Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der mehrfache Meister, die Adler aus Mannheim, kommt in letzter Minute aus der Kabine zum Duell mit dem Rekordmeister aus der Hauptstadt an diesem Sonntagabend. Die Berliner stecken, so scheint es, seit Wochen in der Krise. Wieder einmal. Stammspieler wie Marcel Noebels, Florian Busch und Laurin Braun fallen verletzt aus. Andererseits fehlen bei den Adlern auch vier gute Männer.
Das große Duell beginnt. Ein grober Fehler von Nicholas Petersen fällt auf. Als Folge daraus fällt das erste Tor des Tages (1.). Die Adler, angefeuert von ein paar Dutzend Fans, führen mit 1:0.
„Kämpfen und siegen“, fordern die Fans auf den Stehplatzrängen schon nach wenigen Spielminuten. Was sonst?! An diesem Doppel-Heimspielwochenende präsentieren sich die Adler aus Mannheim als ein um Klassen besseren Kaliber als die Panther aus Augsburg zwei Tage zuvor.
Wieder eine große Einschussmöglichkeit für die Adler, die mit zwei Angreifern vor Petri Vehanen auftauchen und völlig ungedeckt agieren können (5.).
Die Berliner schwimmen hinten. Das ist Powerplay-Eishockey, was die Gäste spielen (8.). Ein Konter bringt die Berliner vor das Tor von Youri Ziffzer. Sven Ziegler kann den Puck aber nicht ins Netz befördern (9.). Mehr als Tempogegenstöße scheinen hier und heute für die Hausherren nicht möglich.
Der zweite Konter der Berliner bringt das erste Tor für die Hausherren (10.). Jens Baxmann triff. Der Puck kam von Maximilian Adam.
Wieder ein paar Großchancen für die Gäste (19.), die sträflich mit ihren Möglichkeiten umgehen, dennoch viel aufs Tor schießen. Aus Sicht der Gastgeber ist das Ergebnis bis dato schmeichelhaft. Adler Mannheim dominierte über weite Strecke das erste Drittel. Vor allem gewinnen sie die Bullys.
Darin Olver äußerte sich in der ersten Drittelpause. Mannheim sei deutlich die besser Mannschaft, sagt er, und auch, dass man glücklich über den 1:1-Zwischenstand sein könne. Kann man so sagen. Was sonst?
Nach wie vor gehen die Gäste mit ihren Möglichkeiten fahrlässig um (22.). Wieder entschärft Vehanen eine Großchance der Gäste (23.), die sich im Minutentakt zu ergeben scheinen.
Erneut ein sehenswerter Angriff der Adler. Endstation ist einmal mehr Vehanen (28.).
Talbot mit einem erwähnenswerten Schuss (29.). Immerhin bringen die Berliner jetzt mehrere Angriffe vor das Adlergestell. Das entlastet die Abwehr.
Wieder mehrere Einschussmöglichkeiten für Mannheim (30.). Kyle Wilson lässt einen Adler an sich vorbeifahren. Daraus ergibt sich eine weitere Chance, die Chad Kolarik zur erneuten Führung nutzt (31.).
Wieder wehrt Vehanen einen Puck ab (33.).
Gut von hinten herausgespielt in den Lauf von Olver, der auf dem linken Flügel frei zum Schuss kommt und zum Ausgleich trifft (35.). Zwei zu zwei im zweiten Drittel. Die Eisbären bemühen sich, greifen weiter an, werden bissiger (46.).
Daniel Richmond und André Rankel bekommen jeweils zwei Strafminuten wegen unnötiger Härte (36.). Jetzt ist Platz auf dem Eis. Die Berliner nutzen den Raum spielerisch besser. Ein sehenswerter Angriff bringt die Führung (38.). Wilson trifft nach Vorarbeit von Petersen und Bruno Gervais. Die Berliner bleiben am Drücker.
Hahnebüchener Fehler beim Wechseln und Riesenchance für Mannheim (39.). Vehanen kann klären. Rankel wird gefoult. Die Schiedsrichter Willi Schimm und Marian Rohatsch pfeifen nicht. Wie zuvor lassen sie das Spiel laufen.
Mit Beifall für die Berliner gehen diese in die zweite Drittelpause. Die Schiedsrichter müssen sich hingegen Pfiffe anhören. Constantin Braun fordert fürs letzte Drittel, die Adler weiter vom eigenen Kasten wegzuhalten.
Nach Videobeweis entscheiden die Schiedsrichter: kein Tor (42.). Und wirklich: TV-Bilder zeigen, dass der Puck die Torlinie nicht überschritt. Zu Beginn der letzten Drittel drängen die Gäste auf den Ausgleich.
Strafzeit für die Eisbären (44.). Julian Talbot bekommt zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung. Mannheim in Überzahl setzt sich gleich im Drittel der Eisbären fest. Eine Minute Überzahl. Schon schlägt der Puck ins Eisbären-Gehäuse ein. Aaron Johnson trifft mit einem Distanzschuss von der blauen Linie zum 3:3 (45.).
Petersen im Gegenzug mit einer guten Möglichkeit aus der Drehung (45.). Kein Tor. Wilson mit einem Schuss (47.). Die Begegnung scheint in dieser Phase offen, sie bleibt aber umkämpft.
Spencer Machacek und Jamie MacQueen mühen sich vor Ziffzer um die erneute Führung (49.).
Erst schießt Gervais, dann bleibt der Berliner Verteidiger einfach mal vorne stehen und wartet auf den Abstauber. Nicht lange, dann kommt der Puck von Talbot und Braun. Tor (50.). 11.529 Zuschauer werden angesagt und die sind aus dem Häuschen.
Fischbuch mit einer sehenswerten Einzelleistung und einem Schuss. (52.). Der nächste Schuss wird auch wieder von einem Eisbär abgegeben (53.).
Gervais muss wegen Hakens für zwei Minuten auf die Strafbank (53.).
Die Eisbären überstehen das Überzahlspiel unbeschadet (55.).
Die letzten zwei Spielminuten brechen an. Fast alle Zuschauer stehen. Die Stimmung ist gut. Großchance für die Berliner (59). Ziffzer hält.
Die letzte Minute bricht an – ohne Ziffzer. Mannheim ist jetzt mit einem Mann mehr auf dem Eis. Die Gäste nehmen eine Auszeit.
Die Adler drücken mit sechs Mann aufs Berliner Tor. Doch die Abwehr hält. Der Endstand lautet 4:3.