Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus. Dass, wer die Grauen Wölfe (türkisch Bozkurtlar oder Bozkurtçular) und also türkische Rechtsextremisten danach fragt, ob die Türkei ein sicheres REiseland sei, der bekommt als Antwort bestimmt den Hinweis, dass das jetzt der Fall sei, nachdem man in der Vergangenheit und besonders in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts zahlreiche Gewalttaten und Morde begangen und also Unsicherheiten beseitigt haben. Andererseits würden diese Ülkücüler (deutsch Idealisten), die von ihren Gegner für Faschisten(türkisch Faşistler) gehalten werden, behaupten, dass ihr Tageswerk noch lange nicht getan sei und dort, wo Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten, Aleviten oder Kurden mindestens ihr Maul auftäten, die Unsicherheit groß sei.
Recep Tayyip Erdogan von der Glühlampenpartei AKP, der als Präsident gilt, hält seine Türkei für super sicher. Sevim Dagdelen, die für die Fraktion Die Linke als Obfrau im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages sitzt, hält die Türkei für „kein sicheres Reiseland“. Per Linksfraktion-Pressemitteilung vom 2.7.2020 lässt sie mitteilen, dass „die Bundesregierung … dem Druck der Türkei, die Reisewarnung aufzuheben, nicht nachgeben“ dürfen und verweist auf „täglich rund 1.300 neu gemeldete Corona-Infektionen und anhaltender politischer Verfolgung auch von deutschen Staatsbürgern.
Anlass ihrer Pressemitteilung ist der Berlin-Besuch des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu und des Tourismusministers Mehmet Nuri Ersoy, die wohl nicht nur mit Heiko Maas (SPD) sprachen, sondern auch mit Peter Altmaier (CDU).
Diese sollten „beim Treffen mit ihren türkischen Kollegen“ nicht „einknicken“, während die Erdogan-Regierung „mit ihren militärischen Aggressionen im Norden Syriens und im Irak Völkerrecht bricht und im Mittelmeer selbst EU- und NATO-Mitglieder von der türkischen Kriegsmarine bedroht werden“. Richtig, die Erdogan-Türkei übt nicht nur gegen die Kurden auf dem eigenen Staatsgebiet Staatsterror aus und führt dort einen permanenten (Klein-)Krieg, sondern auch auf fremden Staatsgebieten, in denen Kurden leben, also in Syrien und im Irak. Die Erdogan-Türken kämpfen jedoch auch anderswo um ihre Interessen, um Öl und Gas, beispielsweise in Tripolitanien. Zudem halten sie immer noch einen Teil Zyperns besetzt.
Gleichwohl sind große Teile der Türkei für Urlauber sicher, sehr sicher sogar.