Ins Blaue Haus am Helmholtzplatz – Casa Azul zu Berlin – Die Party nach der Show, mit mexikanischer Küche im „Frida Kahlo“

Das Blaue Haus, immerhin ist das Erdgeschoss außen Blau angestrichen, beherbergt das Restaurant Frida Kahlo und das bietet nicht nur Mexikanisches sondern auch authentische Atmosphäre.

Man nehme als erstes: Einen gut gewählten Namen, dazu das passende Konzept. Als Celal Kurum1995 das „Casa Azul“ besuchte, Domizil der berühmten mexikanischen Malerin (und Leitbild einer Bewegung) „…war er von der Kraft dieser Bilder und der Energie dieses Hauses so beeindruckt…“ Deshalb: „Die blaue Fassade, die roten Fensterrahmen und die erdfarbenen Wandmalereien bezeichnen seinen Wunsch, sowohl das Temperament, die Lebendigkeit und vor allem den unglaublichen Mythos der Frida Kahlo zu erhalten. Die Quintessenz all dessen spiegelt sich trefflich in dieser gelungenen Bühne zur möglicht authentischen Umsetzung der original mexikanischen Küche.“ Das schafft Ambiente; ein Rahmen wurde gestaltet, keine Kopie installiert. Kunst der Kahlo, „wirkt wie echt“, schmückt den Raum.

Einst Kult, dann Institution, wurde ’Frida K.’ nicht erst seit ’Der Retrospektive’ bei Touristen beliebt – nun sind die Meinungen geteilt. Wo bleibt mein „Blaues Haus“ der Studentenzeit? fragen Stammgäste. Es steht immer noch, auf der Sonnenseite vom Helmholtzplatz. Hier am „Helmi“ ist der beliebteste Ort zum Sonntagsbrunch – vor allem im Sommer auf der Terrasse. Zugegeben, im Winter sitzt es sich ein wenig kühl im Eingangsbereich. Immer noch. Aber die Speisen kommen jetzt weder fade noch zu feurig daher. Kellner und –innen sind nicht fahrig, sondern durchweg freundlich (am unfreundlichsten Wintertag). Es mundet mexikanisch, es schmeckt echt mex’, nix „ex-mex“ noch „tex-mex“ (aber warum, bitte, dient letzteres immer nur zum Naserümpfen?). Auch wenn am Herd kein Mexikaner (mehr) steht, steht MEXICO immer noch groß auf der Speisekarte. Und kommt lecker auf Platte und Teller: mehr als ein gutes dutzend Desayunos, die ganze Palette von Huevos bis Nachos samt Tappas, Sopas und so weiter. Einige Ensaladas – und mehr und mehr Vegetarianas auf der Karte. Von den Platos de la Casa gefielen Fajitas de Res, Burrito de Picadillo und Chuletas de Cordero, als Postres Nino Envuelto und Uvas Dulces besonders gut. Rundes Angebot an Getränken, ausgesuchte, wechselnde Weine – hervorragend zur Zeit der Qumran Roble 2009, ein Tempranillo aus dem Anbaugebiet Ribeira del Duero. Gut bestückte Bar, die vielen schicken Cocktails können sich sehen lassen, bis 2, 3 Uhr. Sonntags von 10 bis 16 ist schmausen, sehen und gesehen werden beim Brunchbuffet zum erstaunlichen Preis von 8,90 EUR (ohne Getränke). Meet the kiez!

Info:

Frida Kahlo, Pulqueria Mexicana, Küche täglich von 10 bis 24 Uhr, Lychener Straße 37, 10437 Berlin (Prenzlauer Berg), Fon 030 445 70 16, Fax 030 44 65 26 50, Website: www.fridakahlo.de

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