In Venezuela dürfen die ersten privaten Tankstellen öffnen

Nicolas Maduro, Präsident der Bundesrepublik Venezuela, während einer TV-Ansprache. Quelle: Facebook, Screenshot 2019-01-30

Caracas, Venezuela (Weltexpress). Nicolás Maduro (Vereinigten Sozialistischen Partei) ist nicht nur gewählter Staatspräsident in Venezuela, sondern neuerdings auch Privatisierer. Jedenfalls wird er von Kennern und Kritikern in dem lateinamerikanischen und ölreichen Staat so genannt, seit er zum heutigen 1. Juni 2020 sowohl eine Erhöhung der Benzinpreise als auch ein Ende des Staatsmonopols für Treibstoff beschloss.

Eine Erhöhung? Die Erhöhung, denn Benzin war in Venezuela im Grunde genommen kostenlos. Nun wurde laut Maduro „der internationale Preis für Benzin … mit 0,50 Dollar (0,45 Euro) festgelegt.

Maduro sagte am Samstag in Caracas: „Wir haben entschieden, dass 200 Tankstellen dieses Produkt zum internationalen Preis verkaufen können.“ Maduro muss notgedrungen mehr Markt für mehr Kapital zulassen. Das liegt auch an der langen Liste der Sanktionen der VSA gegen die Bundesrepublik Venezuela. Die Sanktionen der Obama-Regierung wurden von der Trump-Regierung mehrfach verschärft.

Unter der Überschrift „200 private Tankstellen: Venezuela will Benzinmarkt etwas liberalisieren“ wird in „Frankfurter Allgemeine“ (31.5.2020) mitgeteilt, dass Maduro zudem ein Subventionssystem angekündigt habe, demnach könne künftig „für ein Privatauto … monatlich 120 Liter Benzin zum Literpreis von 5000 Bolivar (0,023 Euro) gekauft werden, für Motorräder monatlich 60 Liter. Für den öffentlichen Verkehr soll der Treibstoff zu 100 Prozent subventioniert werden.“

Für venezolanische Verhältnisse ziehen die Preise mächtig gewaltig an, für Verhältnisse in der BRD sind diese Preise nach wie vor spottbillig. Deutsche in der BRD importieren nach wie vor Erdöl und Erdölerzeugnisse aus Venezuela, aber sehr wenig, zudem Eisen und Stahl sowie Lebensmittel (vgl. „Öl als wichtigstes Importgut – Deutschlands wirtschaftliche Beziehungen mit Venezuela“ in „Wirtschaftswoche“ (30.1.2019)).

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