Jamaika: mindestens Reggae, Rasta und Rum – Serie: Vorstellung der TUI Sommerprogramme 2010 auf Jamaika (Teil 2/2)

Jamaika ist auch Wald und Wasser.

Zuerst einmal kann kein Marketingstratege das zuwegebringen, was der Schnelläufer Usain Bolt für den Tourismus seiner Heimatinsel durch seine sensationellen WM-Siege in Berlin tat. Insbesondere die Deutschen belohnten dies durch zahlreiches Kommen und sie stellen hier fest, daß die rund 2,8 Millionen Jamaikaner von Kindesbeinen an das schnelle Laufen erlernen, als Kulturtechnik sozusagen. „Aus unserer Sicht hat Jamaika noch viel touristischen Potential“, stellte der für Fernreisen West zuständige TUI Manager Steffen Boehnke fest, der auch konstatiert, daß TUI die meisten Deutschen nach Jamaika bringt, im letzten Jahr 9 000. Wie sehr TUI auf Jamaika setzt, erkennt man auch daran, daß diese drittgrößte Karibikinsel aufgenommen wurde in ein Programm, daß unter dem Motto „Der Fernreise gehört die Zukunft“ ganz spezielle Entdeckertouren anbietet. An diesem Reisesektor sind neben den 30 bis 59jährigen vor allem die über 60jährigen interessiert, die für Reisen deutlich mehr ausgeben als andere und darüber hinaus die Zeit haben, neben einer weiteren Urlaubsreise auch Bildungsreisen oder eben eine Entdeckerreise zu tätigen, die übrigens seitens der TUI eine Durchführungsgarantie besitzen, also tatsächlich Planungssicherheit für die Kunden herstellt.

Was eine Entdeckerreise bedeutet, wollen wir am Beispiel der jamaikanischen kurz durchspielen. Im Zeitraum von März bis Oktober 2010 wird es sieben solcher Reise geben, auch nach Kuba und Mexiko, nach Florida, Kenia, Sri Lanka und Singapur&Bali. Als RRR wird die Entdeckertour vom 14. bis 28. Juli 2010 für diese Insel angekündigt, was Reggae, Rasta und Rum bedeutet und auf der Basis der Lebensfreude der Bevölkerung in Verbindung mit dem weißen Sand und dem guten Wetter eine hinreißende Mischung ist. Nachdem wir nun hier zwar kurz, aber herzlich, echte Jamaikaner kennengelernt haben, empfinden wir den personalen Faktor als den wichtigsten. Und gerade dies: den einheimischen Menschen kann man bei den Entdeckertouren gut mitentdecken. Es sollen kleine Gruppen sein, in der Regel höchstens 15 bis 20 Personen. Die vierzehn Tage sind aufgeteilt in eine Woche Badeurlaub, der hier im feinen Riu Palace Tropical Bay an der Nordwestküste stattfindet und alle Nebenkosten einschließt.

Zuvor allerdings wird die Rundtour gestartet, von der wir beim heutigen Tagesausflug einige Höhepunkte erlebten. Wenn im Programm schlicht steht: „”¦erklimmen Sie die Dunns River Wasserfälle“, kann man das zwar auch ordentlich bekleidet auf einer Straße tun. Aber richtig ist es, im Badeanzug und rutschfesten Badeschuhen erst zum Endpunkt zu pilgern, wo sich das herabrauschende Süßwasser ins Meer ergießt. Ein Blick nach oben ins tosende Wasser und die Überzeugung, daß man da nie und nimmer heil hinaufsteigen kann, sondern einen die Wasserkraft hinwegdonnern wird, bildet sich im Kopf, aber, wer A sagt, muß auch B sagen und so beißen wir die Zähne zusammen und sagen uns: „venceremos“. Und daß dies tatsächlich einer kleinen Gruppe gelingt, hat mit unserem Führer zu tun, der uns barfuß und umsichtig erst einmal Hand in Hand an den Seiten hinaufsteigen läßt, bis er die Methode wechselt und je nach der Gefahrenlage, einzelne begleitet oder wieder eine Schlange bilden läßt.

Dieses Gefühl von Gefahr und der Selbstgewißheit, sie zu meistern, macht einen Heidenspaß und da so mancher Fehltritt – Gott sei Dank immer an den richtigen Stellen, nämlich nicht beim Steigen, sondern auf den Plateaus der Wasserfälle, wo man in Tiefen plumpst, dort aber gut aufgehoben ist. Die Stimmung steigt, falls das noch möglich ist. Ja, es ist möglich und zwar durch den Regen, der plötzlich und so heftig einsetzt, als ob die Gewalt des Wassers von oben es aufnehmen möchte mit der, die über die Steine herunterdonnert. Sonst stört einen solch ein Regen, denn er macht einen naß. Ist man aber schon total naß, denn auf den Rutschen, als die man besonders glitsche Steine auch nutzen kann, taucht man tief unter das Wasser, die Haare sind also auch naß, wenn man also schon total naß ist, dann ist so ein warmer Regen von oben das I-Tüpfelchen in einer strömenden Natursituation, die man als Kind noch gerne erlebte, der man aber als Stadtmensch total entwöhnt ist und hier an Ort und Stelle auf der Haut als tiefe Lust empfindet.

