In 80 Gärten um die Welt

© Foto: Elke Backert

80 fantasievoll von renommierten nationalen und internationalen Landschaftsplanern und Gartenarchitekten gestaltete Gärten erzählen von Fernweh und Reisefieber, fremden Sprachen und Gebräuchen, exotischen Pflanzen und Gewürzen. Sie spiegeln in ihrer bunten Vielfalt auch die Interkulturalität und Internationalität Hamburgs und des ausstellenden Viertels wider. Das über 100 Hektar große Gelände ist mit der S-Bahn in nur acht Minuten vom Hamburger Hauptbahnhof zu erreichen.

Die igs 2013 erfüllt nicht nur Blütenträume. Der barrierefreie Wilhelmsburger Inselpark wird für die ganze Familie einen Sommer lang zur Freilichtbühne für Konzerte, Kulturveranstaltungen und Mitmach-Aktionen, zum Sportparadies für kleine und große Bewegungshungrige, zur Wohlfühloase für Kurzurlauber und gestresste Großstädter. Die Flussinsel-Gartenschau, erste internationale Gartenschau an Elbe und Alster nach 40 Jahren, wird auch zum großen Forschungslabor: Mit mehr als 2.300 Bildungsangeboten werden Kinder, Schüler und Erwachsene für grüne Themen begeistert. Auf etwa 2,5 Millionen Gäste stellen sich die Organisatoren des Großevents ein. Ein Tagesticket kostet 21 Euro, die Abendkarte – ab 18:00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit – neun Euro, eine Dauerkarte für alle 171 Tage 110 Euro.

Gärtnerische Wettbewerbe und Höchstleistungen

Prachtvolle Blumen-, Pflanzen- und Sonderschauen, traumhaft choreografierte Gärten, üppiger Wechselflor, duftender Rosenboulevard, 120 fantasievoll gestaltete Mustergräber: Sechs Monate lang erblüht der Inselpark in immer neuer saisonaler Blütenpracht, so wie es Blumenfreunde und Stammgäste von Gartenschauen gewohnt sind. Vom ersten Frühlingserwachen bis zur Herbstpracht zum Schluss – jede der sieben Welten präsentiert sich der Jahreszeit entsprechend in individuellem, thematisch gebundenem Look aus Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblumen, Stauden, Zwiebelgewächsen, Dahlien und Gehölzen. Die Wasserwelten etwa punkten im Sommer mit frischen Gelbtönen um die Gunst der Gäste, die Welt der Kontinente taucht ein in ein blaues Blütenmeer, die Welt der Häfen erstrahlt – bunten Terminal-Containern gleich – in weithin sichtbaren, leuchtenden Farben, die Welt der Religionen zeigt sich in feierlichem Weiß. Am Westeingang gelegen, verknüpfen die fünf großen Weltreligionen – Muslime, Juden, Christen, Hindus und Buddhisten – in ihrem Gartenensemble, in dessen Mittelpunkt ein Brunnen als Zeichen von Respekt und Toleranz steht, diesen Parkteil zu einem Ort besonderer Atmosphäre. Eine alte Kapelle ist Treffpunkt interkultureller Begegnung und Kommunikation.

Eine Gartenschau ist immer auch eine Leistungsschau der Grünen Branche. So auch die igs 2013. Hier präsentieren Züchter, Gärtner, Produktionsbetriebe und Galabaufirmen ihr Können, wetteifern um Auszeichnungen für die schönsten Blumen und Pflanzen. Gärtnerische Wettbewerbe sind für alle beteiligten Garten- und Landschaftsbauer, Gärtnereien und Pflanzenproduzenten das Salz in der Suppe einer jeden Gartenschau. Sie stellen ihre Leistungen auf den Prüfstand, um mit den Auszeichnungen zu Hause bei ihren Kunden und bei den Gartenschaugästen zu überzeugen.

Vorfahrt für Regionalprodukte!

