dame geläutert, lässt sich tätowieren und bekommt ein Kind. Nach etlichen gescheiterten Beziehungen lebt sie nun allein, wir wünschen ihr das Beste.
Anrührende Lebensgeschichte, Parabel auf böse Mädchen und ihr wenig kerniges Los.
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Shoko Tendo: Ich, Tochter eines Yakuza, 240 Seiten, Riva Verlag, 2011, 17,99 Euro