Einen völlig anderen, ebenfalls naturverbundenen, aber typisch jamaikanischen Eindruck erhalten Sie beim Besuch einer Obstplantage wie Sun Valley. Ob es daran liegt, daß diese bis heute ein Familienbetrieb ist, oder an der persönlichen Führung, mit der Sie in die Vielfalt der heimischen Flora und Fauna eintauchen, entscheidend ist das Anfassen, das Riechen, das Schmecken und die Erkenntnis, daß Buchwissen niemals den sinnlichen Eindruck ersetzen kann, genauso wie die alte Erfahrung, daß eine Papaya zum Beispiel zu Hause niemals so gut schmeckt wie hier: saftig, rund, süß, köstlich. Und wie bestellt, sitzen nun auch noch die winzigen Kolibris – einer ist Doctor Bird, der Nationalkolibri – auf den Zweigen, die voll von Acki sind, der Nationalfrucht Jamaikas, die man bevorzugt mit Fisch ißt. Wir allerdings gehen durch das zauberhafte Anwesen nun schon mit dem Blick des Kundigen. Wir sind nämlich mit Daddy Coo unterwegs. Wer das ist? Unser Reiseführer, ein Rastamann.

So hat er sich selbst vorgestellt, im langen grünen Gewand, gedrehten, schon leicht angegrauten und sehr lange Bartlocken und einer voluminösen grün-rot gehäkelte Mütze auf dem Kopf, die er seine Krone nennt. Versuchen Sie, bei den Führungen der ersten Woche ihn in den Bus zu bekommen und Sie kommen reicher und mit vertieftem Wissen über Land und Leute nach Hause. Er hatte seinen Garten geplündert und uns auf der Busfahrt über Stock und Stein an zig Kräutern, Wurzeln, Blüten, Bäumen riechen und schmecken lassen, und dazu deren Verwendung im jamaikanischen Alltag erläutert und das alles in perfektem Deutsch, über das man sich nur wundern konnte. Der Höhepunkt aber war, daß er über die Rastafaris sprach, von innen her. Rasta sei keine Religion, sondern eine Lebensart, war sein wichtigstes Credo und der siebenjährige Initiationsritus im Busch, den man erst als Erwachsener beginnen kann, in dem es kein Fisch, Fleisch, Salz, Sex und Geld gäbe, die Voraussetzung, später als Rasta auf einer höheren geistigen Ebene zu leben, wofür unseren Mann zumindest Liebe und Geld wieder erlaubt ist, während er seine Abneigung, Tiere, die Wesensfreunde des Menschen zu essen, beibehielt. Alkohol ist total verpönt, aber Ganja, uns als Marihuana bekannt, eine heilige Pflanze, die für Meditation unerläßlich ist, was zu Kontrollen und Konflikte mit der Polizei führt, denn der jamaikanische Staat geht streng mit jeder Art von Drogen um und so wachsen schon die Kinder im kulturellen Gedächtnis dieser Tradition auf. Daß Doping kein Thema für jamaikanische Sportler sei, wird darauf zurückgeführt.

Unser Rastaman, mit seinem Spitznamen, den jeder Jamaikaner verpaßt erhält, der Germanman, hatte auch Kassetten mitgebracht, auf denen die verschiedenen musikalischen Phasen von Bob Marley dokumentiert sind, denn Reggae ist wirklich Lebenselixier der Jamaikaner und kaum ertönt Musik, sieht man schon Einwohner, die ursprünglich nach Ausrottung der einheimischen Indianer bevorzugt aus Westafrika kamen und sich bei allen Mischung bis heute ein sehr dunkles Braun bewahrt haben, sich tänzerisch bewegen oder gleich in den Tanz fallen. Ein musikalisch und körperbetontes Volk, denn anmutig bewegt sich auch die dicke Mama wie die gertenschlanken Schönen, die in bunten, enganliegenden langen Gewändern stecken, was sie nicht am ausgelassenen Tanzen hindert, das auf einen übergreift, denn sie fassen unsere Hände und ziehen uns auf die Tanzfläche und das war es dann für ein paar Stunden, denn Bewegung und Musik ist derartig gemeinschaftsstiftend, daß man gar nicht anders kann, als mitzumachen und sich danach wunderbar fühlt.

Das war nur einkurzer Einblick, denn von der traumhaften Landschaft, den Wäldern und Stränden wurde genauso wenig berichtet wie von Besichtigungsraritäten wie dem Anwesen des einst weltberühmten Noel Coward: Firefly. Dieser Komödienschreiber hatte die ganze Welt zu Gast in seinem Glühwürmchenreich hoch oben über Port Maria in einem Bungalow, in dem im Salon zum Beispiel zwei Flügel stehen. Da wundert man sich gar nicht, daß auch Dame Joan Sutherland zu Gast war, und sicher ihren Sopran in die Lüfte hob, dem vielleicht Sophia Loren oder Peter Ustinov, auch Elisabeth Taylor lauschten, die hier alle auf Fotografien verewigt sind. Warum der Besuch aber wirklich lohnt, ist die Aussicht von diesem Flecken Erde, den zu besitzen, zumindest bewohnen zu dürfen, einem als Paradies auf Erden erscheint. Der Besuch auf Jamaika macht Ihnen das wenigstens für kurze Zeit möglich. Und dort kann dann auch der Rum noch drankommen, der hier noch wie auch das exotische Essen leider fehlen.

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Eine Woche im Vier-Sterne-Clubhotel Riz Ocho Rios kostet mit Flug und All Inclusive ab 1.415 Euro pro Person im Doppelzimmer.

Es geht aber auch günstiger und individueller. So kostet eine Nacht mit Frühstück im Vier-Sterne-Hotel Mocking Hill ab 89 Euro.

Die Entdeckertour Jamaika, deren Programm höchst anspruchsvoll ist, und aus den beiden beschriebenen Teilen einer einwöchigen Rundreise und eines einwöchigem Hotelaufenthalts All Inclusive besteht, Abflug Frankfurt am Main, kommt auf 3669 Euro.

Auf Einladung der TUI in Jamaika, mit Direktflug Düsseldorf nach Montego Bay, untergebracht im Hotel Riu in Ocho Rios.

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