Die Besucher erleben nicht nur eine bunte und aufregende Tour durch internationale Hafenstädte, alle Kontinente und 80 Gärten. Im Süden des Gartenschaugeländes auf einer 1,5 Hektar großen Präsentationsfläche warten auch die fünf größten Kulturlandschaften der Metropolregion Hamburg auf Entdecker. In Zusammenarbeit mit Bauern-, Landwirtschafts-, Handels-, Handwerks- und Tourismusverbänden des Hamburger Umlands werden hier die Besonderheiten der Region präsentiert: Gärten zeigen sorgfältig gepflegte Obstbäume, lila blühende Heide oder sanft geschwungene, heckengesäumte Felder, Marktstände laden zum Entdecken der Spezialitäten aus der Region ein.

Was hier verkauft wird, ist regional, saisonal, gentechnikfrei und so klimaschonend wie möglich erzeugt und verarbeitet worden, stammt bevorzugt aus ökologischem Anbau oder wurde fair gehandelt. Alle landschafts- und architekturplanerischen Anlagen und Gebäude werden ressourcenschonend und nach neuesten energetischen Standards errichtet.

Eine faszinierende Sicht auf die beeindruckenden Gartenlandschaften bietet eine Fahrt mit der Monorail auf dem 3,4 Kilometer langen Rundkurs. Auf bis zu sieben Meter hohen Stelzen schweben die Gäste langsam und leise in verschiedenen Höhen über das Areal. Die Gartenschaubahn ist so Transportmittel und Attraktion zugleich.

Sport, Spiel, Spaß, Bewegung

Die internationale gartenschau hamburg 2013 gestaltet ihr Gelände und ihre Gärten mit vielen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für jede Generation und Menschen verschiedener kultureller Hintergründe, mit und ohne Handicaps, auch im Austausch mit ihren späteren Nutzern. Eine Skater-Anlage wird zum Treffpunkt für Jugendliche. Ein Hochseilgarten fordert Kraft, Balance und höchste Konzentration. Große und kleine Kinder haben auf Spielplätzen und an Spielorten auch abseits von normierten Geräten Spaß. Eine 850 Quadratmeter große Kletterhalle mit einer zu öffnenden 17 Meter hohen Glasfassade bietet ein völlig neues Klettergefühl. Ein modernes, energieeffizientes Schwimmbad setzt auf Freizeit-, Vereins- und Schulsport und wird zugleich Leistungszentrum für Wasserball. Der Bouleplatz steht für mediterranes Flair im Grünen. Duftende Blumen und Kräuter in Meditations- und Tai-Chi-Gärten wirken beruhigend und entspannend auf die Besucher.

Park des 21. Jahrhunderts: Wohlfühlort auch nach der Gartenschau

Wenn nach der Gartenschau die Zäune abgebaut werden, ist das Gelände kostenfrei zu nutzen. Der Wilhelmsburger Inselpark verbindet bestehende Wohnquartiere, ergänzt um zukunftsweisende Neubauten der Internationalen Bauausstellung Hamburg (IBA). Ein moderner Park ist heutzutage ein Wohlfühlort, den man nicht nur aufsucht, um Vogelgezwitscher und den Anblick leuchtender Rosen zu genießen. Er ist auch ein sozialer Ort interkultureller Begegnung und Kommunikation, wo sich Kleingärtner über den Gartenzaun grüßen, Jugendliche aller Ethnien gemeinsam skaten oder Eltern mit ihren Kindern einem Familienkonzert lauschen. Ein Park des 21. Jahrhunderts fördert aber auch Gesundheit und Fitness. Hier können junge und alte Menschen joggen, walken und radeln, große und kleine Kinder können sich auf Spielplätzen austoben.

Ein Park ist aber auch ein ökologischer Ort: Schilf, Hecken und alte Baumbestände sind Rückzugs- und Lebensräume für Tiere aller Art und sorgen für ein angenehmes Stadtklima. Ein innovatives Lichtkonzept illuminiert die Laufstrecken und Hauptwege sparsam und setzt so zur besseren Orientierung Akzente im Raum. Es macht den Park zu einem Rund-um-die-Uhr erlebbaren Raum, ohne nachts den Biorhythmus der natürlichen Parkbewohner zu stören – all das hat der Wilhelmsburger Inselpark zu bieten.

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