Berlin, BRD (Weltexpress). Nach scharfer Kritik von Friedensaktivisten an den Waffenlieferungen des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo S.p.A. an die Regierung von Tel Aviv erfolgen diese jetzt über Diagnostic/Retrieval Systems (DRS), die US-Tochtergesellschaft von Leonardo, enthüllte das kommunistische Magazin „Contropiano“ vergangene Woche auf seinem Onlineportal. Melonis Vize-Premier und Außenminister, Antonio Tajani, behauptete danach, dass „keine neuen Genehmigungen für den Waffenexport nach Israel erteilt wurden und die Aussetzung bis heute anhält “. Die Wahrheit ist, so „Contropiano“, dass Israel auf der Grundlage mit Leonardo unterzeichneter Partnerschaftsverträge Trainingsflugzeuge, Hubschrauber und fortschrittliche elektronische Systeme im Wert von fast einer Milliarde Euro erhielt. Das geht aus den Daten von Uama, der Einheit für die Genehmigung von Rüstungsmaterialien der Farnesina (Außenministerium), hervor. Leonardo ist ein in der Luft- und Raumfahrt, in Verteidigung und Sicherheit angesiedelter
Öffentlicher Konzern mit Standorten in den USA, Großbritannien, Frankreich, Polen und Deutschland und zählt zu den größten Rüstungsunternehmen der Welt. Es stellt von Minen und Granaten, Torpedos und Raketen bis zu Artilleriegeschossen oder Gewehrpatronen nahezu alles her, was zur Kriegführug gebraucht wird. Der italienische Staat ist mit einer „Kontrollmehrheit“ von 30,2 % – in den Händen des Ministeriums für Finanzen (MEF) an Leonardo beteiligt. Melonis heutiger Verteidigungsminister Guido Grosetto war lange Zeit Präsident des Konzerns.
Was Israel betrifft, trainieren Piloten der israelischen Luftwaffe seit 2016 auf italienischen Aermacchi M-346-Maschinen, die Italien ihnen verkauft hat. Darüber hinaus nutzen sie auch AW119Kx-Hubschrauber, die vom Verteidigungsministerium in zwei Chargen zu je sieben Maschinen geliefert wurden, die in den Leonardo-Fabriken in Philadelphia hergestellt werden. Und in diesen Tagen der Eskalation des Konflikts im Nahen Osten ist aus einer Ankündigung der US-amerikanischen Defense Security Cooperation Agency bekannt geworden, dass die Tochtergesellschaft DRS möglicherweise einen Auftrag für die Lieferung militärischer Ausrüstung – Anhänger für schwere Panzer und zugehörige Ausrüstung – an Israel erhalten hat, der auf 164,6 Millionen US-Dollar geschätzt wird.
Im März 2020 hatte das Pentagon DRS bereits einen Auftrag über 12,3 Millionen US-Dollar im Rahmen des Foreign Military Sales (FMS)-Programms zur Lieferung einer unbestimmten Anzahl von Anhängern an Israel erteilt. Das Unternehmen erhielt im Dezember 2023 einen weiteren Auftrag im Wert von 15,4 Millionen US-Dollar zur Produktion einer nicht näher bezeichneten Anzahl von Heavy Duty Tank Trailer (HDTTs) an Israel im Wert von 164,6 Millionen Dollar, einschließlich der dazugehörigen Ausrüstung.
DRS ist mehr als eine einfache „Tochtergesellschaft“. Sie ist „Kontrolleur“ eines pro forma differenzierten Unternehmenssystems, das jedoch von den Entscheidungen der italienischen Regierung abhängig ist, und eine Politik der Versorgung und Fusion mit nicht darstellbaren staatlichen Einheiten praktiziert, ohne jedoch persönlich zu wirken. Außerdem wurde im November 2022 die Fusion zwischen „Leonardo DRS“ und dem israelischen Unternehmen „RADA Electronic Industries Ltd“ abgeschlossen. Die Fusion passt perfekt zu den strategischen, kommerziellen und finanziellen Zielen von Leonardo und ermöglicht es der Gruppe, dank der daraus resultierenden Synergien eine einzigartige Positionierung im Segment der Oberflächenradare zu erreichen.“ Diese Operation wird Leonardo auch eine stabile Präsenz im israelischen Industriekomplex garantieren und gleichzeitig den Zugang zu Chancen in europäischen und Exportmärkten und -programmen ermöglichen und so der globalen Präsenz von Leonardo dienen.