Unter Dach und Fach gebracht wurde ein weiterer dicker Deal. Am heutigen Donnerstagvormittag präsentierte der Club aus Köpenick, der mit einem Etat von 12,2 Millionen Euro in die neue Saison gehen will, in der International Sport Promotion (ISP) einen neuen Hauptsponsor: Jährlich wird die weltweit agierende und bei der Chamber of Commerce in Dubai eingetragene Firma den Kultuclub mit zwei Millionen Euro unterstützen. Noch im vergangenen Jahr trug Union einen Sponsor auf der Brust, der nur etwa ein Zehntel zahlte. Zum Vergleich: In der abgelaufenen Bundesliga-Saison mussten die Absteiger Cottbus (1,0 Mio Euro), Bielefeld (1,5) und Karlsruhe (1,65) mit weniger Sponsoren-Geldern auskommen.
„Wir verstehen die ISP als strategischen Partner, der die Entwicklung des Vereins mittelfristig begleiten und beim Erreichen unserer Ziele unterstützen wird. Die uns zur Verfügung stehenden Mittel werden wir zu gleichen Teilen in verschiedenen Bereichen des Vereins einsetzen. Natürlich wird ein Teil unmittelbar in den sportlichen Bereich investiert, wir werden die Infrastruktur weiter verbessern und wir werden auch den Abbau von Verbindlichkeiten vorantreiben“, konkretisiert Union-Präsident Dirk Zingler die Planungen für die kommende Saison. „Die Basis unserer Zusammenarbeit ist, dass der Verein das Tempo der Entwicklung bestimmt. Unser Anspruch, die Menschen, die Union schon lange begleiten auf diesem Weg mitzunehmen, war die Grundvoraussetzung für den Vertragsabschluss.“
Die erst im Januar dieses Jahres gegründete ISP ist Teil eines Konsortiums, das weltweit in verschiedenen Unternehmensbereichen agiert. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Umwelt-Management, Rohstoff-Erschließungen sowie regenerative Energien im arabischen und afrikanischen Raum. Auch in der Stadionbetreibergesellschaft und bei den Transfer- Aktivitäten wird ISP Union unterstützen. Für die nächste Woche ist das Probetraining von drei Brasilianern und einem Chilenen angekündigt, für die ISP die Transferrechte besitzt. Vielleicht kommen ja auch noch Afrikaner zum Vorspielen.
"Der deutsche Fußball hat einen guten Klang, und in Afrika gibt es nur eine Stadt, die man überall kennt: Berlin. So kamen für uns nur Hertha und Union infrage", sagte Managing Direktor Dieter Fietz, der schon in den 70er Jahren als Trainer bei Union arbeitete und dem daher die Entscheidung leicht fiel. "Ohne den Aufstieg wäre der Vertrag aber nie zustande gekommen", räumte er ein. Damit auf den Aufstieg kein Absteig folgt sondern eine kontinuierlich Weiterentwicklung, soll nur ein Drittel des Sponsor-Erlöses in das Team fließen. Ein Drittel soll für den weiteren Ausbau des Stadions und ein Drittel muß zum Abbau von Verbindlichkeiten genutzt werden, sagt Zingler, der „nicht mit Hurra ins Verderben“ gehen will. Die Fans wollen das auch nicht ein zweites Mal, denn damals, als Union Berlin als Regionalligist den Weg bis ins DFB-Pokalfinale gegen Schalke 04 und in die 2. Liga ging, folgten sodann Wochen. Das will man nicht wieder sondern weiter, ganz nach vorn.