Caracas, Venezuela (Weltexpress). In mehreren Medien wird übereinstimmend darüber berichtet, dass es in verschiedenen Städten des Staates Venezuela in den vergangenen Tagen vermehrt zu Proteste und Plünderungen gekommen sei.
Unter der Überschrift „Plünderungen und Krawall – „Der Hunger hat sich der Leute bemächtigt““ heißt es in der „Welt“ (26.4.2020), dass es „in mehreren Bundesstaaten … zu Übergriffen auf Lebensmittelgeschäfte“ gekommen sei und „Polizei und Militär“ eingriffen. „Es gab Verletzte und wohl auch Tote.“
Weiter wird mitgeteilt, dass es in Venezuela „am Nötigsten wie Wasser und Seife“ fehlen würde. „Wegen der verschärften US-amerikanischen Sanktionen und dem extremen Fall des Ölpreises bekommt das Land kaum mehr Einnahmen für seinen Haushalt. Viele Menschen flohen in den vergangenen Monaten in Nachbarländer, doch auch dort hat sich die Lage zuletzt verschärft.“
Unter dem Titel „Virus führt zu Plünderungen in Venezuela“ informiert die „Wiener Zeitung“ (23.4.2020) darüber, dass „in verschiedenen, nicht verifizierten Videos in sozialen Netzwerken … zu sehen“ war, „wie Menschenmassen in der Stadt Upata im Bundesstaat Bolívar Zugänge aufbrachen und in Geschäfte eindrangen. Inhaber baten Polizei und Militär um Unterstützung. Die unabhängige Plattform „Efecto Cocuyo“ berichtete von mindestens einem Toten, zwei durch Schüsse Verletzte und zehn Festgenommenen. Die Streitkräfte bestätigten die Festnahmen. Auch aus anderen Bundesstaaten wurden in den vergangenen Tagen Plünderungen mit Verletzten gemeldet.“
In „Spiegel“ wird unter der Überschrift „Plünderungen in Venezuela – ‚Der Hunger hat sich der Leute bemächtigt'“ kundgetan, dass „in Venezuela … Hunderte Demonstranten Geschäfte geplündert“ hätten. „Sie protestieren wegen des Mangels an Lebensmitteln in der Coronakrise, wie mehrere venezolanische Medien übereinstimmend berichteten. Vorhandene Lebensmittel würden demnach sehr teuer verkauft. ‚Der Hunger hat sich der Leute bemächtigt‘, zitierte die Zeitung ‚El Universal‘ den Abgeordneten Americo de Grazia. Auf Twitter bezeichnete er den sozialen Druck als ‚unhaltbar‘.“
Der Hunger in Venezuela wird nicht weniger, sondern ganz im Gegenteil muss das Weniger noch mehr geteilt werden, denn Tausende, Zehntausende der Venezolaner kehren aus umliegenden lateinamerikanische Staaten heim, denn dort herrscht ebenfalls eine Wirtschaftskrise.
Hinzu kommt, dass nicht nur Lebensmittel knapp und teuer sind, sondern auch Benzin im ölreichsten Staat der Welt. An Benzin mangelt es in Venezuela nicht erst seit gestern. Das wenige wird auch noch von der Maduro-Regierung subventioniert.
Doch im angeblich sozialistischen Staat herrscht nicht nur Elend, sondern auch Korruption sowie ein Missbrauch von Macht und Herrschaft. Eine freie Presse gibt es in Venezuela genau so wenig wie unabhängige Richter. Der Hunger ist groß, der Hass auch. Und dennoch findet der gewählte und amtierende Präsident Nicolás Maduro Rückhalt bei Soldaten und Polizisten in Polizei und Militär. Das liegt auch daran, dass sein Juan Guaidó, sein Gegenspieler und selbsternannter Möchtegern-Präsident, als Marionette der Wall Street und des Weißen Hauses in Washington gilt. Die meisten Venezolaner hassen die VSA noch mehr als ihre eigene Regierung.