Als seine Mutter wieder mal einen Selbstmordversuch unternimmt, hinterlässt sie ihm einen Brief. Er, der typisch amerikanische White-Trash-Loser, soll Sohn eines Vaters sein. Francis sei das Produkt einer seltsamen Elitezüchtung. Plötzlich erscheint die Zukunft für Francis im neuen Glanz. Er muss seinen Vater finden. Gemeinsam mit Grover, dem Nerd und Sohn reicher Eltern, sowie einer labilen Grazie, die Francis die Flötentöne beibringt, fährt er durch halb Amerika, auf der Suche nach Vati. Ein ordentlicher Trip, ein anrührendes Roadmovie nimmt seinen Ausgang, das uns Leser schnell in seinen Bann zieht.
Benedict Wells erklärt uns ein bisschen die Welt. Das ist höchst unterhaltend, geht nicht ohne Schmerzen von statten und hinterlässt Spuren. Ein feiner Roman des literarischen Wanderers Wells, der uns sicher künftig noch starke Romane auf den Gabentisch jonglieren wird. Ein wundervolles Herbstbuch, vorzugsweise mit einem kleinen Schlückchen Strychnin zu genießen.
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Benedict Wells: Fast genial, Wells, 336 Seiten, Diogenes Verlag, 2011, 19,90 Euro