Berlin, Deutschland (Weltexpress). Sie war eine lebende Legende und weit über Weltstadt Berlin hinaus bekannt: Heidi Hetzer. Im Alter von 81 Jahren verstarb sie in ihrer Charlottenburger Wohnung, wo sie Ostermontag tot gefunden wurde.
Ihre Kinder Dylan und Marla gaben kund: „Heidi Hetzer ist über die Ostertage verstorben. Sie war zuhause in ihrer Wohnung in Berlin als es geschah. Die genaue Todesursache ist noch nicht bekannt, aber es deutet alles darauf hin, dass es Altersschwäche (Herzinfarkt, Schlaganfall, o.ä) war, oder ein Unfall.“ Außerdem heißt es, dass ihre Mutter „bewusst und öffentlich gelebt“ habe, „so als wäre jeder Tag ihr letzter“.
Keine Frage: die Frau war taff, eine Marke, in Berlin zuhause und weit in der Welt rumgekommen. Dabei behauptete sie sich nicht nur mit ihrer berühmten Berliner Schnauze. Sie hatte nicht nur in ihrem Autohaus die Hosen an.
Dazu heißt es in der „Frankfurter Allgemeine“ (23.4.2019): „Sie lernte Kfz-Mechanikerin im väterlichen Betrieb. Mit 31 Jahren übernahm sie 1969 das Unternehmen ihres Vaters und baute es zu einem der größten Autohäuser Berlins aus. Sie führte es bis 2012 und gehörte zu den erfolgreichen Unternehmerinnen der Stadt. Hetzer war Oldtimer-Fan und nahm gern an Rallyes teil. Sie gewann mehr als 150 Preise.“
Opel-Hetzer war in Berlin ein feststehender Begriff. Die 1937 in Berlin geborene Opel-Händlerin, lernte ihr Handwerk quasi von Kindesbeinen im vom Papa geführten Victoria-Fahrzeughandel, mit dem er 1919 begann.
Großartig war der herzliche Empfang am Brandenburger Tor im März 2017, als Heidi Hetzer nach zweieinhalb Jahre Weltreise mit „Hudo“ ihrem Hudson Great Eight, Baujahr 1930, durch die Welt fuhr. Hunderte bereiten ihr ein würdiges Willkommen, wie es typisch für Berlin ist. Längst hatte sie den Status einer Legende, und das nicht nur als Rallye-Fahrerin, sondern auch als Wohltäterin.
Dabei war sie gerade erst von einer abenteuerreichen Reise durch Afrika an die Spree zurückgekehrt. Unterwegs war sie zuletzt mit einem rosafarbenen alten Toyota. Davon postete sie Bilder auf Instagram. Heute lesen wir dort: „Ich lebe nicht mehr, aber ich habe gelebt.“ Und wie!