Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zu Beginn der Begegnung zwischen Alba Berlin als Tabellenzweiter und Science City Jena kam nicht recht Stimmung auf. Lag es am Trauerflor, der den Oberrang abschirmte, während sich im Unterrang Science City Jena angeblich 8.959 Zuschauer versammelten und deutlich Lücken übrig ließen? Oder lag es daran, dass die Alte Garde des Teams aus der tollen Universitätsstadt in Thüringen, die Rede ist von Derrick Allen, Julius Jenkins und Immanuel McElroy, die einst in Berlin ihre Sportschuhe schnürten, viel Luft für zwei Viertel haben?
Jedenfalls verlangten die Oldtimer aus Jena den Berliner Albatrossen eine Menge ab. Das erste Viertel gewannen die Gäste knapp mit 26:25. Weil die Hausherren das zweite Viertel nicht weniger knapp gewinnen könnten, nämlich mit 22:21, stand es zur Halbzeit 47:47. Dutzende Fans im Gästeblock freuten sich – zu früh.
Denn das wars mit dem Duell auf Augenhöhe. Jenas Basketballer gerieten augenscheinlich unter die Räder, während die Berliner einfach weiterspielten und warfen wie zuvor. Zu den 47 Punkten kam auf diese Weise in der zweiten Hälfte 53 hinzu, so dass zum Schluss die magische Zahl 100 auf dem Videowürfel angezeigt wurde. Jut.
Jena? Viel zu wenig. Kaum noch ein Wurf der von Björn Harmsen trainierten Truppe erreichte sein Ziel. Wer in 20 Minuten nur 20 Punkte wirft, der darf sich nicht wundern, wenn die mitgereisten Schlachtenbummler verstummen.
Das dritte Viertel endete 26:9 und das vierte 27:11. Zwischen der 24. und 29. Spielminuten lief es für Alba allererste Sahne. Die Berliner hatten einen 17:2-Lauf.
Bester Berliner in dieser Begegnung war Luke Sikma mit 19 Punkten, bester Ex-Berliner Julius Jenkins mit 12 Punkten. Zudem punkteten die Albatrosse Marius Grigonis (14), Joshiko Saibou (12), Tim Schneider (10) und Stefan Peno (10).
Dass die Saalestädter auf Martynas Mazeika verzichten mussten, das darf keine Entschuldigung sein. Auf Berliner Seite humpelte Bogdan Radosavljevic zu Beginn des zweiten Viertels verletzt vom Feld.
Nach drei Niederlagen in Folge tat der Sieg gegen Jena, dessen Basketballer in der Tabelle zwischen Baum und Borke stecken, gut.
Die Mannschaft von Trainer Alejandro Garcia Reneses bleibt bleibt mit dem deutlichen Sieg nach dem Pausentee in der Basketball-Bundesliga auf dem zweiten Platz und München auf den Fersen. Doch wenn man genauer hinschaut, dann reißt zwischen dem Tabellenführer und dem ersten Verfolger ein Loch. Berlin kommt nach dem elften Sieg auf 22:8 Punkte, während München mit 28:2 auf dem Sonnenthron sitzt.